Das Zimmer war deutlich mehr als ich gewohnt war und so fühlte ich mich ein wenig unwohl, diesen ganzen Luxus anzunehmen. Nach einem Abstecher ins Bad, entschloss ich mich nach draußen zu gehen.
Zitat von Ayumi im Beitrag #7131Ich starrte zu Kaito hinab, das bisschen, das ich größer war als er, da er nicht zurück gewichen war standen wir nun dicht vor einander, in meinen blauen Augen schimmerten deutlich die Tränen und ich versuchte mich verzweifelt an meine Wut zu klammern um nicht anzufangen zu heulen, wütend zu sein war viel einfacher als traurig und verletzt. Und warum bist du dann gegangen? Gerade als es wieder mit uns bergauf ging? Wir standen uns mal so nahe.
Trotz der Tränen wagte ich es nicht wirklich, wie in meine Arme zu schließen. Ich seufzte leise. „Ich habe es nicht ausgehalten, hier zu sein, nachdem Vater das zweite Mal verschwunden war. Es ist nicht deine Schuld, aber ich musste weg. Abstand war das einzige, was mir geholfen hat. Es war zwar keine Kurzschlussreaktion, aber auch nicht wirklich überlegt“, versuchte ich mich zu erklären. Ich wusste dennoch, dass es nicht reichen würde. So hob ich nur die Hände in einer hilflosen Geste, während wieder Tränen in meine Augen stiegen.
Los, los, mein mächtiger Hengst, durchqueren wir die Villa. Kichernd deutete ich mit einer Hand einfach vorwärts, dass Shion, jetzt wo wir wieder auf dem Gang waren, los ging.
Ein Wort, nur ein einziges Wort von dir und du wärst so viel besser gewesen als Keregi. Ich hatte damals schon aufgegeben ihn als Vater zu bezeichnen, für mich war er das nämlich nicht. Er war der Mann, der meine Mutter geschwängert hatte, mehr nicht, er verdiente es nicht dafür als Vater bezeichnet zu werden. Ich verstand ja warum er das getan hatte, ich hatte ähnlich gehandelt, als ich damals ins Internat gegangen war, aber im Gegensatz zu ihm hatte man gewusst wo ich war und, dass es mir gut ging. Ich spürte förmlich wie das Hoch, das ich bisher gehabt hatte sich verabschiedete und die Energie meinen Körper verließ. Ich ließ die Arme sinken, sie erschienen mir plötzlich viel zu schwer. Vergiss es einfach. Ich wandte den Blick ab und lehnte mich schwer an die nächste Wand. Ich wollte mich am liebsten in meinem Bett zusammenrollen, doch der Weg dahin schien mir viel zu weit.
Zitat von Mercutio im Beitrag #7143Los, los, mein mächtiger Hengst, durchqueren wir die Villa. Kichernd deutete ich mit einer Hand einfach vorwärts, dass Shion, jetzt wo wir wieder auf dem Gang waren, los ging.
Leicht schüttelte ich den Kopf, als mich Mercutio als seinen mächtigen Hengst bezeichnete. "Lass das bloß nicht Tybalt hören", scherzte ich und grinste kurz, ehe ich mich wieder in Bewegung setzte. In der Küche schien gerade ein ernstes Gespräch im Gänge zu sein, daher beschloss ich, diesen Raum lieber zu meiden.
Es wäre schade um deine Haarpracht, Haarpracht. Giggelnd sah ich den vorbeigleitenden Türen zu, Shion musste entscheiden wohin es ging, die Küche mieden wir, man konnte förmlich die angespannte Stimmung darin von draußen spüren.
Zitat von Ayumi im Beitrag #7144Ein Wort, nur ein einziges Wort von dir und du wärst so viel besser gewesen als Keregi. Ich hatte damals schon aufgegeben ihn als Vater zu bezeichnen, für mich war er das nämlich nicht. Er war der Mann, der meine Mutter geschwängert hatte, mehr nicht, er verdiente es nicht dafür als Vater bezeichnet zu werden. Ich verstand ja warum er das getan hatte, ich hatte ähnlich gehandelt, als ich damals ins Internat gegangen war, aber im Gegensatz zu ihm hatte man gewusst wo ich war und, dass es mir gut ging. Ich spürte förmlich wie das Hoch, das ich bisher gehabt hatte sich verabschiedete und die Energie meinen Körper verließ. Ich ließ die Arme sinken, sie erschienen mir plötzlich viel zu schwer. Vergiss es einfach. Ich wandte den Blick ab und lehnte mich schwer an die nächste Wand. Ich wollte mich am liebsten in meinem Bett zusammenrollen, doch der Weg dahin schien mir viel zu weit.
Meine nächste Handlung kam impulsiv, ich dachte überhaupt nicht darüber nach, sondern zog sie in meine Arme. „Es tut mir leid, Ayumi. Es tut mir so leid“, flüsterte ich und vergrub meinen Kopf an ihrer Halsbeuge. „Vergessen werde ich das aber nicht“.
Ein bisschen wie eine Stoffpuppe sackte ich gegen meinen Bruder, mein Kinn sank kraftlos auf seine Schulter und ich schloss langsam die Augen. Ich hatte Kaito die letzten Jahre so sehr vermisst, dass es wehgetan hatte, besonders wenn ich solche Tiefs gehabt hatte, wie sich jetzt eines ankündigte. Nur langsam hob ich eine Hand und verhakte sie locker mit dem Oberteil meines Bruders. Kaito... Meine Stimme war leise, aber da mein Bruder so nahe bei mir war hörte er sie ohne Zweifel trotzdem. Sie klang müde und erschöpft, traurig, verbraucht.
Ich schloss Ayumi noch fester in meine Arme. „Ich bin hier und dieses Mal gehe ich nicht weg. Nie wieder. Heiliges Indianer-Ehrenwort!“, schwor ich leise, eher würde ich mir selbst den Kopf abreißen.
Okay. Ich hatte nicht die Energie zu argumentieren und ich wollte ihm ja auch eigentlich so dringend glauben, selbst wenn ich nicht wusste, ob ich das schaffen würde. Es war schwer gewesen alleine hier zurück zu bleiben, nur noch mit unserer Mutter, die sich in ihrer Arbeit vergrub und sich erst jetzt dazu überwunden hatte ich etwas näher an sich heran zu lassen. Ich war doch eben noch so glücklich darüber gewesen. Ich schniefte erst leise, dann begannen die Tränen ungehemmt über meine Wangen zu laufen und ich verschob mein Gesicht so, dass ich es an Kaitos Schulter vergraben konnte.
Das konnte ich ja jetzt gar nicht haben, aber ich ließ sie sich ausweinen. Irgendwann musste alles mal raus, so hob ich meine Schwester einfach hoch und ließ mich mit ihr auf eins der Sofas fallen, wo ich sie weiter im Arm hielt und leicht wiegte. Beruhigend strich ich ihr über den Rücken. „Ist schon gut, lass alles raus“, murmelte ich leise und bettete meine Wange auf Ayumis Kopf.
Ich ließ einfach zu, dass Kaito mich hochhob und hing erst kraftlos in seinen Armen und lehnte auf dem Sofa dann schwer an ihm, mein Körper erbebte mit Schluchzern und ich hielt mich jetzt fester an meinem Bruder an, als hätte ich Angst, dass er einfach wieder verschwinden könnte. Es dauerte eine ganze Weile bis ich wieder ruhiger wurde und nur noch zittrig ein und wieder ausatmete.
Zitat von Mercutio im Beitrag #7146Es wäre schade um deine Haarpracht, Haarpracht. Giggelnd sah ich den vorbeigleitenden Türen zu, Shion musste entscheiden wohin es ging, die Küche mieden wir, man konnte förmlich die angespannte Stimmung darin von draußen spüren.
"Ich bezweifle, dass es nur meine Haarpracht ist, die ich verlieren werde", stellte ich fest und lachte leise auf. So richtig wusste ich nicht, wohin ich als erstes gehen sollte. "Gehen wir einfach von draußen nach drinnen vor?", schlug ich dann vor.
Du bist immer so negativ. Lachend hielt ich mich wieder richtig an Shion fest, er wirkte nicht eben sicher wohin er gehen wollte. Klar doch Haarpracht, gehen wir raus.
"Wundert es dich denn? Ich glaube, wenn Tybalt könnte, würde er mich lebendig rösten", stellte ich trocken fest. Er hatte sicherlich seine Mitte und Wege, jemanden aus dem Weg zu räumen und ein kleiner Fehltritt könnte meine Haare bereits verbrennen lassen. Oh ja, vor Tybalt hatte ich schon ziemlich Angst. Mit ihm wollte ich es mir nicht noch mehr verscherzen. Mercutio stimmte zu, nach draußen zu gehen, weshalb ich erst einmal den Garten ansteuerte, den ich vorhin draußen vermutet hatte.
Clan der Vampire
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05.06.2021 16:00
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