Lieb von dir. Ich steckte mein Handy ein und legte mich wieder zurück auf das Bett. Natürlich hatte Kyan recht, ich musste aufhören in Selbstmittleid zu baden, aber es fiel mir schwer mich zu motivieren und aufzustehen.

Er steckte nach seinen gedeuteten Worten sein Handy wieder ein und legte sich wieder auf das Bett, ich lächelte ihn an und setzte mich auf die Bettkante. Dabei überlegte ich, wie ich ihm etwas Gutes tun und ihn ein wenig aufmuntern konnte. "Wollen wir vielleicht später zusammen dein Lieblingsessen kochen? Miau?", schlug ich dann vor. Essen war immer gut, wir mussten dazu nicht das Haus verlassen und zu zweit machte es mit Sicherheit auch ein wenig Spaß.

Palatschinken? Ein immer noch müdes, aber hoffnungsvolles Lächeln zeigte sich auf meinem Gesicht und ich hob etwas den Kopf an. Ich war nicht motiviert aufzustehen, aber mein Lieblingsessen klang doch verlockend.

Zwar wirkte er noch immer müde, aber diese Reaktion erleichterte mich dann doch eindeutig. Dabei hob er den Kopf und ich lächelte ihn erfreut an. Vielleicht könnte ich ihm damit ein wenig helfen und ihm etwas aus diesem trüben Loch holen, in dem er fest steckte. "Ja, Palatschinken. Miau. Ich kann auch im Netz ein Rezept raus suchen, Miau."

Ich kann es auswendig, ist nicht so schwierig. Immerhin war es mein Lieblingsgericht, da musste ich schon wissen wie man es kochte, wie ich fand. Das rezept hatte ich von Daphne, meiner Ziehmutter im SonnenClan. Ihr sollte ich vermutlich über die Umstände momentan auch bescheid geben, aber mir graute davor.

Leider hatte ich sein Lieblingsgericht nicht so oft gemacht, und daher kannte ich es nicht auswendig. Aber das würde ich nachholen. "Hört sich gut an, Miau. Dann kannst du mir sicher ein bisschen Nachhilfe geben, dann kann ich dein Rezept auch bald auswendig, Miau", erwiderte ich dann und lächelte ihn an. Dann konnte ich es ihm auch noch etwas öfter machen.

Sicher, meine Mum hat mir das beigebracht. Ich ließ die Hände sinken und sah einige Momente lang nur zur Decke hoch. Meinst du ich sollte ihr wegen der ganzen Sache schreiben?

Nach seiner Antwort ließ er seine Hände sinken und sah einige Momente an die Decke. Mein Schweif ging leicht hin und her und meine Ohren zuckten ein wenig, ich freute mich schon, mit ihm gemeinsam zu kochen. Obwohl es schon ein Armutszeugnis ist, dass ich nicht einmal auswendig weiß, wie man sein Lieblingsessen kocht. Seine Frage ließ mich inne halten und ich blinzelte kurz. "Oh, ähm, ich bin sicher, sie würde sich freuen, von dir zu hören, Miau. Schreib ihr mal, Miau", antwortete ich sogleich ehrlich.

Aber was soll sie denn von mir denken? Ich kann sie doch nicht anlügen, sie wird so enttäuscht sein. Ich verbarg das Gesicht in den Händen und seufzte tonlos. Ich liebte Daphne wie eine Mutter, aber genauso wie eine wollte ich sie auch nicht enttäuschen.

"Eine Mutter sollte eigentlich immer das Beste von ihrem Kind denken. Miau. Sie hat dich doch lieb und wird dich sicher unterstützen wollen und das Beste für dich wollen, Miau", antwortete ich dann, vollkommen überzeugt davon, dass sie sicher für ihn da sein würde. Ich legte eine Hand auf seine Schulter und lächelte ihn ermutigend an. "Du musst sie auch nicht anlegen, Miau."

Aber ich habe so eine Scheiße gebaut. Peinlich war mir das ganze ehrlich gesagt auch, es war so ein dummer Fehler gewesen und das alles nur wegen... Nein, ich hatte darüber schon genug nachgedacht, wenn ich das weiter tat würde ich nur bitter werden. Soll ich ihr also die Wahrheit sagen, dass ich alles aufs Spiel gesetzt habe, weil ich dumm war?

Nun rutschte ich näher an ihn heran und sah ichhn aufmerksam an. "Du hast Mist gebaut, aber aus guten Gründen, Miau. Es ging dir nicht um dich selbst, Miau. Ich wäre an ihrer Stelle sehr stolz auf dich, weil ich einen so selbstlosen, gutherzigen Mann groß gezogen hätte, Miau", antwortete ich dann aufrichtig, "Du bist nicht dumm, Miau. Ich kann nicht sagen, wie sie reagieren wird, Miau. Aber du bist der allerbeste und tollste Mann, fester Freund und Polizist, den ich kenne. Miau."

Das sagst du doch nur, weil du musst. Ich linste zu Nahuel hoch und lächelte ihn schwach an, dann allerdings rollte ich mich herum, um wieder Kontakt mit Nahuel herzustellen. Sie wird mich schon nicht verstoßen, aber sie ist doch meine Mutter. So gut wie. In jeder Hinsicht, bis auf dem rechtlichen Wege, da war nämlich Valentina als mein Vormund eingesetzt gewesen, nachdem meine Adoptivmutter verschwunden war.

Schon ein wenig empört sah ich ihn an, ehe ich allerdings sein Lächeln erwiderte und ihn ganz leicht knuffte, nachdem er sich wieder zu mir herum gerollt hatte. "Stimmt doch gar nicht, Miau! Ich meine es absolut ernst, jedes einzelne Wort. Miau", empörte ich mich ein wenig darüber. Zuversichtlich lächelte ich ihn an. "Siehst du? Miau. Also kann nichts schlimmes passieren. Miau. Du hattest deine Gründe und ich möchte wetten, sie ist stolz auf dich, wenn sie erfährt, was aus dir geworden ist. Miau."

Gründe ja. Gute Gründe? Nein. Na gut, ich werde sie anschreiben. Und du tust so als würde ich mich nie bei ihr melden. Nun sah ich doch leicht empört zu Nahuel hoch, denn immerhin meldete ich mich regelmäßig bei Daphne.