Ich weiß es einfach nicht. Das tat ich wirklich nicht, ich fühlte mich einfach nur verloren und ehrlicherweise auch als stünde ich alleine gegen die Welt. Gegen eine Welt, die ich selbst gegen mich aufgebracht hatte.

Leicht legte ich meine Ohren an, denn es tat mir wirklich weh, ihn so zu sehen. Es war schwer, auch für mich, aber vor allem auch für ihn. "Dann bleibe ich einfach bei dir, Miau" , antwortete ich und lächelte ihn an. Ich griff mit meiner Hand über den Tisch und legte sie kurz auf das Handgelenk, so hatte er noch beide Hände frei zum deuten.

Schon okay, du musst nicht bei mir bleiben, während ich mich selbst bemitleide. Ich lächelte Nahuel schwach an, während ich deutete und darauf achtete, dass seine Hand dabei nicht von meinem Handgelenk rutschte.

"Wenn ich es mache, nicht, weil ich es muss. Miau. Sondern weil ich es möchte, miau", gab ich kurz darauf aufrichtig zurück und erwiderte einen Moment sein schwaches Lächeln, "es sei denn... du möchtest allein sein. Miau." Aufmerksam sah ich ihn an, nahm meine Hand solange nicht von seinem Handgelenk. Heute Mittag oder heute Abend könnte ich sein Lieblingsessen kochen... mal sehen, ob wir alles da haben, sonst kaufe ich kurz ein, wenn er schläft oder so.

Ich weiß es doch auch nicht. Im Moment wusste ich gar nichts, zum einen wollte ich mich alleine irgendwo zusammenrollen, aber zum anderen sehnte ich mich auch nach physischen Kontakt zu Nahuel, es war einfach ein Kreuz. Ich seufzte lautlos und sah zu Nahuels Hand auf meinem Handgelenk hinab.

Es wurmte mich, dass es Sandy gerade so schlecht ging, und ich leider nur bedingt helfen konnte, da ich an der Gesamtsituation, an der Ursache, nicht viel ändern konnte. Das Einzige, was ich gerade wirklich für ihn tun konnte, war einfach, bei ihm zu sein. "Das ist nicht schlimm, dann werde ich einfach bei dir bleiben, miau", gab ich zurück und strich leicht über sein Handgelenk. Gerade hatte er es wirklich schwer, doch gemeinsam würden wir das überstehen. Dabei hatte ich ihm natürlich auch die Möglichkeit geben wollen, nein zu sagen, dass ich mich ihm nicht aufzwingen würde. "Ich kümmere mich um den Abwasch, danach komme ich gleich wieder zu dir, miau", fügte ich wenig später hinzu, trotz allem sollten wir darauf achten, dass die Wohnung ordenltich blieb.

Okay, danke. Ich wollte Nahuel gerne meine Hilfe bei der Abwasch anbieten, aber ich bezweifelte, dass ich gerade wirklich eine große Hilfe wäre. Ich lege mich auf das Sofa, in Ordnung?

Es war für mich in Ordnung, dass Sandy gerade seine Hilfe nicht anbot. Immerhin ging es ihm nicht gut und ich wollte nicht, dass er sich zwingen musste, diese Kleinigkeit zu tun. Auf Dauer war das auch keine Lösung, aber für den Anfang... Schließlich nahm ich meine Hand von seinem Handgelenk weg und lächelte ihn an. "Natürlich ist das in Ordnung. Miau. Ich geselle mich dazu, sobald ich fertig bin, ja? Miau."

Okay. Ich versuchte ein müdes Lächeln und stand dann auf, um zum Sofa hinzuschlurfen und mich mit dem Gesicht voran auf die weichen Kissen fallen zu lassen.

Ich lächelte ihm noch einmal zu, ehe ich aufstand und begann, den Tisch abzuräumen, alles abzuspülen und sauber zu machen. Da wir heute nur zu zweit waren, beanspruchte das nicht wirklich viel Zeit, ehe ich mir noch die Hände wieder abtrocknete und mich im Wohnzimmer zu ihm begab. Leicht berührte ich ihn an der Schulter, da er mit dem Gesicht im Kissen lag. "Schon bin ich da, Miau."

Meine erste Reaktion war es mich zur Seite zu rollen, damit Nahuel neben mir Platz hatte, ehe ich eine Hand hob um mit dieser etwas umständlich zu deuten. War alles okay?

Er rollte sich als erstes zur Seite, und hob dann eine Hand, um zu deuten. "Ja, es war alles okay, danke. Miau", antwortete ich dann leise. Wenig später legte ich mich einfach neben ihn. Da ich wusste, dass er schlecht deuten konnte, wenn wir uns umarmte, fragte ich lieber im Vorfeld: "Kann ich dich wieder umarmen? Miau?"

Bitte. Dieses Zeichen ließ nicht lange auf sich warten, in mir sehbte sich alles so sehr nach einer Umarmung und nähe, dass es mir förmlich physisch weh tat.

Seine Antwort kam sehr schnell, und das musste er mir nicht zwei Mal sagen. Sofort rutschte ich noch näher an ihn heran und schlang meine Arme um ihn, ehe ich ihn sanft an mich drückte. Es tat auch mir gut, ihm so nahe zu sein und einfach mit ihm hier, Arm in Arm, zu liegen.

Ich schlang meine eigenen Arme auch um Nahuel und rutschte dann so, dass es ausnahmsweise einmal ich war, der mit dem Kopf auf seiner Brust lag und so seinen Atem spüren und seinen Herzschlag hören konnte.