Tybalt Capulet., hatte ich sofort auf die Frage von Sandy geantwortet, jetzt hatte ich immerhin auch ein Gesicht zu dem Namen, er war noch nicht allzu lange Stellvertreter, die Anführerin existierte bereits länger, weshalb es mich umso mehr verwunderte, dass sie ihr Amt so vernachlässigte. Ich lächelte erleichtert in mich hinein, zum einen, weil Sandy zum Grillfest kommen würde, das würde es um einiges erträglicher für mich machen, zum anderen, weil Sandy es offenbar nicht als seltsam empfand, dass ich ihm mein Zimmer angeboten hatte. Nichts zu danken. Ich zog etwas den Kopf ein und nickte dann schüchtern, ich war wirklich froh darum ihn kennengelernt zu haben, selbst wenn ich ihn auf der Arbeit kennengelernt hatte, und ich wusste aus Erfahrung, da machte ich manchmal nicht den besten Eindruck. Zumindest auf andere, für mich war das unverständlich. Ich winkte ihm noch einmal verlegen lächelnd zu, bevor ich dann Samuel zunickte und mit langsamen Schritten in mein Büro ging.

tbc: Büro des Anführers

Ich wunk Sandy hinterher, als dieser sich auf den Weg zu Vickys Zimmer machte. Schlaf gut Kleiner. entfuhr es mir, bevor ich mir leicht auf die Zunge biss. Sicher, Sandy war wie die meisten kleiner als ich, doch ihn einfach Kleiner zu nennen war sicher alles andere als nett. Verlegen rieb ich mir den Nacken ehe ich kurz brummte und dann Vicky folgte, erneut mein Tempo dem ihren anpassend.

--> Büro des Anführers

cf: Büro des Anführers

Samuel hatte nichts zu der Zimmerauswahl gesagt, aber ich nahm an, dass er mich gehört hatte, dann wusste er nun jedenfalls bescheid. Wir traten nun aus meinem Büro wieder in den Rest der Villa hinein, ich fragte mich, wo Mercutio war, und wie er es bitte geschafft hatte so einen ewig langen Umweg zu gehen. Ich versuchte mein Gähnen zu unterdrücken.

Wo ich gewesen war? Nun, das wusste ich selbst nicht so recht, meine Dreadlocks waren jedenfalls von einer dünnen Schicht Sand bedeckt als ich tatsächlich durch die Vordertüre hereinspaziert kam, ein breites Lächeln im ominöser Weise völlig sandfreien, aber immer noch angeschlagenen Gesicht. Ich hatte Victorine schnell aufgestöbert, sie kam nämlich gerade aus ihrem Büro und ich rannte breit grinsend auf sie zu. Bin wieder da!

Ich sah ein wenig besorgt zu Vicky, als sie gähnte. Du solltest dich ausruhen. Ich kann ja derweil mit meinem Chef tele.. ich kam nicht dazu, meinen Satz zu beenden, da mit einem Mal ein Mann mit dunklen Dreadlocks auf uns zutrat. Da er sich derart frei bewegte im Haus, nahm ich an dass er zum Clan gehörte. Fragend warf ich einen Blick zu Vicky.

Ausruhen klang an sich schon sehr verlockend, ich hatte auch vollkommen vergessen, dass ich Sandy ja mein Bett angeboten hatte, und der jetzt dementsprechend darin liegen musste, denn ich war einfach viel zu müde. Natürlich, ich schlief kaum und lebte von Koffein und Nikotin, aber irgendwann gab mein Körper dann doch auf. Außerdem waren die letzten Tage einfach besonders anstrengend gewesen. Nun kam allerdings sowieso meine Stellvertretung wie ausgemacht daher. Mercutio, mein Stellvertreter. Es ist gut, dass du ihn ebenfalls kennenlernst., erklärte ich Samuel und hob eine Hand und winkte damit Mercutio zu, Mercutio, das ist Samuel, unser erstes Mitglied. Ich nickte Samuel zu, dankbar für sein Angebot, bevor ich denselben Weg wie Sandy bereits zuvor nach oben wählte, zu meinem Zimmer hinauf, ganz oben.

tbc: Zimmer der Mitglieder » Zimmer von Victorine

Victorine blieb nicht lange bei uns, denn es war noch ein wahrer Kasten von einem Mann aufgetaucht, der Samuel hieß und höchst verwirrt wirkte. Ich winkte Victorine kichernd nach und lehnte mich dann einfach mit dem Unterarm auf Samuels Schulter. Er war größer als ich und fast doppelt so breit, aber ich war ja auch nicht eben klein, also ging es sich ohne Probleme aus. Na Sammy? Du bist neu hier?

Samuel:

Ich wunk einen Moment Vicky hinterher. Dass Mercutio mich gleich als Sammy betitelte störte mich nicht. Statt dessen lachte ich leicht. Ja, zum Glück nicht nur frisch gewaschen. Konterte ich dann und tätschelte einen Moment den auf meiner Schulter liegenden Unterarm. Ich bin froh dich kennen zu lernen. Vicky hat vorgeschlagen dass ich mich an dich wende, was die Sicherheit der Villa und des Grundstücks angeht. Vielleicht können wir uns später darüber unterhalten. Nickte ich dann.

Ach, hat sie das getan? Sie muss noch verrückter sein als ich. Lachend ließ ich Samuels Oberarm wieder los und verschränkte stattdessen die Hände hinter dem Kopf, wobei ich jedes Zucken wegen meiner verletzten Rippen unterdrückte, wie ich auch das ziehen bei jedem Grinsen an meiner aufgeplatzten Lippe ignorierte. Erzähl mir was von dir.

Ich verschränkte aus einem einfachen Impuls heraus die Arme vor meiner Brust, so dass ich jedoch mit einer Hand über meinen Kinnbart streichen konnte in einer nachdenklichen Geste. Ja sie meinte, dass es besser wäre. antwortete ich dann ehe ich den Kopf hin und her wog und grinste Ich könnte jetzt zurück werfen, dass du mich fragen kannst, was du wissen möchtest. konterte ich schließlich, brummte dann aber ein wenig ehe ich zu erzählen begann Aaaalso. Gebürtig stamme ich aus Schottland, bin mit ca. 16 von einer Freundin gewandelt worden und bin nun 25. Ich arbeite Vollzeit als Metzgerei-Hilfe, mit dem Wunsch irgendwann eine eigene Metzgerei zu führen. Wieder rieb ich mein Kinn Ehm..ja ich lebe seit fast einem Jahr nun hier in Bordeaux. Davor bin ich viel herum gereist, auf der Suche nach meiner Kindheitsfreundin.

Sag ich ja, verrückt. Ich trat einige Male vor und zurück, immer nur etwa einen Meter, ehe ich plötzlich eine Drehung um mich selbst machte und ganz ruhig da stand. Aber das wäre langweilig gewesen. Ich wollte lieber hören was Samuel von selbst preisgeben wollte, daran sah man viel eher wie jemand drauf war. Samuel jedenfalls schien besonders fixiert auf diese Freundin zu sein, die ihn verwandelt hatte. Hast du sie nie gefunden? Grinsend legte ich den Kopf schief.

Mit einem Schmunzeln beobachtete ich Mercutio Sind wir nicht alle ein wenig verrückt, auf unsere eigene Art und Weise? Dass es langweilig gewesen wäre, wenn er mir Informationen nahezu aus meiner Nase hätte ziehen müssen, konnte ich nur bestätigen. Ich ließ mir auch lieber freiwillig von den Mitmenschen über sich erzählen, was sie preis geben wollten. Leider nicht. Aber die Hoffnung stirbt ja bekannter Weise zuletzt. grinste ich mit leichtem Bedauern in den Augen. Zumindest führte die letzte Spur, welche ich von ihr gefunden habe, hierher nach Bordeaux.

Möglich, möglich. Ich nickte weise und kicherte dann nur wieder. Ich stemmte die Hände in die Seiten und legte den Kopf schief, wodurch ein guter Teil meiner Dreadlocks nun auch dort hin hing. Glaubst du sie will dich auch wieder sehen?

Auf Mercutios Frage hin dachte ich sichtlich nach Ich weiß es nicht. Ich kann es nur hoffen. Was ich weiß ist, dass sie damals nicht freiwillig mit ihrer Familie fort gezogen ist. antwortete ich dann wahrheitsgemäß Sie hat mir vor 2 Jahren einen Brief geschrieben, dessen Poststempel hier in Bordeaux vorgenommen wurde. Daher ist das eben für mich ein Hinweis, dass sie zumindest mal hier gewesen ist.

Sehr dünn gesäht deine Spur, huh? Vic ist Privatdetektivin, das weißt du, oder? Ich schüttelte meine Dreads wieder ganz hinter mich und drehte mich fann abrupt um, um ins Wohnzimmer zu marschieren und mich dort kopfüber auf einen der weichen Stühle zu legen, meine Haare hingen auf den Boden, meine Füße zeigten in die Luft.