July wirkte ein wenig aufgeregt, nachdems sie auch meine Frage beantwortet hatte, ich nickte ihr mit einem Lächeln zu. Mercutios Aussage zu dem Punkt, ein gutes Wort für mich einzulegen, ließ mich dann doch grinsen. Irgendwie konnte ich mir das sogar gut vorstellen. Leicht schüttelte ich den Kopf. "Das kann ich mir sogar gut vorstellen. Also beides", stellte ich fest. Damit konnten wir wirklich los. Mit einem leisen Seufzen sah ich mich noch einmal versonnen um. Es waren hier bereits so viele Erinnerungen. Und nun würde hier eine neue Villa entstehen, und wir würden neue Erinnerungen schaffen. "Dann lasst uns mal gehen." Kurz darauf folgte ich Valentina nach draußen, um ins Auto einzusteigen.

=> Villa SonnenClan

Auch folgte den beiden und hockte mich ins Auto. Mein Schweif und meine Ohren waren auch wieder verschwunden.

–> Villa SonnenClan

Kichernd folgte ich den anderen in valentinas Auto, solange ich nicht von für andere unsichtbare Kräfte dazu gezwungen wurde irgendwo anders hin zu gehen, konnte ich den anderen dreien genauso gut zum SonnenClan folgen.
(SonnenClan Villa)

cf: Die Stadt Bordeaux » Großes Shoppingcenter

Wir traten auf das Anwesen des FichtenClans zu, das gar nicht mehr nach einer zu großen Baustelle aussah, es wirkte eher so, als würden die Bauarbeiten bald beendet werden. Die Gerüchte waren schon teilweise ganz abgebaut und man konnte sehen, dass das Anwesen wohl ziemlich groß sein würde, inmitten von Bäumen stehend. Ich musterte die entstehenden Strukturen neugierig und trat dann einfach auf den Eingangsbereich zu, dort wo nur noch sehr wenig Gerüst herumstand, mit langsamen schweren Schritten näherte ich mich der Tür, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass das noch nicht fertig gebaute Gebäude gefährlich sein könnte, mein Job war immerhin schon gefährlich genug.

Die Villa hatte sich natürlich sehr verändetr seit ich hier gewesen war, genauer gesagt hatte man fast das gesamte alte Gebäude abgerissen und ein neues in den Bäumen errichtet, aber es schien fast fertig zu sein. Gerade war niemand hier, die Bauarbeiter schienen schon Nachhause gegangen zu sein. Ich huschte kichernd an Victorine vorbei und direkt ins Haus hinein. Hier drinnen war alles schon so gut wie fertig, man hatte schon begonnen die Möbel wieder aufzustellen, die Bilder aufzuhängen und alles für den Einzug eines Clans vorzubereiten, der so praktisch nicht mehr existierte.

Mercutio war bereits im Haus verschwunden, als ich gerade erst einmal bei der Tür ankam und mich umsah. Es sah gar nicht so leer aus, wie man von außen durch die Baustelle vermuten könnte, sondern Möbel standen teilweise ebenfalls schon da, es musste also wirklich beinahe fertig sein. Danbi ging sich direkt umsehen, ich hielt sie nicht auf, sie konnte auf sich selbst aufpassen. Aber welchen Grund hätte er gehabt zu gehen, wenn sein Anwesen neu aufgebaut wird..., überlegte ich laut und suchte dann mit meinem Blick nach Mercutio, Hast du eine Idee, wo das Büro hier ist? Ich war beinahe wieder im Arbeitsmodus, man hörte es an meiner Stimme, ich wurde doch deutlich selbstsicherer bei so etwas. Irgendwo, wo so ein Vampirclan seine Aufzeichnungen behält.

Wenn ich ein Büro wäre, wo würde ich mich dann hinbauen lassen? Ich hatte mich grinsend zu Victorine umgedreht, als sie auch eingetreten war und tippte mir grinsend mit einem langen Zeigefinger gegen das Kinn. Dann wirbekte ich wieder herum und begann einfach wahllos Türen aufzureißen, an denen ich vorbei kam, viele waren noch leer, oder nur halb befüllt, bis ich schließlich tatsächlich die Tür zu einem Raum öffnete, der nicht nur völlig eingerichtet war, sondern auch eindeutig das Büro des Anführers enthielt, Schreibtisch, Regale, alles da, sogar Gemälde von alten Vampiren hingen schon hier und da.

Ich ließ Mercutio einfach machen, ich wäre viel, viel langsamer gewesen, während er fröhlich Tür um Tür aufriss, bevor wir schließlich tatsächlich auf das Büro stießen, oder zumindest eine Art Archiv, so wirkte es nämlich mit den Gemälden und den Regalen. Ich trat sofort, oder eher so schnell mir eben möglich war, herein und sah mich um, es gab hier einige Aufzeichnungen, also auch einiges zu tun. Wer wusste schon, was dieser Shion alles zu verbergen hatte? Ich begann etwas zu stöbern.

Ich setzte mich einfach auf den Schreibtisch, ein Bein zu mir hochgezogen, während dss andere baumelte. Ich schwieg, bis ich plötzlich auflachte und mit einem Finger auf ein Bild direkt über Victorine zeigte. Ist das ein Spiegel oder was? Der Vampir auf dem Gemälde sah Victorine tatsächlich sehr ähnlich, nur war er deutlich männlich, aber das hielt mich von meinem Vergleich selbstverständlich nicht ab.

Huh? Vollkommen verwirrt sah ich zu den Bücherrücken, die ich gerade durchgegangen war, zu Mercutio hinüber, der auf dem Schreibtisch saß und gerade auf das Bild direkt über mir zeigte. Ich musterte das Portrait also und sah dann wieder verwirrt zu Mercutio zurück, ich konnte einfach nicht ganz entschlüsseln, wessen Spiegel das sein wollte oder aus welchem Grund er ihn so bezeichnete. Ein Spiegel? Ich sah noch einmal zu dem Bild, unsicher woran es mich erinnerte, aber ich konnte an der Farbe erkennen, dass es im Klassizismus gemalt hätte werden müssen. Ich bin deutlich älter als dieser Vampir., sagte ich dann nur mit einem Kopfschütteln, Das Gemälde wird ungefähr 1800 gemalt worden sein. Es konnte also kaum ich sein, auch in einer sehr männlichen Version, und noch weniger etwas mit mir zu tun haben. Nicht wahr?

Victorine schien die Ähnlichkeit zwischen sich und dem Gemälde nicht zu erkennen, obwohl es für mich so klar wie der frische Morgen war. ich lachte und wedelte mit einem Zeigefinger herum. Deutlich älter als sein Portrait. Ich ließ mich mit einem Mal nach hinten und vom Schreibtisch fallen, wodurch ich mit einem dumofen Aufprall am Boden aufkam, wo ich mich wieder aufsetzte und umsah, bis ich plötzlich eine große, schwere Schriftrolle entdeckte, die unter dem Tisch in einer versteckten Schublade gelegen hatte. Ich hievte sie hervor und warf sie einfach nach Victorine, da ich aber nicht sehr stark war und die Rolle sehr schwer, plumpste sie eher unmotiviert vor die Füße der Vampirin.

Leicht erschrocken sah ich auf, als ich ein Plumpsen hörte, aber Mercutio schien sich nichts getan zu haben, im Gegenteil, er war bereits wieder fit und aktiv, ich könnte so etwas nie, aber so war er eben, von dem was ich bisher gesehen hatte, ganz und gar unmöglich. Etwas verwirrt betrachtete ich dann auch die schwere Schriftrolle, die vor meinen Füßen landete, doch ich machte mir die Arbeit sie aufzuheben, mit etwas mehr Elan als Mercutio und sie auf dem Schreibtisch auszubreiten. Den Namen unserer gesuchten Person fand ich auch recht schnell, Shion Watanabe, ein Name eindeutig japanischer Herkunft. Ich überblickte auch den Rest des riesigen Stammbaumes in Höchstgeschwindigkeit. Jacques Dumort, so hieß mein Vater., murmelte ich leise in mich hinein, bevor ich vollkommen irritiert auf das Geburtsdatum starrte und noch mehr, auf den Strich direkt daneben, scheinbar zu einer Frau mit Kind, deren Namen hier allerdings nicht verzeichnet worden waren. Aber mein Vater war sicherlich kein Vampir gewesen, er war immerhin von meinen eigenen Augen gestorben. Mein Finger verfolgte die Linie weiter und weiter nach oben bis schließlich... Angeheiratet. Natürlich, angeheiratet, keine Blutsverwandtschaft, aber dennoch verwandt. Ich trat einen Schritt zurück und tippte mir mit meiner freien Hand ans Kinn, während meine andere Hand ihren Griff deutlich an meinem Gehstock verstärkte.

Ich setzte mich wieder mehr auf und warf meine Arme, wie auch meinen halben Oberkörper über den Schreibtisch, von wo aus ich grinsend Victorine beobachtete, die die Schriftrolle, die einen Stammbaum enthielt, durchging. Du gehörst also zum großen Stammbaum der ach so fantatsischen Anführer des FichtenClans?

Mercutio machte wieder Turnübungen am Schreibtisch, aber ich konnte gerade kaum darauf achten, so fokussiert starrte ich auf den Eintrag, ohne ihn aber wirklich zu lesen, bis mich seine Frage wieder aus den Gedanken riss. Nein?, war meine erste, etwas unschlüssige Konklusion, Nur angeheiratet denke ich. Da war ich mir nun allerdings auch gar nicht mehr so sicher, immerhin waren wir dann vor über 360 Jahren in die Familie gekommen und in der damaligen Zeit hatte man auch noch nicht alles besonders gut protokolliert. Ich sah zu Mercutio auf, meine Nase gerümpft vor lauter Nachdenken. Aber es hätte doch sowieso nichts zu bedeuten, oder?

Close enough. Kichernd robbte ich voll auf den Tisch und setzte mich auf den Knien auf. Ich bin ja kein Experte, aber Anführer des Clans kommen fast immer aus der selben Familie und mit Shion jetzt weg bist du das letzte Mitglied davon das hier in der Gegend ist.