Lehrer die ich hatte, Leute auf der Straße... Ich hatte zu reden begonnen ehe ich darüber nachgedacht hatte und unterbrach mich prompt, als ich es bemerkte. Ich senkte den Blick auf die Zeitschrift und versuchte die Ecke wieder zurecht zu biegen. Leute halt. Ist nicht wichtig. Ich betrachtete das Kleid ein weiteres Mal und hasste mich dafür wie sehnsüchtig mein Blick wurde, als ich es tat. Kyans folgende Worte sorgten aber dafür, dass ich nun wirklich tiefrot wurde. G-glaubst du? Ich glaube nicht, dass ich sowas tragen sollte oder kann.

Aber sie hatten recht, besonders wenn ich mit... Elis Kleidern in die Schule gegangen bin. Ich zögerte zwischendurch einige Momente und fuhr dann leiser fort. Sicher, ich hatte Kyan schon davon erzählt, aber das bedeutete nicht, dass es mir weniger peinlich war darüber zu reden. Ich war so glücklich gewesen für diese paar Tage, ich hatte mich hübsch gefühlt, Eli hatte gelacht unf sich gefreut... und dann die Gespräche mit unserem Klassenvorstand, die Kommentare der Lehrer, dann die der Schüler. Ich hatte kaum noch Elis Kleidung draußen getragen, auch in der Villa hatte ich mich nicht mehr wohl dabei gefühlt. Ich erinnerte mich noch an einen Zwischenfall auf der Straße, als ich älter gewesen war... aber daran wollte ich gar nicht erst denken. Ich linste schüchtern von der Zeitschrift wieder zu Kyan hoch, sein Angebot ließ mein Herz aufgeregt schlagen, aber ich war doch immer noch sehr umsicher. Es würde dich ganz bestimmt nicht stören?

Ich wollte wirklich nicht gerne darüber reden was so meinen Blick auf Kleidung geändert hatte, den Blick auch auf mich und meinen Körper, meine Rolle als Mann. Lie-lieber nicht. Ich sah wieder auf die Zeitschrift hinab und suchte langsam nach der Website auf der man die Sachen bestellen konnte, auch wenn ich sie auch einfach hätte ergoogeln können, aber so hatte ich mit den Händen etwas zu tun, konnte auf etwas scheinbar meine Aufmerksamkeit richten und musste Kyan nicht ansehen. Allerdings hatte ich so auch mehr Zeit weiter zu zweifeln. Soll ich das wirklich tun? Aber was, wenn es ihn doch stört? Wenn er lacht? Nein, Kyan würde nicht lachen. Aber ist das ganz sicher? Und es stört dich nicht, wenn ich hier was her liefern lasse?

Ich entspannte mich wieder etwas, zum einen, weil Kyan das Thema sein ließ, aber zum anderen auch einfach wegen seiner Zusicherung mir zuzuhören, wenn es nötig war. Es war einfach angenehm das zu hören zu bekommen, zu wissen, dass er mir zuhören würde, wenn es nötig war. Dann... bestelle ich es? Ich sah noch einmal unsicher zu Kyan hoch, ich wollte einmal mehr noch seine Zusicherung hören, mein Herz schlug mir bis zum Hals. Kann ich das wirklich tun? Das ist doch Wahnsinn.

Das brachte ein vorsichtiges Lächeln aus mir heraus und ich zog mein Handy hervor, um die Website aufzurufen. Rasch war das Kleid im Warenkorb, doch mein Finger schwebte eine Weile zögernd über dem Button um es auch wirklich zu bestellen. In meinem Kopf listete ich alle Gründe dagegen auf, dass ich ein Kleid für mich bestellte, doch dann schloss ich einfach die Augen und klickte blindlings auf das richtige Feld. Die Bestellung war abgeschickt, das Kleid würde hierher geliefert werden. Ich habs wirklich getan. Du kannst es noch jederzeit zurück schicken, oder das ganze gleich stornieren!

Mein Blick schnappte erschrocken zu Kyan hoch und ich steckte mein Handy schnell wieder weg, ehe ich mir das ganze doch wieder anders überlegte. Vielleicht... nur ein bisschen raus? Ich fühlte mich müde, aber nicht so sehr, dass ich das Bedürfnis hatte mich sofort zusammen zu rollen. Immerhin.

Deine Arbeit? Ich legte den Kopf schief, großes Interesse blitzte in meinem Blick auf. Kyan erzählte immer wieder von seiner Arbeit und ich fragte auch gerne nach, es interessierte mich, so wie mich alles an Kyan interessierte. Ist das wirklich okay? Ich würde das gerne sehen.

Okay, dann klar, gerne. Ich stand langsam auf und strich Marlo, der ebenfalls aufsprang, über den Kopf. Wir schauen uns Kyans Arbeitsplatz an, freust du dich schon? Marlos wedelnde Rute war wohl mehr als genug Antwort auf meine Frage, auch der junge Rüde wollte Kyans Arbeitsplatz sehen.