Langsam erhob ich mich ebenfalls und strich meine Sachen zurecht, ich nickte Masch zu und ging mich dann schnell umziehen, ich würde doch zu meiner Arbeit gehen, selbst wenn sonst niemand da war, mein schwarzer Dreiteiler reichte mir allerdings heute da vollkommen aus. Nachdem ich also vollkommen angezogen war, nahm ich auch noch Marlo an die Leine und sah noch zu Masch, bevor ich die Wohnungstür öffnete. Bereit?

Ich hatte Marlo's Leine in der einen Hand und zögerte dann kurz, bevor ich vorsichtig Masch's Hand in meine andere nahm, natürlich ließ ich ihm ein aus, wenn er nicht wollte, ich wusste ihn nur einfach gerne nahe bei mir. Ich sah ihn dabei nicht an oder sagte etwas dazu, ich wollte keine große Sache daraus machen, während wir uns auf den Weg machten.

tbc: Club + Cocktailbar "Sirène"

cf: Club + Cocktailbar "Sirène"

Sanft hatte ich Masch nachhause getragen, ich hatte kaum meinen Blick von ihm nehmen können und ich konnte nicht anders, als daran zu denken, selbst wenn es nur das sein würde, für den Rest meines Lebens, ich wäre glücklich. Alleine in Masch einen echten Freund, einen Wegbegleiter, gefunden zu haben, war mir so viel mehr wert, als irgendwelche von meinen Gefühlen, egal wie stark sie auch sein mochten. Ich wollte bei Masch sein, mehr war einfach nicht dabei. Ich trug ihn bis zu meinem Bett, das in Wahrheit inzwischen eigentlich eher Masch's Bett geworden war und steckte ihn dort unter meine kuscheligste Decke, Marlo gesellte sich dazu. Gute Nacht, Masch.

Es waren ein paar Tage vergangen und heute hatte ich ein Paket nach der Arbeit abholen müssen, ich war mir ziemlich sicher, dass es für Masch war, das Kleid, was er bestellt hatte. Ich schloss gerade mit einer Hand die Tür auf, gekleidet vollkommen in schwarz, keine Anzugsjacke dafür eine Weste, schwarzes Hemd, schwarze Krawatte, schwarze Hose, schwarze Schuhe. Masch, dein Paket ist da.

Sofort wurde ich begrüßt, mit einer Hand streichelte ich kurz Marlo's großen Kopf, bevor ich meine Arme um Masch schloss, um seine Schultern, alles andere war geradestehend etwas schwierig, und drückte ihn kurz an mich. Inzwischen traute er sich immer mehr mich anzufassen, ich nahm es als große Geste des Vertrauens, etwas das mich doch innerlich sehr freute. Dann reichte ich ihm das Paket und nickte ihm auffordernd zu, Du solltest es anprobieren, ob es passt.

Locker lehnte ich an der eckige Säule direkt vor dem Bad, als Masch herauskam. Prompt verspannte ich mich allerdings, als ich ihn sah und ich bemerkte, wie das Blut in meine Wangen schoss, auch wenn man es zum Glück bei meiner Hautfarbe nur wenig wenig bemerken konnte. Ich hielt mir eine Hand vor meinen Mund, während ich fest ausatmete. Das... Ich musste meinen Blick abwenden, um mich kurz zu kontrollieren, aber immerhin musste ich nur an meine letzten undankbaren Kunden als Türsteher denken, der Mann mit dem schrecklichen Mundgeruch, die fünfzehnjährigen Mädchen mit den gefälschten Ausweisen, die gewalttätige Frau, alle sie hatte ich natürlich nicht in den Club gelassen, aber in dem Moment war ich trotzdem dankbar sie getroffen zu haben, denn ich konnte noch einmal knapp verhindern, dass ich Nasenbluten bekam oder sich am Ende etwas in meiner Anzughose regte, denn das würde man leider sofort erkennen, auch wenn ich nie vorhatte Masch in die Richtung jemals anzufassen. Masch mochte wunderschön sein, auch mit allen Narben und alten Wunden, aber das tat hier nichts zur Sache, genauso wenig wie meine Gefühle ihm gegenüber. Ich schaffte es nun wieder ihn anzusehen. Du bist wunderschön.

Ja, sonst hätte ich es nicht gesagt., antwortete ich sofort ohne zu zögern, ich ließ ganz kurz meinen Blick über seine Statur in dem Kleid wandern, über die dünnen Träger, die schmale Taille, den lockeren Rock, aber auch über seine dünnen Arme mit Einstichnarben und allem, bevor ich allerdings ganz schnell wieder konzentriert in das Gesicht von Masch sah und weiterhin versuchte an ungustiöse Kundschaft zu denken, um mich davon abzulenken, wie sehr mir das alles auch gefiel. Natürlich hatte ich schon Männer in Frauenkleidung gesehen, die Narbe von "Lady S." prangte immerhin als bester Beweis dafür mitten in meinem Gesicht, aber bei Masch war das etwas anderes. Es- das Kleid schmeichelt definitiv deiner Figur. Ich räusperte mich und versuchte mich einfach auf sein schönes Gesicht zu konzentrieren.

Der Typ, der aus dem Maul gestunken hat wie Scheiße. Der Typ, der aus dem Maul gestunken hat wie Scheiße. Der Typ, der aus dem Maul gestunken hat wie Scheiße..., wiederholte ich wie ein Mantra in meinen Kopf, während ich versuchte nicht zu sehr auf den Saum des Rockes zu starren, wie er sich leicht nach oben bewegte und dann auch wieder leicht nach unten, sondern weiterhin versuchte meinen Blick auf Masch's Gesicht zu halten, mit mehr oder weniger Erfolg. Du bist wirklich schön. Es war nur die Wahrheit, Masch war immer schön, in dem Kleid nur deutlich... heißer. Es machte ihn noch femininer, mädchenhafter, anders als Lady S., die eindeutig eine Frau gewesen war, psychisch wie physisch, aber in diesem Moment konnte ich an keine andere Person denken außer Masch.

Masch war so entzückend, dass es zum Glück nicht schwer war, sein Gesicht zu beobachten anstatt den Rest von seinem schmalen Körper, während ich die Röte seiner Wangen betrachtete, fasziniert davon wie leicht man diese doch unter seiner Haut sehen konnte, so wie jedes Mal. Was mich allerdings tatsächlich kurz stutzen ließ, war das er mein Kompliment einfach so annahm, und ich atmete einmal tief durch. Es war ein Fortschritt, ein kleiner nur vielleicht, aber ich war so unglaublich froh für ihn, dass er zumindest jetzt mit den Medikamenten welche machte. Marlo scheint es auch zu gefallen., kommentierte ich schließlich beinahe etwas verlegen, als besagter Hund Masch's Hand anstupste und fröhlich mit dem Schwanz wedelte, während er seinen Kopf liebevoll an sein Knie presste.