Marlo winselte glücklich und schien beinahe hinten etwas umzukippen, so sehr wedelte er mit seinem Schwanz, vollkommen begeistert davon, wahrscheinlich weil er spürte, dass es Masch etwas besser ging wieder. Ich gönnte mir diesen Moment um Masch einfach kurz in diesem Kleid zu betrachten, hübsch wie eh und je, aber besonders eines, einfach etwas glücklicher und das war nun wirklich das allerwichtigste für mich.

Du darfst es so oft tragen, wie du möchtest., antwortete ich ihm eigentlich sofort und fügte dann auch noch hinzu, Du darfst hier generell alles tragen, was du möchtest. Vielleicht würde er es sich auch trauen das irgendwann außerhalb zu tun, und ich würde jedem, der Masch auch nur ansatzweise falsch dabei ansehen würde, höchstpersönlich den Hals umdrehen, denn niemand würde Masch jemals wieder in meiner Nähe das Gefühl geben, dass irgendetwas an ihm falsch war. Außer er wollte eine sehr schnelles, aber schmerzvolles Ableben er"leben".

Marlo fiepte glücklich und stupste Masch noch einmal an, bevor er sich zurückzog und erst einmal wieder auf die Couch sprang. Dort lag er sehr gerne, vermutlich weil Masch dort auch oft saß oder ich dort lag, genau dasselbe war es auch mit meinem Bett, nur das dort inzwischen eigentlich fast immer wenn dann Masch vorzufinden war. Ich bemerkte allerdings Masch's Blick, der etwas in die Leere ging. Masch., sprach ich ihn direkt an, nicht laut, aber direkt, bevor ich ihn fragte, Möchtest du etwas essen?

Etwas amüsiert sah ich Masch an, denn ich wusste ganz genau, dass er nicht verstanden hatte, was ich vorher gesagt hatte. Ich nahm es ihm keineswegs übel, ich war es immerhin gewohnt, aber ich nutzte die Gelegenheit, um mit meinem ausgestreckten Zeigefinger seine Nase anzustupsen. So, was willst du denn? Was hättest du dir denn vorgestellt?, fragte ich mit einem belustigten, aber nicht bösen Unterton, extra wage nach, eher wollte ich ihn gutmütig ein wenig ärgern.

Wenn Masch mich mit diesen großen Augen anstarrte, hatte ich beinahe das Gefühl nach damals zurückversetzt zu sein, als mich Marlo als Welpe immer so angestarrt hatte, wenn er ein Kommando nicht sofort verstanden hatte. Liebevoll legte ich Masch also die Hand auf seine Haare und wuschelte diese zärtlich durch. Du bist kein überzeugender Schauspieler, weißt du das?, fragte ich belustigt und beschloss dann das Rätsel aufzulösen, vorher wollte ich jedoch noch eine Sache ganz klarstellen. Ich bin dir nicht böse, wenn du mir nicht zuhörst. Es sollte eigentlich klar sein, denn ich konnte Masch sowieso noch in keiner Sekunde in der er bei mir war überhaupt jemals böse sein, aber trotzdem war es für mich wichtig das gesagt zu haben. Ich habe dich gefragt, was du essen möchtest. Möchtest du etwas bestimmte essen?, fragte ich also erneut geduldig nach, einen warmen Ausdruck in meinen Augen, mit dem ich Masch fest musterte.

Ich sagte nichts dazu, denn Masch würde sich sowieso nur wieder entschuldigen, stattdessen wuschelte ich ihm einfach noch einmal liebevoll durch die Haare, bevor ich mich abwandte und langsam an ihm vorbei in die Küche ging. Kurz glitt mein Blick über seinen Körper in dem Kleid, aber nur kurz, ansonsten wandte ich lieber wieder schnell meinen Blick ab, bevor mein Unterbewusstsein nur wieder auf dumme Gedanken kam. Wie wäre es mit Pasta saltata? Pasta Saltata war ein traditionelles afrikanisches Gericht aus Äthiopien, das ein Ergebnis einer kurzen italienischen Besetzung des Landes war, wie mein Vater mir erzählt hatte. Das Gericht wurde mit einer Kombination aus Kartoffeln, Öl, Knoblauch, Zwiebeln, Zitronensaft, Penne-Nudeln, Rucola, Basilikum und Harissa-Gewürzen zubereitet.

Mit jedem Tag mehr traute sich Masch hier und da auch ohne Aufforderung das Kleid anzuziehen, zumindest hier in der Wohnung und ich sah, wie glücklich ihn das ganze machte. Er sah darin natürlich auch einfach perfekt aus, zumindest in meinen Augen gab es nichts perfekteres, aber am wichtigsten war mir noch immer, wie wohl er sich darin zu fühlen schien. Als träge er zumindest eine etwas andere Haut, nicht, dass plötzlich alles in Ordnung war, aber es ging ihm darin so viel besser, dass ich ihn nicht so einfach entkommen lassen würde. Ich hatte ihm also vorgeschlagen heute ins Einkaufszentrum zu gehen gemeinsam, allerdings unter einem Vorwand, nämlich dass ich neue Krawatten kaufen wollte, von denen ich zwar mehr als genug hatte, aber darum ging es ja auch gar nicht.

tbc: Großes Shoppingcenter