Ich nickte und sah zu Masch, mein Blick unendlich weich, ich wollte auch, dass er wusste, wie froh ich war, dass ich ihn gerettet hatte, auch dass er hier geblieben war und nicht einfach wieder zurück. Ich kann es nicht wirklich erklären., antwortete ich nachdenklich und lehnte meine Seite ganz leicht an Masch, wie um ihm beizustehen, Als ich dich gesehen habe... da war etwas, ich musste dir helfen. Ich konnte nicht einfach vorbeigehen. Ich probierte nun die erste Gabel und überlegte dann kurz. Es war natürlich Kritik auf einem sehr hohen Niveau, aber ich empfand die Spaghetti dieses Mal sogar ein bisschen besser. Besser als beim ersten Mal.

Ich zuckte mit den Schultern, vielleicht hätten einige versucht zu helfen, aber die allermeisten sicherlich nicht, da würde ich Masch also nicht widersprechen. Schon gar nicht gegen gleich drei, davon abgesehen, dass die wenigsten bei Ungerechtigkeiten aufstanden und etwas dagegen sagten. Ich sah kurz zu Masch und nickte dankbar, ich war auch froh, dass er wieder etwas aß, sogar von alleine. Ich hatte früher für Essen immer nur sehr wenig Geld., öffnete ich mich hier wieder ein wenig, Masch stand mir inzwischen wirklich sehr nahe, Not macht erfinderisch.

Nenn mich "Hunger"., wagte ich mich tatsächlich an einen sehr, sehr seltenen Scherz, auch wenn ich ihn sehr trocken vortrug. Ich hätte so etwas sicherlich nicht laut gesagt, sondern nur gedacht, wenn andere Personen außer Masch in der Nähe waren, aber ein bisschen Arroganz steckte wohl schon darin mich als den besten Koch zu bezeichnen. Eigentlich waren meine Eltern immer die besten Köche für mich gewesen, aber jetzt war es wohl ich.

Auch ich sah erstaunt zu Masch, denn ich war mir ziemlich sicher ein Lachen herausgehört zu haben, eher getarnt als Schnauben, das mich unglaublich faszinierte. Er war in so einem Tief gewesen als seine "Schwester" verkündet hatte, dass sie mit ihrem Freund nach Amerika gehen würde, aber gerade in diesem Moment schien es ihm wirklich besser zu gehen und viel faszinierender noch, ich war wohl der Auslöser. Ich hob meine Hand also an und wuschelte Masch einmal nahezu schon liebevoll durch seine Haare.

Masch's Haare waren angenehm weich und noch immer so überraschend blau, natürlich gab es ungewöhnlicheres auf dieser Welt, aber es gehörte für mich einfach automatisch zu Masch dazu. Generell schien er aber die Farbe blau sehr gerne zu mögen. Ich strich ihm seine Haare dann auch fürsorglich wieder etwas zurecht, bevor ich dann doch meine Hand wieder zurückzog. Habe ich dir je erzählt, bei wem ich erst so richtig kochen gelernt habe?, fragte ich schließlich, während ich mein Essen wieder aufnahm, ich glaubte zwar nicht, aber ich sprach auch selten so viel mit jemandem wie mit Masch.

Ich hatte generell fast nichts von meinem Leben auf der Straße erzählt, ich tat es auch eigentlich fast nie, aber bei Masch war es einfach etwas anderes, das hatte sogar ich einsehen müssen, für mich war Masch einfach vollkommen anders als alle anderen Vampire oder Menschen. Ich war lange auf der Straße, beinahe zehn Jahre., begann ich also zu erzählen, während ich zu Masch sah, Ich habe eine Zeit lange in einem japanischen Laden geschlafen, weil der Besitzer diesen nach Schluss nie abgesperrt hatte, aber eines Tages hat er mich erwischt. Jede einzelne Nudel, die er essen konnte, war ein Sieg, es freute mich wirklich sehr, ihn wieder etwas essen zu sehen, egal wie klein es vielleicht war.

Es war eine schöne Erinnerung, also grinste ich ganz kurz, denn das konnte sogar ich mir nicht verhalten. Ich war froh, dass Masch mir so genau zuhörte, es freute mich immer, ihn von seinen schweren Gedanken ablenken zu können und ich erzählte ihm auch gerne von mir, sogar von mir selbst aus, was mich wirklich erstaunte. Er hat begonnen mich auf Japanisch zu verfluchen und dann... hat er mir einen Stiel Dango in die Hand gedrückt. Dango war eine recht typisch japanische Süßigkeit, eher eine Art Snack, sie hatte als Basis meist grüner Teegeschmack und war in kleineren Kugeln auf einem Spieß befestigt. Er meinte, wenn ich schon hier schlafe, dann könnte ich ihm auch gleich etwas aushelfen. Also habe ich das getan. Ich hatte Masch schon einmal erzählt, dass ich ein bisschen Japanisch konnte, vor allem Schimpfwörter, jetzt sollte wohl auch langsam klar werden, woher.