Laut dem Tierarzt gelten sie als zuverlässig, selbstsicher, hingebungsvoll, gehorsam, konzentriert, tapfer, ruhig und furchtlos., zählte ich auf so gut ich konnte, alles hatte ich mir sicherlich nicht gemerkt, aber ich fügte mit einem etwas amüsierten Tonfall hinzu, Davon abgesehen, könnte man das mit dem "gefährlich" wohl auch über mich sagen.

Nun, ich konnte auch definitiv gefährlich sein, so wie Marlo vermutlich eines Tages auch, das lag durchaus in unserer Natur, aber es bedeutete nicht, dass ich zum Beispiel für Masch gefährlich war. Ich wollte niemals für Masch gefährlich sein und würde es auch nicht, niemals, solange ich es verhindern konnte. Alleine der Gedanke, dass ihm wegen mir etwas passierte, machte mich fertig. Da weißt du schon mehr als die meisten., stimmte ich Masch zu und legte meinen Arm vorsichtig um Masch herum, Du machst das wunderbar. Ich lehnte meinen Kopf leicht an den von Masch, ohne wirklich Gewicht darauf zu legen, sondern eher um ihn meine Nähe spüren zu lassen, dass ich für ihn da war, auch im metaphorischen Sinn.

Anstatt etwas dazu zu sagen, setzte ich einen sanften Kuss auf die Schläfe von Masch, bevor ich noch selber überhaupt wusste, was ich da tat, es kam mir in dem Moment vollkommen natürlich vor, einfach ihm meine Zuneigung zu zeigen, selbst wenn er sie mir nicht ganz glauben wollte, das es mich doch erschreckte. Ich machte mir im nächsten Moment auch schon Sorgen, ob ich mich ihm damit zu sehr aufgedrängt hatte, auch wenn es eigentlich eine sehr unschuldige Geste gewesen war, aber ich sagte lieber nichts dazu direkt, sondern wartete erst einmal auf seine Reaktion.

Masch spannte sich nicht an, sondern ganz im Gegenteil, er schien sich regelrecht zu entspannen, was mich deutlich erleichterte, denn alleine der Gedanke daran mich ihm irgendwie aufzudrängen, ganz egal wie klein die Aktion auch gewesen wäre, drehte mir ehrlich meinen Magen um. Stattdessen lächelte ich aber ganz kurz in mich hinein, während ich meinen Kop falso weiter auf dem von Masch ruhen ließ, meinen Arm als Stütze um ihn, Marlo zufrieden auf seinem Schoß, in friedlicher Dreisamkeit.

Einfach als ein großer Ruhepol, wohl wie ein Fels in der Brandung, hielt ich Masch in meinem Arm und stützte ihn, während er sich wirklich entspannte. Es tat so gut, ihn gerade so zu erleben, wenn auch nur für diesen Moment, denn ich sah ihn viel zu oft traurig oder angespannt oder auch einfach nur deprimiert, lustlos, antriebslos. Es war nicht so, dass ich es ihm zum Vorwurf machte, dass er manchmal so war, nur dass ich mir wünschte, dass es ihm besser ging, dass er sein Leben mehr genießen konnte, aber ich war schon froh darum an seiner Seite sein zu können, seine Hand zu halten, wenn er es brauchte, aber genauso ihm Abstand und Zeit zu geben. Ich wollte nicht, dass ihm auch nur irgendjemand etwas negatives antat, denn wie ich zu Sandy gesagt hatte, ich fürchtete oft, es könnte das letzte Mal sein, egal wie klein der Rückschlag für jemand anderen sein mochte.

Sanft hob ich meine freie Hand und strich mit meinen Fingern über die weiche, wenn auch leicht eingefallene, Wange von Masch, nachdem er sich bei mir bedankt hatte. Er musste sich wirklich nicht bei mir bedanken, das hatte ich ihm schon oft gesagt, nicht für all das, was selbstverständlich sein sollte, aber es war trotzdem schön zu wissen, dass es ihm zumindest etwas positives brachte. Du hast ein sehr schönes Lächeln.

Ich glaube, du bist die einzige Person, die mich so anlächelt., fügte ich ganz ehrlich hinzu, als ich schon wieder wie fasziniert beobachten hatte können, wie sich Masch's helle, zarte Haut rötlich färbte, auch wenn er dann leider meinem Blick auswich, wobei er sich zum Glück nicht von meiner Berührung weglehnte. Es stimmte aber auch, was ich sagte, ich würde Masch nie anlügen, meistens bekam ich sowieso kein Lächeln von anderen zu sehen, das störte mich allerdings auch gar nicht. Aber es ist in Ordnung, denn mir ist nur dein Lächeln wichtig.

Nicht jeder bekam dieselbe Seite von mir zu sehen, Masch sah in mir eine wunderschöne, helfende Seele, während viele andere mich wahrscheinlich als kaltblütiges Arschloch beschrieben hätten. Man sollte allen glauben, denn ich verhielt mich auch demnach gemäß. Jedoch konnte auch ich nicht verhindern, dass ein kleines Stück in mir förmlich zu schmelzen schien, als Masch meinte, dass er mein Lächeln auch mochte. Etwas sehr, sehr weiches schlich sich in meinen Blick, noch weicher als sonst und ich legte meine Arme erneut um Masch, um ihn noch einmal etwas mehr an mich zu drücken, wobei ich natürlich darauf achtete, dass Marlo dabei nichts passierte.