Ich sah kurz etwas überrascht die Katze an und lachte dann leicht und fröhlich auf. Dann soll sie auch was haben. Ich sah auf meine eigene Karte hinab, als auch schon eine Bedienung zu uns kam. Ich hob den Blick und lächelte sie meinerseits freundlich an. Für mich einen Latte Macchiato bitte. Ich sah zu Victorine und wartete geduldig ob sie sich schon entschieden hatte und, dass sie bestellte, wenn sie denn schon soweit war.

Danbi maunzte gleich zufrieden, sie schien Ayumi sehr zu mögen, die Bedienung hatte genickt und dann etwas verwundert zu mir gesehen, bevor sie die Katze auf meinem Schoß bemerkte und zwar positiv reagierte, sich aber auch gleich zu ihr und somit zu mir herunterlehnte. Ich riss meinen Kopf nach hinten, wie um ihr bloß zu entkommen, hauptsächlich ich brachte Abstand zwischen sie und mich, aber sie runzelte nur irritiert die Stirn und lehnte sich dann wieder zurück. E-Espresso und einen Schinken-Käse-Toast. Davon durfte Danbi auch ein wenig haben, ich hatte eigentlich keinen großen Hunger, aber ich hatte einfach panisch das nächste gesagt, was mir eingefallen war, auch wenn die Bedienung die Bestellung nur höflich aufnahm und dann gleich wieder verschwand. Es war mir schon etwas peinlich, weshalb ich zuerst gar nicht erst wieder in Richtung Ayumi sah.

Die Bedienung schien Danbi gut aufzunehmen und lehnte sich auch gleich zu ihr hinunter, worauf aber Victorine wieder nicht gut reagierte, denn sie fuhr zurück, wie um der Bedienung zu entkommen. Diese ging schließlich wieder und ich sah meine Gegenüber besorgt an, doch sie mied den Blick zu mir. Ich überlegte ob ich die Sache ansprechen sollte, oder ob ich ein anderes Thema anstimmen sollte, Victorine wirkte nämlich so als ob ihr das ganze sehr unangenehm wäre. Ich wollte sehr gerne wissen was los gewesen war, ob Victorine nicht wollte, dass jemand Danbi anfasste, was ich allerdings schon getan hatte, oder ob sie nicht wollte, dass jemand sie selbst berührte, aber vermutlich war es noch zu früh so etwas zu erfragen. Schinken-Käse-Toast also? Sowas hab ich bisher auch noch keine Katze fressen sehen.

Erleichtert atmete ich aus und sah dann vorsichtig wieder etwas zu Ayumi hoch, zumindest bis zu ihrem Kinn, dort blieb mein Blick dann hängen. Danbi isst so ziemlich alles., antwortete ich und Danbi maunzte sehr stolz, wie um mich zu bestätigen, bevor sie ganz frech auf den Tisch kletterte und zu Ayumi hinübertapste.

Oh ist das wahr? Ich nahm die Katze mit einer kraulenden Hand und einem sanften Lächeln in Empfang, ehe ich wieder zu Victorine sah, ihr graziles, fast puppenhaftes Gesicht faszinierte mich einfach, ich fragte mich ob ihre Haut wohl wirklich so weich und zart war, wie sie von Außen aussah. Und wie ist das bei dir? Irgendwelche Favoriten oder Abneigungen?

Ein wenig wagte ich es nun doch meinen Blick nach oben zu bewegen und ich wurde doch deutlich verlegen, aks ich bemerkte, dass Ayumi noch immer zu mir sah, während sich Danbi begeistert streicheln ließ. Hmm, ich esse normalerweise nicht so viel., sagte ich schließlich etwas nachdenklich, Ich mag Sachen, die klein sind... überschaubar, denke ich. Komm schon, Frage zurückstellen! U-Und du?

Also hätte es wenig Zweck als romantisches Date dir ein großes Mahl zu kochen? Nur so rein theoretisch. Ich grinste etwas verschmitzt und gab mir nicht einmal die Mühe unschuldig drein zu sehen, es wäre doch nur eine Farce gewesen. Ich esse eigentlich so ziemlich alles denke ich, egal was man mir vorsetzt, solange es nur zumindest ein bisschen liebevoll zubereitet ist.

Huh? Ich sah Ayumi etwas verwirrt an, doch lächelte dann kaum merklich, als ich ihr Grinsen bemerkte. Ich bemerkte erst jetzt, dass es etwas anders gemeint war als gedacht, es machte mich zwar verlegen, aber ich fühlte mich schon beinahe etwas geehrt, dass sie so etwas fragte, wenn auch vielleicht nur zum Scherz. Ich schüttelte vorsichtig den Kopf und sagte dann, Ich... hatte glaube ich noch nie ein romantisches Date. Du schon? Ich überlegte noch kurz, ob ich ihr nicht noch eine bessere Antwort geben konnte. Ich mag vor allem Kaffee, Tee und Wein.

Fasziniert versuchte ich mir Victorines Lächeln einzuprägen, es war kaum zu merken, doch verzog ganz leicht ihre ohnehin schon schmalen Augen noch etwas mehr, ihr schmaler, kleiner Mund, mit den doch so vollen Lippen bewegte sich leicht, es war einfach zum anbeten. Ich stützte die Ellenbogen auf den Tisch vor mir und lächelte Victorine meinerseits weiter an. Wirklich nicht? Das kann ich mir gar nicht vorstellen, jemand wie du, der so viel zu bieten hat? Ich verschränkte die Hände vor mir und legte das Kinn darauf ab. So ein, zwei Mal vielleicht, wenn sich jemand ganz besonders um mich bemühen wollte. Aber die Vampire und Menschen in meinem Alter waren alle wohl noch etwas zu jung für so etwas. Ich werde mir das auf jeden Fall merken. Wer wusste schon, wann es einmal nützlich wäre zu wissen was Victorine gerne trank? Was für Wein trinkst du am liebsten?

Ich... uh, das hat jetzt noch nie jemand gesagt.,stellte ich total erstaunt fest, als Ayumi mir so direkt sagte, ich hätte doch so viel zu bieten, ich war mir auch gar nicht sicher, was sie denn da genau meinte, denn was könnte ich schon zu bieten haben? Außer meinem Wissen als Privatdetektiv vielleicht, aber so etwas war in den Beziehungen, zumindest denen, die ich gesehen hatte, auch nicht immer hilfreich. So eine hübsche, junge und vor allem soziale Frau wie Ayumi hatte da doch viel mehr zu bieten, ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie jemand wie sie mich so in diesem Licht sah. Ich komme nicht so oft unter Leute... es ist etwas schwieriger so... für mich., gab ich schließlich noch etwas leiser zu, bevor ich plötzlich ganz schnell antwortete, Montrachet und Meursault. Als mir auffiel, wie schnell ich das gerade gesagt hatte, zog ich ein wenig den Kopf ein, Alkoholikerin war ich jetzt nicht, ich wusste nur eben, was mir schemckte.

Dann wurde es höchste Zeit, dass das jemand tut. Ich fand, dass Victorine sicherlich sehr viel noch zu bieten hatte, noch so viel mehr als man schon an der Oberfläche sah. Meinst du soziale Sachen insgesamt? Fragend legte ich den Kopf etwas schief. Als Victorine so schnell eine Antwort auf meine Frage wusste sah ich erst überrascht drein und lachte dann leicht auf. Das kam schneller als erwartet, aber gut zu wissen.

Extrem verlegen, aber doch irgendwie sehr glücklich, über diese unglaubliche Aussage lächelte ich in mich hinein. Ich nickte dann zögerlich, als sie das gesamte Konstrukt einfach als "soziale Sachen" bezeichnete, es waren natürlich auch gesellschaftliche Erwartungen, die ich einfach nicht immer erfüllen konnte, aber im großen und ganzen hatte sie schon recht. J-Ja, ich hatte nie besonders viel Kontakt zu Menschen... oder zu Vampiren., erklärte ich vorsichtig, ich war immer ein ziemlicher Einzelgänger gewesen, bevor ich wieder etwas verlegen durch meine direkte Antwort zum Wein hinzufügte, Ich... hm, bin schon lange genug auf der Welt, um einiges probiert zu haben.

Magst du das einfach nicht so? Ich war ein sehr geselliger Vampir, wenn ich nicht gerade eins meiner Tiefs hatte, ich mochte es mit Freunden abzuhängen, neue Leute kennen zu lernen, zu feiern, zu reden, alles was dazu gehörte eben. Victorine schien fast verlegen von dem Weinthema zu sein, aber ich lächelte nur locker und auch eine Spur amüsiert. Das hattest du sicher, ich kenne mich da ja nicht so gut aus, aber vielleicht kann ich ja ein bisschen was von dir lernen.

Ich hatte keine so gute Verwandlung., gab ich schließlich sehr direkt zu, sie hatte mich immerhin nach meiner Meinung gefragt, und das war sie, andere Vampire waren mir immer etwas suspekt vorgekommen, Und Menschenleben vergehen zu schnell. Das hatte ich bei meinem Vater gesehen, natürlich konnte ich mich mit einem Menschen befreunden, aber wollte ich das, nur um dann wieder dasselbe durchzumachen wie als mein Vater gestorben war? Ich war froh, dass Ayumi darüber lachen konnte, ich lächelte etwas awkward, aber immerhin, sie nahm es mir nicht übel. Von mir lernen?, wiederholte ich etwas erstaunt und nickte dann, Ich... uhm, ich erzähle dir gerne alles, was ich erzählen kann. Ich war mir nur nicht so sicher, ob ich darin so besonders gut war, ich hatte noch niemandem so viel erzählt.

Oh, ich verstehe. Erschrocken und auch mitleidig sah ich Victorine an, ich konnte einfach nicht anders. Ich wusste nicht was ihr passiert war, aber damals hatte es definitiv noch keine Gesetzte dazu gegeben wer wen wie verwandeln durfte, auch wenn sich daran heute genauso wenig jeder hielt, aber es gab nun wenigstens den Versuch es zu regulieren. Ich war allerdings froh, dass das Thema "Wein" noch stand, doch doch wesentlich leichter und einfacher war. Egal was du mir da auch zu erklären hast, es wird mich sicher erleuchten. Ich meine, ich mag Wein schon, aber ich kenne mich damit kein Bisschen aus. Ich setzte mich wieder etwas zurück, als unsere Bestellung kam, die ich mit einem Lächeln an unsere Bedienung quittierte. Vielen Dank.