Hm, interessant., murmelte ich nachdenklich, als ich mir versuchte solche zwei Männer als Paar vorzustellen, aber ich konnte sie mir dann doch einfach nicht vorstellen, vielleicht musste ich sie dazu erst selber sehen. Ich sah dann etwas überrascht zu Ayumi, ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie meine Idee für voll befand, die allermeisten taten das nicht, Privatdetektive gab es doch nicht so oft. Vielleicht befindet er sich in der Villa, die gerade umgebaut wird. Ich könnte mich dort umsehen., überlegte ich laut, während Danbi wieder vom Tisch sprang, mein Espresso war sowieso leer, aber der Schinken-Käse-Toast war auch vollkommen von ihr verputzt worden. Ich sah dann zu Ayumi, und musterte sie kurz, während es so war, als würde ich beinahe eher im nächsten Moment über sie sprechen, als über den Fall, Ich nehme jeden Fall an, der interessant ist.

Das könnte natürlich sehr gut sein. Der Umbau war immerhin schon recht vorangeschritten, ich glaubte mich sogar erinnern zu können, dass er schon fast zu ende war, es hatten alle ihren teil beigetragen, das Endprodukt hatte ich aber natürlich noch nicht gesehen. Vielleicht sollten wir Nummern austauschen. Nur falls wir uns wegen des Falls in Verbindung setzen müssen, natürlich. Ich grinste so unschuldig wie ich konnte, aber es war doch sehr deutlich falsch.

Die Ansage von Ayumi kam doch etwas überraschend, nicht, weil sie nicht in sich stimmig und logisch war, denn das war sie, sondern eher wegen dem Tonfall, indem Ayumi sie geäußert hatte, so ganz und gar nicht überzeugend, wie mit einem Hintergrundmotiv. Ein ganzes leises, schüchternes Kichern entkam mir, einfach, weil ich es gar nicht glauben konnte, dass so eine hübsche junge Frau auch nur ansatzweise Interesse daran haben könnte mit mir Kontakt zu halten. Meine Wangen färbten sich ganz schön rot, als ich bemerkte, welche sehr hellen Geräusche ich gerade von mir gegeben hatte, auch wenn man sie kaum hatte hören können, bevor ich ganz schnell nach meinem Handy suchte und es Ayumi über den Tisch reichte.

Oh wie ich mir gerade wünschte Momente wieder erleben zu können, dann könnte ich Victorines Kichern immer und immer wieder anhören, es klang wie die schönste Melodie in meinen Ohren. Aber nun, ich konnte es nicht, ich würde sie also einfach noch ein paar mal dazu bringen müssen so zu kichern. Ich nahm ihr Handy entgegen und speicherte mich unter "Ayumi 😘" ein und schickte mir selbst auch gleich eine Nachricht unter ihrer Nummer, um diese ebenfalls zu haben. Ich gab ihr ihr Handy zurück und speicherte ihre Nummer ebenfalls gleich ein, unter "Victorine 😍"

Mit etwas großen Augen betrachtete ich die Buchstaben, oder eher den Emoji, mit dem sich Ayumi bei mir eingespeichert hatte, ich verwendete Emoji grundsätzlich fast gar nicht oder sehr spärlich, aber dieser Kusssmiley machte mich beinahe ein wenig verlegen, je länger ich ihn neben dem Namen von Ayumi betrachtete. Gerade wollte ich etwas sagen, als die Bedienung wiederkam, um unsere Sachen abzuräumen, ich wandte ganz schnell wieder den Blick ab. "Waren Sie zufrieden bei uns?", fragte sie mit einem freundlichen Lächeln, während ich noch immer ein wenig abwesend in mein Handy starrte.

Oh ja sehr, vielen dank. Wir würden dann gerne zahlen. Victorine wirkte schwer in Gedanken und ich beschloss sie dort noch einen Moment zu lassen, während ich unsere Rechnung bezahlte und die Bedienung mit einem schönen Trinkgeld entlohnte, ehe ich mich wieder mit einem Lächeln Victorine zuwandte. Danke, dass du mich herbegleitet hast.

Danke fürs einladen., sagte ich leise, nachdem sich die Bedienung dankend und noch einen schönen Tag wünschend wieder entfernt hatte und linste verlegen zu Ayumi hoch, Das nächste Mal könnte ich dich einladen. Etwas abwartend sah ich Ayumi an, es machte mich schon ziemlich nervös das überhaupt gefragt zu haben, natürlich, Anzeichen von Interesse waren vorhanden, aber ich war eben jemand, der gerne die Dinge viel zu sehr überdachte.

Mein ganzes Gesicht schien noch ein bisschen mehr aufzuleuchten als zuvor schon, wie eine Wunderkerze, die angezündet wurde. Ich nehme dich gerne beim Wort, das nächste Mal bezahlst du. Das bedeutete es würde noch mindestens ein weiteres solches Treffen geben, Victorine war bereit es auf noch so ein zwangsloses Date ankommen zu lassen.

Das mit dem bezahlen war für mich sehr selbstverständlich, weil ich immerhin gesagt hatte, dass ich sie nächstes Mal einladen würde, aber wahrscheinlich machte das wieder nur in meinem Kopf Sinn und nicht in dem von anderen, so war das nun einmal, das wusste ich allerdings auch, also war es nicht weiter schlimm. Stattdessen nickte ich knapp und stand dann auf, Danbi strich noch einmal um die Beine von Ayumi, ich war mir nicht ganz sicher, was ich sagen sollte, also hinterließ ich ihr einfach eine Postkarte, eine aus meiner koreanischen Sammlung, mit einem verlegenen Nicken und verschwand dann ganz schnell, Danbi mir auf den Fersen.

tbc: Großes Shoppingcenter

Victorine verschwand ohne ein weiteres Wort, aber sie legte mir eine Postkarte auf den Tisch, die ich, nachdem ich ihrer schönen, zarten Gestalt nachgesehen hatte, eingehend betrachtete. Sie war eindeutig asiatischer Herkunft, Zuhause würde ich mir die Schriftzeichen genauer ansehen, aber das wichtigste war, dass sie ein Geschenk zu sein schien und sie ein romantisches Motiv zu zeigen schien. Ich grinste fröhlich und packte mich dann auch zusammen um heim zu gehen.
(Villa)