Am liebsten mochte ich es, wenn Masch meine Sachen trug, besonders die viel zu großen, weichen Pullover, es freute mich ihn darin zu sehen, aber vor allem zu wissen, dass ihm nicht zu kalt war, wie jetzt gerade. Wenn ihm warm war, konnte er aber von mir aus natürlich alles tragen, was er wollte, ich erinnerte mich noch, als er mir einmal erzählt hatte, dass er gerne Mädchenkleidung getragen hätte, aber es nicht tat, das war auch etwas, was man ganz langsam in Angriff nehmen konnte. Denn in Wahrheit war Mädchenkleidung nur ganz normale Kleidung, aber ich würde es wie bei seinem Fähigkeitentraining sehr langsam angehen und auf seinen Zustand achten, an manchen Tagen war es vielleicht besser so etwas anzusprechen und an manchen Tagen schlechter. Und doch hast du eine., fügte ich hinzu und musterte Masch, Wie jeder andere Vampir, eine mächtige Fähigkeit noch dazu.

Masch..., unterbrach ich ihn, ich würde ihm so oft widersprechen, wie es notwendig sah, Ich sehe dich nicht als kaputt. Ich wusste, dass er sich vielleicht so sah, aber er war es nicht und er würde es eines Tages hoffentlich auch sehen können. Es war wohl leider, wie ich es zu Sandy gesagt hatte, entweder er würde es schaffen, sich wieder erholen, oder nicht und die Geschichte würde ein Ende nehmen. Aber so direkt, wie ich es formuliert hatte, auch wenn ich noch immer dieser Meinung war, konnte ich es nicht sehen, der Gedanke, dass es auch nur so enden könnte tat weh, sehr sogar, deutlich mehr als ich es gewöhnt war. Ich bin sicher, du wirst es können., meinte ich schließlich, Ich werde mit dir üben, so oft es geht.

Ich nahm es als halben Sieg, also wohl auch als halben Verlust, dass Masch zwar wieder den Kopf schüttelte, aber mir nicht weiter widersprach, er hatte meine Meinung in diesen Belangen aber auch noch nie stehen lassen können, als wäre es eine absolute Unmöglichkeit, dass ihn jemand in einem anderen Licht sehen konnte. Ich sah ihn stattdessen einfach nur geduldig an, bevor nun ich denk Kopf schüttelte, auf seinen Dank hin. Du zeigst mir genug Dankbarkeit, indem du jeden Tag wieder aufwachst., sagte ich schließlich und überraschte mich selber, als ich bemerkte, wie meine Stimme ganz leicht bei diesen Worten zitterte, als hätte sich etwas unglaublich schweres auf meine Brust gelegt, hatte es auch, die Vorstellung, dass Masch eines Tages nicht aufwachen könnte.

Es war ziemlich sicher selbstsüchtig so zu denken, aber das war nicht unbedingt das, was mich daran störte, sondern viel mehr störte mich daran, wie schwer es für Masch sein musste, hier in diesem Leben, er war so ein guter Vampir und trotzdem waren ihm all diese schrecklichen Dinge widerfahren, aber es gab eben keine Gerechtigkeit, es gab nur Zufall und das Leben selbst. Ich schwieg also einfach, wie Masch es auch tat, vielleicht wollte er auch weiter schlafen, dann würde ich ihn nicht wachhalten.

Beinahe hätte ich selber kurz unruhig reagiert, als ich sah, wie Masch seine Augen aufriss, ich hatte schon Angst, dass ihm etwas schlimmes eingefallen war oder das ihm etwas passiert war, wie auch immer das in meinen Armen hätte zusammenkommen können, doch mein Blick wurde sofort viel weicher, als ich seine Frage hörte und ich schüttelte den Kopf. Würdest du bei mir bleiben?, fragte ich schließlich leise. Ich hatte Masch bisher nie um etwas gebeten, jedenfalls sicherlich nicht für mich, aber gerade konnte ich nicht anders, während ich ihn aber warm musterte, ich würde ihn natürlich nie zu etwas zwingen, was er nicht wollte.

Ich bemerkte deutlich, dass Masch überrascht wurde von meiner Bitte, und ich spürte, wie sich mein Herz in meiner Brust förmlich zusammenzuziehen schien, während ich mit einer Hand wieder sanft über seine Wange fuhr. Ich will., beantwortete ich ihm seine Frage mit einem Nicken, knapp und kurz, bestimmt, aber doch noch immer mit demselben Unterton wie zuvor. Ich wollte Masch gerade bei mir haben, ihn spüren können, damit ich wusste, dass er hier war, in meinen Armen.

Das kleine Lächeln ließ mich wünschen jederzeit ein Foto machen zu können, denn es war selten, dass Masch überhaupt lächelte und ich wollte es mir am liebsten jedes Mal für immer behalten, auch wenn ich wusste, dass es ihm sehr schwerfiel. Vielleicht würde es eines Tages besser werden, und Masch würde wieder mehr lächeln können, es war beinahe schon unnatürlich, dass jemand wie er ungefähr gleich oft, wenn nicht noch weniger lächelte wie jemand wie ich. Sichernd schloss ich also meine Arme um ihn. Ich hasste es mich auf meinen schlechten Tastsinn verlassen zu müssen, sanfte Berührungen spürte ich kaum bis gar nicht, aber das, wenn auch für eine Person sehr leichte, Gewicht von Masch auf mir, war Zusicherung genug, dass er auch hier war. Ich konnte meine Augen also schließen, wohl wissend, dass Masch hier war, bei mir.