Und du wirst nie eine andere kennenlernen., versprach ich Masch sofort ernst, denn niemals würde ich ihm auch nur eine andere Seite andeuten, als liebevoll, vielleicht war ich manchmal genervt oder auch frustriert, aber ich würde Masch immer hochhalten, denn er war für mich ein Diamant unter all diesem grauen Dreck, der sich sonst in dieser Stadt befand. Ich ließ eine seiner Hände los, um ihm sanft über seinen Rücken zu streichen, während Rin wieder zu uns kam und sich einmal kurz vor uns verbeugte. "Vielen Dank, dass ihr hierher gekommen seid. Ich hoffe, ich sehe euch bald wieder."

Bye, Rin., verabschiedete ich mich und das amerikanische Englisch brach wieder deutlich durch, während ich kurz meine freie Hand hob, die ich vorher noch auf Masch's Rücken gelegt gehabt hatte, bevor ich mich auch wirklich ein wenig wieder von Masch löste, allerdings ohne dabei seine Hand loszulassen, das fiel mir gar nicht ein, ich ließ unsere doch extrem unterschiedlichen Hände also verschränkt und führte Masch dann langsam und vorsichtig aus dem Geschäft hinaus, während Rin uns fröhlich nachwinkte. Ich öffnete die Tür für und beide und beobachtete Masch dabei aufmerksam, wie es ihm erging und wie er reagierte.

Zart drückte ich Masch's Hand in meiner eigenen, während ich ihn sich gegen mich lehnen ließ, ich behielt unsere Umgebung geübt im Auge, aber keiner hatte sich bisher dazu die Mühe gemacht uns auch nur zu lange anzustarren, vermutlich hätten sie auch eher wegen mir gestarrt, ich fand durchaus, dass man Masch bei seiner Größe abnehmen könnte, dass er ein burschikoses Mädchen war, wie es bei Rin auch der Fall war. Ich bin bei dir., sagte ich warm und tief zu ihm, während ich sein Gesicht musterte. Langsam wagten wir uns Schritt für Schritt weiter vor.

Langsam führte ich Masch im Einkaufszentrum nach unten, er schaffte es auch inzwischen ein bisschen schneller zu gehen, auch ein bisschen weniger verkrampft und das alles waren wichtige Schritte in die richtige Richtung, er sollte sehen, dass nichts falsch daran war, wie er sich gerne kleidete, ganz unabhängig davon, ob es irgendjemand anderem gefiel oder nicht, mich absolut eingeschlossen. Möchtest du ein Eis?, fragte ich ihn schließlich, als wir an einem süßen kleinen Eisladen vorbeikamen, der bunt und fröhlich aussah, er passte eigentlich fantastisch zu dem, was Masch in seinem schönen Sommerkleid ausstrahlte, und ich sah Masch geduldig abwartend an. Wenn er das nicht wollte, dann konnten wir natürlich das Einkaufszentrum auch einfach wieder verlassen.

Zufrieden nickte ich Masch zu und führte uns dann zu der Eisdiele, die wirklich entzückende weiße Tischchen mit Stühlen draußen aufgestellt hatte, die allerdings schon wieder so entzückend waren, dass ich beinahe Angst bekam, dass einer von ihnen zusammenbrechen könnte, wenn ich mich darauf setzte. Einmal Zitrone. Ich bestellte mir also eine Kugel Zitroneneis und sah dann abwartend zu Masch, was er nehmen wollte, während ihn die Eisverkäuferin mit den vielen Piercings erwartungsvoll ansah, sie kaute etwas gelangweilt auf ihrem Kaugummi, wirkte sonst aber eigentlich hauptsächlich in ihrem Stil sehr unpassend zu dem sonst doch sehr kitschigen Salon.

Das Mädchen linste unter ihren pinken Stirnfransen hervor und musterte Masch einmal von oben bis unten, während sie eine Kaugummiblase machte. Ich beobachtete jede ihrer Bewegungen, auch ihre Mimik, mit Argusaugen, und spannte meine Schultern etwas an. "Cooles Kleid.", kommentierte sie schließlich in einem fast gelangweilten Ton, ließ die Kaugummiblase platzen und sah dann von Masch zu mir und wieder zurück, "Heißer Freund." Ich verzog keine Mimik, aber antwortete sofort, Nicht mein Fall. Die Verkäuferin lachte rau und nickte knapp, gab uns dann unser Eis und zwinkerte Masch noch einfach zu. Sie grinste kurz, bevor sie wieder gelangweilt aussah und den nächsten Kunden heranbat.

"Dito.", murmelte die Verkäuferin noch und ich sah zu Masch hinab, froh darüber, dass er zumindest schon ein wenig lächeln konnte. Es war auch besser so für jeden anderen, ihn lieber freundlich zu behandeln und im Falle auch auf Händen zu tragen, denn ich würde nicht zulassen, dass ihn jemand auch nur krumm ansah. Ich führte uns also zu einem der Tische, wo ich mich mit einem unzufriedenen Knurren auf einem der Stühle niederließ, nachdem ich den Stuhl von Masch zurechtgerückt hatte. Er wackelte etwas bedenklich unter meinem Gewicht, aber brach zumindest noch nicht zusammen.