Ich grinste unter Wasser nur breit, als Kaito protestierte, sich aber doch nicht sehr effektiv wehrte. Wir kamen so auch bald am Grund des Pools an und ich musterte Kaito einen Moment beinahe fasziniert. Im Wasser schienen seine Haare beinahe schwerelos um seinen Kopf herum zu schweben, sie waren so hell und strahlend, dass sie fast an einen Heiligenschein erinnern konnten, weißes, göttliches Licht, das ein wie aus Marmor geschaffenes Gesicht umrahmten, ein Kunstwerk. Ich kollidierte leicht mit Kaito, als er am Boden aufkam, aber die Berührung von noch mehr Haut auf Haut war nichts als mir Willkommen. Ohne darüber nachzudenken ließ ich Kaito aus meinem Klammergriff und griff stattdessen nach seiner Hand, warum wusste ich wirklich nicht, aber es war ein angenehmes Gefühl. Hier unten, alleine mit Kaito, hatte ich auch gar nicht das Gefühl deuten zu müssen um verstanden zu werden, es fühlte sich nicht an, als würde ich mir selbst den Mund verbieten, geschwiege denn er würde es tun, da ich nun eine Hand nicht zum deuten benutzen konnte, ich musste nichts sagen.

Er ist nicht wie die Sonne, er ist die Sonne selbst... Wenn ich Sandy so über mir betrachtete verstand ich plötzlich sehr gut warum in den Sagen der griechischen Mythologie Ikarus der Sonne weiter entgegen geflogen war, selbst als seine Flügel bereits begonnen hatten zu schmelzen. Wenn ich Flügel hätte, und wären sie ebenso aus Wachs, könnte ich ebenfalls dem Impuls nicht widerstehen Sandy entgegen zu fliegen. Vielleicht würde ich ins Meer stürzen, aber selbst dieser Sturz wäre es im Angesicht dieses Mannes wert. Seine Haare schwebten golden um sein Gesicht herum - wie einzelne Sonnenstrahlen selbst und für einen kurzen Moment stand die Zeit für mich still.
Meine Brust kollidierte mit seiner und ich spürte wie erneut ein kleines Stück Atem mich verließ. Dennoch konnte ich nicht daran denken aufzutauchen. Als sich Sandy kurz von mir löste runzelte ich die Stirn, doch dann griff er nach meiner Hand und mein Gesicht selbst erleuchtete. Beinahe ein wenig gerührt sah ich auf unsere verbundenen Hände. Ich drückte seine Hand mit leichtem Druck, beinahe andächtig von dem, das ihn sprechen können ließ. Das ist seine Stimme. Ich halte seine Stimme in der Hand, echt jetzt. Es war wirklich ein ehrfürchtiger Gedanke und ich sah zu Sandy auf und lächelte ihn voller Rührung an. Es war gut, dass wir unter Wasser waren - denn in diesem Zustand war ich sowohl sprachlos als auch atemlos.

Es war ein großer Vertrauensbeweis von mir, wenn ich jemanden meine Hand halten ließ, es machte mich immer ein kleines Bisschen unrund, das hatte es jedenfalls bisher immer getan, vorrangig bei Nahuel, denn wer sonst hätte so oft meine Hand halten wollen? Doch wie ich bemerkte verspürte ich dieses leichte Unwohlsein gerade bei Kaito gar nicht, es gab nichts was ich hätte deuten wollen, es reichte in seine Augen zu sehen, ich wusste instinktiv was er sagen wollte und es brachte mich zum Lächeln, während ich mit warmen Blick sein Gesicht musterte, das Gesicht eines Engels. Dann aber gewann doch wieder meine Vernunft Oberhand, es wurde Zeit aufzutauchen. Ich begann also wieder nach oben zu schwimmen, wobei ich Kaitos Hand aber nicht losließ, sondern ihn mit mir an die Oberfläche zog, die ich auch bald mit dem Kopf durchstieß.

Woah. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, das Sandy einer Sonne noch ähnlicher werden könnte. Aber den Blick gekoppelt mit diesem Lächeln, den er mir gerade schenkte, ließ mich glauben, dass er beinahe noch heller und lockender war als die Sonne selbst. Wie ein warmer Tag an einem ewigen Sandstrand, im Urlaub - als hätte man keine Sorgen oder Bedenken haben müssen. Zumindest für die Dauer des Aufenthalts, doch der Aufenthalt hier wurde langsam knapp ich bemerkte das meine Luft mir nun wirklich ausging. Uh oh. Ich brauche zum Leben doch Luft!
Doch dann, wie mein Retter in der Not, spürte ich einen leichten Zug an meiner Hand. Und wie selbstverständlich folgte ich Sandy hinterher. Sandy hätte wohl jeden davon überzeugen können ihm zu folgen, auf mich hatte er auf jeden Fall diesen Effekt. Ich wäre ihm jetzt bereits bis ans Ende der Welt gefolgt. Dieses Mal ging unsere Reise aber nur bis an die Wasser-Oberfläche. Ich tauchte mit einem lauten Einatmen auf - eher beinahe schon ein Keuchen, denn die Luft war wirklich mehr als nur knapp geworden. Wie habe ich das nur fast nicht bemerkt?
"Ich wäre fast erstickt, aber das wäre es wert gewesen, echt jetzt."
Ich sagte es als Scherz formuliert, aber eigentlich steckte erschreckend viel Wahrheit in meiner Aussage. Trotzdem lachte ich glücklich.
"Danke."
Das fügte ich leise dann hinzu. Ich sah noch immer etwas erstaunt auf unsere verbundenen Hände und ich wollte mich einfach für dieses Vertrauen bedanken. Ich wusste gar nicht wie ich sonst darauf antworten sollte. Ich hielt seine Hand zwar in meiner. Aber ich hielt sie nur locker, damit Sandy seine Hand zu jeder Zeit zurück ziehen konnte. Meine Haare verdeckten durch das Auftauchen beinahe alle meine Augen und ich versuchte sie gerade mit meiner anderen Hand nach hinten zu schieben. Sonst war mein Pony eher seitlich, aber gerade hing er gerade nach unten und somit über meine Augen. Sie waren ein Stück länger als sie es gewesen waren, bevor ich gegangen war. Fünf Jahre sind eine wirklich lange Zeit.

Kaitos Haare klebten wieder auf seiner Stirn, aber nun auch in seinen Augen, was sicher nicht sehr angenehm war. Meine eigenen Haare waren kurz genug um mich nicht zu stören, etwas hingen sie mir zwar in die Stirn, da sie nicht mehr aufstanden, aber sie waren nicht im Weg. Zunächst ohne den Versuch etwas zu deuten, ob nun mit einer Hand oder mit zweien, zog ich Kaito mit einem Ruck dichter zu mir, um ihm mit seinen Haaren behilflich zu sein, die ich nun mit einer Geste, die nur als zärtlich bezeichnet werden konnte aus seiner Stirn und seinen Augen strich. Ich musterte sein feines Gesicht noch einmal eingehend und mit einem weichen Lächeln, ehe ich Kaitos Hand doch schließlich losließ um zu deuten. Es wäre schade um dich, lebendig bist du mir lieber. Dann nickte ich auffordernd den Pool entlang und machte mich daran die Bahnen hinter mich zu bringen. Ich schwamm mit gekonnten, ausgreifenden Kraulbewegungen und behielt einen geregelten Atemrythmus bei während ich mich durchs Wasser fortbewegte.

Zwei warme Hände legten sich an mich - und plötzlich wurde ich mit einem Ruck zu Sandy gezogen. Obwohl die Temperatur des Wassers eigentlich sehr angenehm und warm war, so schaffte er es doch das ein Kribbeln, beinahe mehr wie ein Schauer vor Kälte, von meinen Zehenspitzen bis zu meinen Haarwurzeln entlang lief. Für einige Sekunden lief die Fantasie in meinem Kopf noch weiter. Er zieht mich mit einem Ruck an sich, hält mich mit der anderen Hand an seinen Körper fest, er legt eine Hand unter mein Kinn, meine Augen fallen zu,...
Doch die Realität lief selbstverständlich in eine andere Richtung. Wenn auch ich dort noch weniger wusste, was ich mit mir selbst anfangen sollte. Bei dem Ausdruck in Sandys Augen hätte ich, wäre ich nicht aus Fleisch und Blut, Angst gehabt, ich wäre auf der Stelle geschmolzen und eins mir dem Pool-Wasser geworden. Auch hier glitten meine Augen kurz zu - ich genoss das Gefühl von den zarten Fingern auf meiner Haut. Sandy kümmert sich um mich. Die Feststellung tat beinahe in meiner Brust weh und ich wusste nicht warum. Aber ich wollte auch nicht, das er aufhörte. Ich öffnete die Augen wieder und sah direkt in seine, meine Mundwinkel zogen sich von selbst nach oben in ein sanftes Lächeln.
"Aw, pass auf, sonst denke ich noch du magst mich."
Meine Antwort war zwar frech und ich grinste bereits wieder. Aber trotzdem, als Sandy begann in perfekter Form seine Bahnen zu ziehen, ich konnte nicht anders, als kurz leise zu seufzen und mich kühler als zuvor zu fühlen. Ich vermisse den Körperkontakt, wie soll ich nur ohne ihn?
"Angeber!"
Ich konnte trotzdem nicht anders, als diese perfekte Schwimmform eine halbe Bahn zu beobachten. Seine Muskeln im perfekten Zusammenspiel. Sandy wirkte so als täte er alles mit Sinn und Ziel in seinem Leben, anders als ich. Ich hatte das Gefühl wir könnten in vielen Sachen die kompletten Gegensätze darstellen. Aber trotzdem setzte ich mich langsam wieder in Bewegung. Ich schwamm eigentlich recht schnell und geübt, aber lange nicht in perfekter Form. Meine Form war eher meinem Instinkt geschuldet als regelmäßiger Übung. Trotzdem machte ich mich an mein erstes Ziel: Sandy aufzuholen.

Ich grinste in mich hinein, als ich Kaito hinter mir rufen hörte, doch konzentrierte mich dann wieder, zum einen um im Rythmus zu bleiben und zum anderen auch um mich nicht so einfach einholen zu lassen, selbst wenn ich aus der Sache nicht unbedingt einen Wettbewerb machte, doch da ich einen Vorsprung hatte, stieß ich mich auch vor Kaito vom Poolrand ab, um die nächste Länge zu schwimmen. Ich hob den Kopf genug aus dem Wasser um seine schwimmende Form zu sehen, er machte kräftige, schnelle Züge in einer nicht völlig idealen Form, aber es schien für ihn zu funktionieren. Wie alles was er scheinbar tat, schwamm er auch im Freestyle und nach Gefühl.

Einige Züge versuchte ich hinter Sandy noch aufzuholen, bevor ich etwas ganz Anderes bemerkte, was mir in diesem Moment wichtiger und wichtiger wurde, als ihn aufzuholen. Ich hatte bemerkt, dass wenn ich hinter Sandy schwamm, eigentlich eine ganz ausgezeichnete Aussicht hatte. Solange ich dicht genug hinter ihm blieb, um bei dem Abstoßen vom Rand bald wieder in dieselbe Richtung wie Sandy zu schwimmen. Ich hielt mich also nicht länger damit auf Sandy aufholen zu wollen - stattdessen genoss ich die Aussicht nach vorne.
Was für ein schöner Arsch. Ich grinste breit. Dadurch, das Sandys Unterwäsche eine weiße Farbe hatte, war sie durch das Wasser etwas durchsichtiger als zuvor, richtig 'schlimm' würde es sicherlich erst werden, wenn er aus dem Wasser stieg. Fasziniert beobachtete ich seine muskulösen Rückenbewegungen. Aber noch viel faszinierter den großen Muskel weiter unten. Meine eigene Schwimmform litt darunter nicht, denn ich war mehr als motiviert hinterher zu folgen. Oder eher Hintern-her.

Von Kaitos Gedanken nichts ahnend, ich hätte es ihm auch nicht übel nehmen können, immerhin hatte ich auch seine Kehrseite bereits mehr als interessiert betrachtet, schwamm ich weiter meine Bahnen, immer im selben Takt um nicht zu sehr außer Atem zu kommen, bis die zehn Längen voll waren und ich am Rand wieder voll aus dem Wasser auftauchte und mir die Haare nun doch zurück strich.

Das Schwimmen verging viel zu schnell und ich war bestens unterhalten. Die Muskelbewegungen zu beobachten war einfach zu interessant gewesen, besonders die schön geformten. Eigentlich war aber alles an Sandy schön geformt und ich konnte kaum anders als ich als Ganzes zu bestaunen. Er hatte wirklich etwas aus sich gemacht. Im Gegensatz zu dir. Anders als ich war er vor keiner Verantwortung weggelaufen, er stand mit beiden Beinen im Leben, hatte einen Beruf, der ihm sehr gut gefiel. Ich war nicht diese Person, die Sandy es war. Und trotzdem strahle er beinahe eine gewisse Sicherheit aus. Ich war nicht unbedingt neidisch. Aber es war etwas Anderes.
"Das ging schnell, echt jetzt!"
Ich grinste breit und stemmte mich mit beiden Händen am Rand aus dem Wasser. Ich blieb dort sitzen - meine Beine noch im Wasser. Erneut bildete sich eine Gänsehaut, es war doch ordentlich kalt, aber ich war auch noch warm vom Sport. Sandy hatte ein ordentliches Tempo vorgezogen. Oder eher sein Hintern hat das.
"Du hast nicht zufällig ein Handtuch dabei? Ansonsten erfriere ich noch."
Ich schlang meine Arme fest um mich herum. Die Hände ließ ich auf meinen eigenen Oberarmen liegen.

Bald schloss auch Kaito auf und saß alsbald auf dem Rand es Pools, seine Beine hingen neben mir ins Wasser, das änderte ich, indem ich vor ihn schwamm und meine Ellenbögen auf seinen Oberschenkel abstützte. So konnte ich noch deuten, wenn auch etwas eingeschränkt, doch war Kaito auch wieder nahe, wie ich es mir gewünscht hatte. Ich fragte mich ob ich von dem anderen Mann wohl jemals genug haben würde, von seiner nähe, seiner Wärme... Ich fürchte Nein, aber vielleicht hilft das hier, du wirst dich nachher nur duschen müssen. Ich bewegte die rechte Hand durch die Luft, als würde ich etwas um sie herum aus der Luft ziehen, in ihr bildete sich nach und nach immer mehr Sand, dann streckte ich beide Hände gerade vor mich, in Richtung Kaito und der Sand formte sich zu einer Art Decke, welche ich mit einer weiteren Handbewegung dazu brachte sich um Kaitos Schultern zu legen. Der Sand würde rau sein, aber durchaus Schutz vor der Kälte bieten. Jetzt musst du nicht rennen um ins Haus zu kommen, ehe du erfrierst.

Die leicht spitzen Ellenbögen von Sandy legten sich auf meinen Oberschenkeln ab. Ich spürte das angenehme Gewicht auf meinen Beinen und ich streckte dann auch meine Hände aus, um Sandy ein wenig unter den Schulter zu stabilisieren. Ich ließ meine Hände über seine Schultern gleiten und lehnte mich dabei weiter nach vorne. Eigentlich hatte ich gerade einen Witz machen wollen - ob Sandy mit mir duschen gehen würde. Oder auch kein so richtiger Witz. Allerdings wurden meine sonst eher länglich-schmalen Augen immer größer und weiteten sich als ich beobachtete wie Sandy seine Fähigkeit so geschickt einsetzte. Ich hatte sie selbstverständlich gekannt, aber trotzdem hatte ich sie schon lange nicht mehr, besonders von der Nähe, gesehen.
"Woah. Wirklich cool, echt jetzt."
Es fühlte sich tatsächlich um einiges wärmer an. Die Sandkörner auf meiner Haut rieben über diese und ein kleiner Schauer lief durch meinen Körper.
"Danke!"
Seine Fähigkeit war einfach schon immer eine der coolsten. Ich lächelte ihn weich an und musterte sein Gesicht dabei ein Mal. Ich erinnerte mich noch zu gut, wie mich Ayumi getröstet hatte, weil ich meine Fähigkeit nicht gemocht hatte. Ich hatte gedacht ich wäre eine schreckliche, gruselige Fledermaus, aber sie hatte mir geholfen es anders zu sehen. Es war schon wirklich lange her. Ich war beinahe erstaunt, das ich mich daran erinnerte. Ayumi war immer für mich da. Sie hatte nur die Zeit am Internet verbracht. Aber ansonsten war sie immer für mich hier gewesen und wie hatte ich es ihr gedankt?
"Warte hier auf mich."
Ich schmunzelte und lehnte mich vor. So weit bis ich zu den goldenen Haaren von Sandy kam. Ich ließ es mir nicht nehmen mit gespitzten Lippen ihm einen leichten Kuss auf seine goldenen Sonnenstrahlen zu drücken und richtete mich vorsichtig auf. Tatsächlich hielt mein Mantel aus Sandy aber ohne Probleme und ich machte mich schnell auf in Richtung der Villa. Immerhin fand ich dort schnell eine Bedienstete, die mir ein Handtuch bringen konnte. Ich kehrte damit so schnell wie möglich wieder zu Sandy zurück. Ich hoffe, er hat nicht zu lange gewartet. Begeistert wedelte ich mit dem Handtuch auf dem Weg, damit er sehen konnte, dass ich ein Handtuch für ihn geholt hatte. Er hätte seine Fähigkeit sicher auch bei sich selbst anwenden können, aber er hatte etwas für mich getan und ich wollte so gerne auch etwas für ihn tun. Am Liebsten würde ich ihm die Welt zu Füßen legen.
"Ich hab auch etwas für dich!"

Ich lächelte erfreut, da Kaito wirklich von meiner Fähigkeit begeistert zu sein schien. Ich mochte sie selbst sehr gerne, sie passte gut zu mir, auch wenn sie doch mit ein paar etwas störenden Seiteffekten ausgestattet war, etwa, dass ich andauernd überall Sand hinterließ wo ich hinging, oder auch eben wirklich, dass mein Körper zum Teil aus Sand zu bestehen schien, ob er das wirklich tat wusste ich selbst aber nicht. Eine leichte Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus, teils wegen der kühlen Luft, aber auch teils wegen Kaitos Händen, die über sie strichen. Ich wollte noch nachfragen, als Kaito etwas vorzuhaben schien, aber da küsste er mich auf den Kopf und ich sah ihm verdattert nach, während sich eine deutliche Röte über meinem Gesicht ausbreitete. Ich konnte kaum etwas tun, als der entschwindenden Gestalt in ihrer Decke aus Sand hinterher zu sehen, wie sie davon ging und bald wieder kam, ein Handtuch in der Hand und einem triumphierenden Ton. Er hatte mir ein Handtuch gebracht, damit ich nicht fror, wenn ich aus dem Wasser stieg. Der Gedanke erwärmte mich selbst schon ziemlich von innen und ich lächelte Kaito dankbar an, ehe ich mich aus dem Wasser stemmte und das Handtuch entgegen nahm, wobei mir erst jetzt langsam klar wurde wie durchsichtig meine weißen Unterhosen jetzt wohl waren. Ein bisschen war ich dadurch schon verlegen, aber... Kaito schien nicht zu stören was er da sah.

Eigentlich hatte ich vorgehabt Sandy selbst das Handtuch noch auszubreiten - als er mit das Handtuch bereits aus den Händen nahm. Jedoch war ich zu dieser Denkleistung auch gar nicht mehr in der Lage gewesen. Denn Sandy stemmte sich nun selbst aus dem Wasser und wie vermutet war seine weiße Unterwäsche nun kaum mehr so verdeckend wie zuvor. Nicht starren! Nicht starren! Hätte ich nur ein Stück Anstand besessen, hätte ich das vielleicht auch gekonnt. Aber solange Sandy noch unbedeckt blieb konnte ich meinen Blick nicht lösen. Ade, Anstand, ade!
"Hier b...bitte."
Ich schluckte. Auf eine zu gut passende Weise fühlte sich meine Kehle selbst nun an als würde sie aus Sand bestehen. Sie war nämlich trocken wie Staub. Ich mochte noch nie mit einem Mann geschlafen haben - bisher war ich einfach noch nie bereit dazu gewesen. Aber ich wollte verdammt sein, wenn dieser Anblick mich nicht auf vollkommen andere Gedanken brachte. Wie einfach es wäre jetzt auf die Knie zu sinken zum Beispiel. Ich möchte ihn berühren. Oder ihn in den Mund nehmen. Der Gedanke allein brachte mein eigenes Blut dazu sich warm in meinen Wangen zu sammeln. Sandy als Person war mir einiges wert, ich merkte auch deutlich, dass er mich auch mit seinem Charakter und seiner persönlichen Art am meisten interessierte. Aber warum muss er auch so verdammt heiß sein?

Kaito versuchte wohl unauffällig zu sein, aber ich sah seinen Blick doch deutlich auf mir ruhen und auch wie sich seine hellen Wangen langsam mit Blut füllten. Ich überlegte einen Moment was ich als nächstes tun sollte, darüber hinweg sehen, oder das was zwischen uns war vielleicht einen Schritt weiter führen. Ich selbst war nicht eben eine errötende Jungfrau, mochte sein, dass Nahuel meine einzige feste Beziehung gewesen war und unsere Schlafzimmeraktivitäten in letzter Zeit mehr als nur gelitten hatten, doch in der Anfangszeit war das noch nicht so gewesen, alles andere als das genauer gesagt. Kaitos Aufmerksamkeit und sein Interesse alleine heizten meinen Körper schon auf, ich saß wirklich schon zu lange auf dem Trockenen, aber Kaito hatte mich angezogen seit wir uns wieder gesehen hatten, wie ein Magnet von dem ich nicht mehr loskommen konnte, es auch nicht wollte. Sein Körper, natürlich, seine schlanke Form mit den sich bildenden Muskeln, die glatte Haut, die langen Finger, doch auch seine Stimme, die Wärme mit der er mich ansah, die Art wie er Witze riss, das Selbstbewusstsein, das er an den Tag legte. Es war das Gesamtpaket welches Kaito darstellte, das mich nicht mehr von ihm loskommen ließ. Ich fragte mich ob Kaito schon Erfahrung im intimen Bereich mit Männern hatte, was ihn dort zum Ticken brachte, was ihm gefiel. Ich wollte es herausfinden, ausprobieren, ihn hören, wenn er völlig los ließ. Ich schlang das Handtuch, nachdem ich mich kurz abgetrocknet hatte, um meine Mitte. Es war noch zu früh und das hier nicht der richtige Ort für solche Dinge. Vielleicht sollten wir lieber zurück in die Villa gehen, bevor wir uns noch verkühlen.