Ich wollte mich Koga zugewandt zu einer Kugel zusammen und ließ seine Hand nicht los. Plötzlich schwappte eine Schmerzwelle durch meinen Körper, die mich vollkommen verkrampfen ließ. Mir entwich ein schmerzhaftes Stöhnen, welches ich jedoch schnell runterschluckte und mir stattdessen auf die Lippe biss. Ich rollte mich noch mehr zusammen und presste wegen der immer stärker werdenden Krämpfe meine Augen zusammen.

Jay PoV:
So schnell ich konnte hetzte ich durch die Straßen und hielt schließlich vor dem Krankenhaus an. Ich rupfte den Schlüssel aus der Maschine und sprintete zur Information. „Wo finde ich Lexi?!“, fragte ich sofort ohne zu grüßen. Bevor die Dame jedoch anfingen konnte loszumeckern, mischte sich eine Männerstimme ein: „Sind Sie Jayden? Dann folgen Sie mir bitte. Ich bin Prof. Whitaker und der behandelnde Arzt“. Aufmerksam lauschte ich ihm. „Der bin ich. Was ist mit meiner Schwester?“, fragte ich, während ich ihm im schnellen Schritt durch die Gänge folgte. „Sehen Sie selbst. Ms O‘Connor hat gesagt, Sie kennen sich mit Giften aus? Ich weiß nicht genau, welche Gifte alles in diesem Gemisch enthalten sind. Ich hoffe Sie können etwas für das Mädchen tun“, erklärte der Arzt leise. Kurz stockte ich mitten im Schritt. „Das heißt, wenn ich jetzt nichts tun kann, dann … dann …?!“, ich konnte nicht zu Ende sprechen. Lexi zu verlieren würde mein Ende bedeuten. Ein Blick vom Arzt und ich hatte meine Antwort. Sofort wollten mir Tränen in die Augen schießen, aber ich schluckte das alles runter. Das hier war mein Fachgebiet. Ich war ein Genie im Thema Gift. Der Arzt ließ mir den Vortritt und so klopfte ich an die Tür, bevor ich eintrat. Das Bild, welches sich mir bot, ließ mich an Ort und Stelle festfrieren.

Ich blieb bei ihr, bitte... Betete das es ihr bald besser gehen würde! Warum hat es mich nicht erwischt... Hauchte ich nie verzweifelt. Ich legte meine Stirn auf ihren Kopf ab und hatte solche Schulgefühle.... bitte bleib stark... Bitte ich leise flüsternd zu Lex. Ixh bewegte mich auch nicht als er da war, der Arzt und Jay. Es dauerte Kurz Ehe ich aufsah. Auch ixhbdah nicht gut aus... Ich litt mit ihr. Jay tu was... Egal was aber hilf ihr. Egal was ich tun kann... Ich tue es ohne zu zögern! vielleicht... Half ihr zur Regeneration nochmal Blut.

Ich selbst bekam kaum mit, wie der Arzt und Jay reinkamen, viel zu sehr war ich damit beschäftigt, mich nicht vor Schmerzen auf dem Bett zu wälzen. Mittlerweile zitterte mein ganzer Körper vor Schmerz, Erschöpfung und Krämpfen. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob mir warm oder kalt war. Schweiß und Tränen benetzen mein Gesicht, aber auch das bekam ich kaum mit.

Jay PoV:
Geschockt blickte ich auf das Bild, welches sich mir bot. Lex sah alles andere als gut aus, eher wie der wandelnde Tot und Koga? Der war völlig aufgelöst, wie mir ein Blick in sein Gesicht verriet. Seine Worte rissen mich aus meiner Schockstarre und ich setzte mich in Bewegung. „Ich muss sie auf den Rücken drehen“, meinte ich und griff vorsichtig nach meiner Schwester. Sanft drehte ich sie und sah sofort die Wunde. „Koga, du musst sie jetzt unter allen Umständen an den Schultern festhalten. Egal wie sehr es ihr wehtut, egal wie sehr sie sich wehrt oder schreit. Du darfst nicht loslassen! Hast du das verstanden?!“, eindringlich sah ich Koga an. Es war wichtig, dass er genau verstand, was ich von ihm wollte.

Ich war total fertig... Aber Jay begann Lex zu drehen. Er gab Anweisungen. Mein Blick war entschlossen, wenn auch müde. Ich lasse nicht Los. Selbst wenn sie mich verbrennt raunte ich ihn zu und hielt ihre schultern fest.

Jay PoV:
Ich wusste jetzt schon, dass es nicht leicht werden würde, aber ich musste sie retten. „Es tut mir leid, Lexi“, murmelte ich und schwang mich auf ihre Hüfte. Dann legte ich meine Hände auf ihren Bauch. Eine direkt auf die Wunde, die andere daneben. „Nicht loslassen!“, erinnerte ich Koga noch einmal und „versenkte“ mich dann in Lex‘ Blutbahnen. Das Gift fraß sich von dem Einschuss aus immer weiter in ihren Körper. Ich studierte die Zusammensetzung im Geiste und erschuf genauso ein Gegengift. Die Formel für das Gift schrieb ich in meinem Kopf nieder. Es war eine wirklich komplexe Mischung aus mehreren Giften, die dafür sorgte, dass bei dem „Opfer“ langsam aber sicher alle Organe versagten. Ich wusste nicht, wie lange ich hier so saß und in allen Zellen des Gift jagte, um dann überall das Gegengift zu verteilen. Ich war so vertieft in mein Tun, dass ich nur nebenbei mitbekam, wie Lex anfing sich zu wehren und mich runterschmeißen wollte. Ich verstand es, es mussten unvorstellbare Schmerzen sein. Ich klemmte Lex Beine zwischen meinen ein, damit sie nicht so viel Freiraum hatte und machte weiter. Ich musste fertig werden, sonst würde … nein. Verbissen strengte ich mich noch mehr an.

Lex PoV:
Ich bekam nur mit, wie mich jemand auf den Rücken drehte und sich dann auf mich setzte. Als Nächstes hörte ich Jays Stimme und wusste, dass alles gut werden würde. Dann allerdings dachte ich, ich würde sterben. Wenn das Gift selbst schon schlimm gewesen war, war es im Vergleich zu dem, was Jay tat, ein Kinderspiel gewesen wie ein einfacher Mückenstich. Ich versuchte mich zu wehren, wandte mich auf dem Bett und schrie. Aber ich wurde festgehalten. Ich schrie so lange, dass ich am Ende schon keine Stimme mehr hatte. Ich wusste auch nicht, wie lange ich hier so lag, aber zwischendurch hatte ich wohl immer mal wieder das Bewusstsein verloren, bevor ich vor Schmerzen wieder wach wurde.

Ich lies sie überhaupt nicht los, nein niemals. Auch wenn es mir Kraft kostete... Halte bitte durch Lex... Du bist so Stark, wie ich gesehen habe.... Ich bittete und betete das sie es überlebte. Aber mehr konnte ich nicht machen

Jay PoV:
Schweiß lief mir die Schläfen hinab und ich merkte, wie ich immer schwächer wurde, aber ich durfte nicht aufgeben! Niemals! So Biss ich die Zähne zusammen und verstärkte meine Bemühungen noch. Mir fehlte nicht mehr viel, nur noch die Lungenregion. Das Herz hatte ich als erstes in Angriff genommen, es war schließlich das wichtigste Organ. Schließlich war ich fertig. Mit müden Blick sah ich auf die Uhr und stellte fest, dass mehrere Stunden vergangen waren. „Fertig“, murmelte ich. Erschöpft stieg ich von meiner Schwester runter und taumelte zu dem nächsten Bett, wo ich völlig fertig drauf zusammenbrach.

Lex PoV:
Ich habe wirklich gedacht, es würde niemals enden, diese Qual. Plötzlich hörte es auf und Jay stieg von mir herunter. Es hatte sich wirklich angefühlt, als würde mir flüssige Lava durch die Venen fließen. Es hatte gebrannt und sich angefühlt, als würde ich innerlich verbrennen. Ich wollte mich erst aufrichten und Jay danken, aber ich war so erledigt, dass ich einfach einschlief.

Stunden hielt ich dagegen um Lex Auf der Liege zu halten. Es war nicht so anstrengend wie bei Jay und bei Lex, aber auch das hier war es da ich die ganze zeit über eine Haltung halten musste... Mein rücken und meine Arme Taten mir weh... Das war so scheiße. Erst als er runter war und sagte das er fertig war, lockerte ich meinen griff und kniete mich auf den boden. Mein rücken tat so weh... aber ich legte mich trotz schmerzen auf den Boden und schlief ein.

Noch immer irgendwie benommen, aber irgendwie nicht mehr so krank setzte ich mich vorsichtig auf, nachdem ich die Augen aufgeschlagen hatte. Es ging mir deutlich besser, stellte ich ziemlich schnell fest. Ich war immer noch schwach, aber das wütende Feuer in meinen Adern war weg. Ich ließ meinen Blick schweifen und entdeckte mehrere Blutkonserven auf dem Tischchen. Eine nahm ich mir und trank sie erstmal leer. Dann entdeckte ich Jay auf dem Bett und Koga auf dem Boden. Vorsichtig ließ ich mich von der Bettkante rutschen und berührte Koga sanft an der Schulter, um ihn zu wecken. „Koga?“, fragte ich leise. Er sollte nicht auf dem Boden schlafen.

Ich wachte auf als ich an der schulter berührt wurde und man meinen Namen sagte. Lex! Rief ich vor freude aus und zog sie an mich als ich hoch schoss. Das aber tat meinen Rücken nicht gut... Das tat wirklich weh... Aber scheiß auf die schmerzen! Sie lebte und das zählte~

Überrumpelt ließ ich mich von ihm in die Arme ziehen. „Alles gut, Jay hat mich gerettet“, murmelte ich leise. „Jetzt komm und leg dich auf das Bett. Ich kann dir den Rücken massieren“, bot ich an. Es konnte einfach nicht bequem sein, so auf dem Boden zu liegen. Ein Blick zu Jay bestätigte meinen Verdacht, dass er immer noch schlief. Wie ein Toter lag er da. Wenn er nicht leise schnarchen würde, hätte ich wirklich angenommen, dass er tot wäre.

Ja... Ich bin froh das er das getan hat... Wir haben auch alles gegeben. Aber nein ruh dich aus, du bist bestimmt noch kaputt. Ich bleibe wach. Ich erhob mich mit ihr und setzte sie wieder auf dem bett ab. Ruh noch... Wenn du blut brauchst, du kannst meines wieder haben. Ich hielt ihr den Arm hin und sah sie mit sanften und weichen blick an. Jay liesen wir schlafen... Er hatte die meiste Arbeit gemacht

Ich schüttelte den Kopf. „Du brauchst den Schlaf doch genauso wie ich. Schließlich hast du ja auch mitgearbeitet. Mir geht’s schon viel besser“, widersprach ich, nahm aber trotzdem sein Handgelenk an. Vorsichtig biss ich zu und nahm ein paar Schlücke, aber da ich vorhin die Konserve getrunken hatte, brauchte ich nicht viel.

Ach.... Ich bin vieles gewohnt. Mach dir keine gedanken... Sie trank mein Blut, was ich mit sanften blicken beobachtete. Ruh dich noch eine weile aus, bis Jay auch wach wird. Den wenn du das Go bekommst kannst du nach Hause. Raunte ich ihr sanft zu.

Da ich wusste, dass ich nicht wirklich gegen Koga ankam, nickte ich schließlich. „Na gut. Aber nur, weil du darauf bestehst“, murmelte ich kuschelte mich wieder in die Decke. Dass ich Kogas Hand dabei festhielt, bemerkte ich gar nicht.