Ich war Sakuya wirklich dankbar, dass er so verständnisvoll reagierte und nicht irgendwie sauer war. Nach allem, was ich falsch gemacht und wie ich Brüderchen immer wieder übergangen hatte, wollte ich jetzt etwas ändern. Es war zwar in der Situation etwas schwierig, aber die ersten Schritte musste ich einfach unbedingt tun. "Danke Sakuya", antwortete ich mit einem Lächeln, ehe wir uns beide daran machten, diesen Bereich zu verlassen. Nachdem die Handtücher entsorgt waren, wurde Sakuya auf einmal von jemandem angesprochen, einer Frau. Er ergriff sogleich, leider ziemlich grob, meine Hand, und zog mich mit sich. Ich stolperte hinter ihm her. "S-sakuya, das ist etwas fest...", brachte ich heraus, "wer ist das?"

Sofort, als Eli sagte dass mein Griff zu fest sei, lockerte ich diesen mit einem gemurmeltem Sorry.. Zum Glück gab es genug Besucher, dass wir untertauchen konnten. Eine meiner Stammkundinnen.. antwortete ich dann, nachdem ich endlich stehen blieb. Sie ist..oft sehr aufdringlich. Ich sah mich kurz um und nickte dann erleichtert, ehe ich zu einem Schild deutete. Dort kann man am besten Empfang bekommen. [ Damit führte ich Eli näher an den gezeigten Bereich und ließ dann ihre Hand los. Locker lehnte ich mich dann an die Wand und schien darauf zu warten dass Eli in ruhe ihrem Bruder schrieb.

Er lockerte seinen Griff sofort und entschuldigte sich schließlich, was mich leicht lächeln ließ. Er war eben doch ein guter Kerl, und ich folgte ihm schließlich. Wir tauchten unter den anderen Besuchern unter und er blieb wenig später stehen. "Ich verstehe...", antwortete ich dann kurz darauf. Irgendwie störte es mich ziemlich, dass er von dieser Frau gestört wurde. "Und wenn sie wüsste, dass du eine Freundin hättest? Oder es zumindest glauben würde? Würde sie dann gar nicht mehr kommen, oder eher mit noch härteren Bandagen kämpfen?" Ich hätte ihm gern geholfen, denn das war mit Sicherheit mehr als nervig, was auch seine Reaktion bewiesen hatte. Schon bald erreichten wir ein Schild mit einem ausgewiesenen Bereich und ich lächelte Sakuya dankbar an, ehe ich kurz mein Handy raus zog. Masch hatte wirklich geschrieben! Meine Augen leuchteten auf und in meinem Gesicht erschien ein erfreutes Lächeln. Kyan hatte natürlich, wie erwartet, nichts über Masch raus gelassen, dennoch war seine Antwort nicht irgendwie schwer zu schlucken. Ich schrieb sogleich eine Antwort an Masch, ehe ich mein Handy wieder in der Tasche verschwinden ließ. "Brüderchen hat sich gemeldet! Ich bin so froh!", strahlte ich ihn an. Damit war der Tag mit einem Schlag viel besser geworden. "Ich hoffe, es ist in Ordnung für dich, dass ich Masch trotzdem schreibe. Ich hab zwar gefragt, aber ich weiß, dass es eigentlich unhöflich ist."

Ich zog eine Grimasse bei der Frage, wie sich die Kundin wohl verhalten würde, wenn sie im Glauben wäre ich hätte eine Freundin. Dummerweise ist sie eine der Kundinnen, welche von meiner Fähigkeit weiß.. murmelte ich dann halblaut Sie ..nunja zieht mich damit immer wieder auf, dass ich durch diese sicher niemals eine Freundin finden werde. Egal wie sehr ich auch versucht habe meine Fähigkeit zu kontrollieren, sobald meine Emotionen zu heftig sind, werde ich eben zum Mädchen.. erklärte ich dann ein wenig ausführlicher. Klar ist es in Ordnung, wenn du mit deinem Bruder schreibst. Ich bin sicherlich der Letzte, der sich zwischen euch stellt, nach allem was du mir bisher so erzählt hast. Ich streckte meine rechte Hand aus und strich mit dieser Eli einen Moment über die Wange. Sollen wir uns dann jetzt ein Eis kaufen und durch den Zoo schlendern?

Ich sah ihn überrascht an und zog verstimmt die Augenbrauen zusammen. Was sollte das denn eigentlich? Das war nicht sehr toll und es gefiel mir gar nicht. "Was ist denn das für eine dumme Kuh? Ist doch echt dämlich. Wenn dich jemand wirklich liebt, ist ihr deine Fähigkeit egal!", antwortete ich sofort aufgebracht, "ist doch egal, ob du Frau oder Mann bist, und dass du das Geschlecht wechseln kannst! Mir wäre das einfach völlig egal!"
Nachdem ich merkte, was ich eigentlich damit gesagt hatte, senkte ich verlegen den Blick, meine Wangen färbten sich leicht rot. Als er dann sagte, dass es ihn nicht störte, wenn ich Brüderchen schrieb, lächelte ich erleichtert. "Danke Sakuya. Lass uns noch ein Eis essen, das hört sich super an", lächelte ich ihn an.

Bei Elis Ausbruch seufzte ich auf, ehe mir nur sehr leicht dämmerte was sie im Grunde damit aussagte. Ehhh?! man sah mir deutlich an dass sie mich mit ihren Worten überrascht hatte. Kurz stammelte ich etwas unverständliches vor mich hin, ehe ich kurzerhand Elis Hand ergriff und sie sanft mit mir zog. Bald schon hielt jeder von uns ein Eis in der Hand, während wir durch den Zoo schlenderten. Zum Schluss beendeten wir den Besuch damit im Streichelzoo die Ziegen zu füttern. Der Tag ist noch jung. Lust ein wenig ins Shopping Center zu gehen?

Schweigend hielt ich den Blick gesenkt, mit geröteten Wangen, und versuchte, mich wieder zu beruhigen. Das war ja schon beinahe peinlich, nicht dass er mich auch noch für so aufdringlich hielt, wie seine Kundinnen es waren. Die Zeit floss so dahin und am Ende fütterten wir die Ziegen im Streichelzoo, ehe Sakuya noch vorschlug, ins Einkaufszentrum zu gehen, da wir noch Zeit hatten. "Das hört sich super an, ich bin dabei", antwortete ich begeistert. Vielleicht könnten wir dann auch die eine Kundin von ihm hinter uns lassen.

Auch wenn ich es mir nicht anmerken ließ, war ich doch erleichtert dass Eli meinem Vorschlag zustimmte. Lächelnd ergriff ich ihre Hand. Super. Ich bin wirklich froh dass wir beide den Tag miteinander verbringen. Ich war die letzte Zeit echt gestresst. Gestand ich dann und machte mich mit Eli auf den Weg zum Ausgang und schließlich wohl in Richtung des Shopping Centers.

--> Shopping Center

Als er meine Hand ergriff, lächelte ich ihn verlegen an. "Ich bin auch froh. Und es freut mich, wenn es dir gerade hilft, dass du dich weniger gestresst fühlst", antwortete ich dann mit einem Lächeln. Gemeinsam verließen wir den Zoo und machten uns auf dem Weg zum Einkaufszentrum.

=> Das Einkaufszentrum