Es dauerte nicht lange, da kam eine Schwester und rief uns auf.

In der Behandlungsraum wurde ich dann schon mal freundlich gebeten, mich auf die Liege zu legen und den Bauch frei zu machen. Der Arzt würde gleich kommen.

Kaum hatte ich mich so halbwegs bequem dahin gelegt und meinen Bauch frei gemacht, kam die Ärztin schon rein. Es war jene Ärztin, die mich schon bei der Schwangerschaft von Lina begleitet hatte. „Ah, guten Tag! Wie geht es Ihnen? Wie ich sehe, ist Ihre Tochter schon groß geworden“, fragte sie freundlich und reichte erst mit und dann Lina die Hand. „Gut, danke. Ja, Lina wird demnächst schon 18“, antwortete ich lächelnd.

Die Ärztin lächelte Lina nochmal zu, ehe sie sich an mich wandte. „Dann wollen wir mal schauen. Wann haben sie denn gemerkt, dass sie schwanger sind?“, wollte sie wissen, während sie alles vorbereitete. „Vor ein paar Tagen erst. Und auch nur durch Zufall“, antwortete ich. „Durch Zufall?“, fragte die Ärztin genauer nach. „Ja, ich hatte Lust auf heiße Schokolade. Und die mag ich eigentlich nicht“, erklärte ich verlegen. Sie musste leicht lachen. „Es passiert sehr oft, dass sich die Gelüste in der Schwangerschaft ändern“, meinte sie, während sie jetzt den Ultraschall machte. „Hm ... Sie gehören wohl zu den wenigen, die erst spät merken, dass sie schwanger sind. Laut Größe des Embryos sind Sie im 4. Monat.“ Mit großen Augen sah ich sie an. „So weit schon?! Erkennen Sie das Geschlecht?“, wollte ich neugierig wissen. Die Ärztin schüttelte den Kopf. „Dazu müsste sich das Baby drehen. Es ist schüchtern“, verneinte sie.

An meine Ohren drange dumpfe Geräusche, während ich an meinem Daumen nuckelte. Ich drehte mich, nur einen kurzen Moment, ehe ich wieder so lag, wie davor. Wenn man schnell war, hatte die Ärztin nun sehen können, was ich war. Ein kurzer Tritt folgte, nur ganz schwach und dann war ich wieder ruhig.

Ich wollte gerade den Mund aufmachen, da sprach die Ärztin: „Na, da haben wir es doch. Es wird ein Junge! Der Kleine hat sich gerade kurz gedreht.“ Ich vergas glatt, was ich sagen wollte, nämlich, dass ich glaubte, das Baby hätte getreten. „Ein Junge? Wie schön!“, strahlte ich.

(Ich hoffe, er darf schon treten^^)

Ich nuckelte weiter an meinem Daumen, wurde dann immer unruhiger und trat dann wieder, nun etwas kräftiger.

(Natürlich ^^)

Ich strahlte. „Ich glaube ... doch! Er tritt“, stellte ich fest. „Im 4. Monat kann man das durchaus schon spüren“, lächelte die Ärztin und reichte mir Tücher, mit denen ich das Gel von meinem Bauch wischte. „Kommen Sie regelmäßig zur Kontrolle“, bat sie. „Dann können Sie gehen.“ Lächelnd verabschiedete ich mich von ihr.

Über Linas Freude lächelnd, schloss ich das Auto auf und pflanzte mich auf den Fahrersitz.

–> Villa FeuerClan