Ich sah Tybalt mit leicht schief gelegtem Kopf an, hörte ihm sichtlich aufmerksam zu, ehe ich zu kichern anfing und anfing um die beiden großen Vampire herum zu rennen, immer im Kreis, bis ich neben Tybalt stehen blieb und zu ihm aufsah. Dann..seid ihr meine Papas? Meine Augen waren riesen groß. Zeigst du mir wie du das mit dem Feuer machst? Ich wippte leicht auf und ab ehe ich wieder zu Mercutio hopste. Ja, im Zimmer dass ich mit ein paar anderen Kindern teile! Komm! Ohne Vorwarnung lief ich los, ohne mich nochmal umzudrehen und zu gucken ob die beiden mir auch folgten. Ich war gerade richtig aufgedreht. Allerdings derart aufgedreht, das ich wiedermal über die eigenen Füße stolperte und mich mit einem erschrockenen Aufquitschen lang legte, genau vor der Zimmertüre.

Was wohl genau die Fähigkeit ihrer Mutter war? Die Puppe scheint zu leben. Das ist irgendwie witzig. Ich lachte laut auf und stand auf, wobei ich meine Locken über meine Schultern warf. Du kannst uns nennen wie du willst. Tybie hierhat den allgemein gültigen Spitznamen Katzenprinz. Ich grinste breit und sprintete Namnam nach. Im Gegensatz zu ihr fiel ich allerdings nicht hin. Innerlich war ich etwas besorgt, auch wenn man es äußerlich nicht sah. Du musst schon "Vorsicht Bruchlandung!" schreien wenn du dich hinwirfst. Sonst überrennt dich wer.

Ich wimmerte kurz und rappelte mich dann auf. Mittlerweile war ich es gewohnt hin zu fallen, weshalb ich deswegen auch nicht wirklich weinte. Allerdings sprachen die Löcher an der Hose, direkt an den Knien eine eindeutige Sprache. Auch dass die kleinen, schmalen Knie mal wieder aufgeschlagen waren, zeugte von meiner Tolpatschigkeit. Ich grinste schief zu Mercutio hoch, wobei man erkennen konnte, dass meine Fangzähne sich noch im Wachstum befanden. Auch sah man dass einer der Schneidezähne fehlte, wobei man schon den neuen Zahn dort wachsen sehen konnte. Ich klopfte kurz meine Hose ab, ehe ich kichernd die Zimmertüre öffnete. Da im Moment alle anderen Kinder im Speisesaal waren, fanden wir das Zimmer leer vor. Während auf den anderen Betten etliche Kuscheltiere und Spielzeuge lagen, war mein Bett sehr leer. Rasch trat ich an es heran und zog den alten, langsam auseinanderfallenden Koffer unter dem Bett hervor. Da die Räume nicht besonders groß waren, wurde die Kleidung meist gereinigt und dann wieder ordentlich in Koffern verstaut - zumal man ja nie wusste ob eines der Kinder nicht doch adoptiert würde. Leicht ätzend zerrte ich den Koffer mit einer Hand mit.

Na wenn alle ihre Hosen so aussehen musst du die wohl flicken. Ein Glück weiß ich wie das geht. Ich sah mich in dem Zimmer um in das Namnam eintrat. Mir fiel durchaus auf, dass ihre Hälfte des Zimmeres etwas... kahl aussah, um es freundlich zu sagen. Ich sah zu dem Koffer hinab. Gib das mal her. Wir schleppen das zu Tybie und der kann das dann zur Villa tragen stark wie er ist. Ich streckte die Hand aus und klappte sie ein paar Mal zu und auf.

Für mich wirkte der Koffer sehr schwer, obwohl nur wenig Kleidung in ihm war. Ich kicherte auf Mercutios Worte hin und ließ den Koffer vor ihm zu Boden plumpsen. Wenn Mercutio diesen anheben würde, würde er sicher keine Mühe mit dem Tragen haben. Ich drückte meine Puppe wieder mit beiden Armen an mich und nuckelte wieder an ihrem Hinterkopf. Immer wenn meine Zähne von wachsen weh taten musste Mister Meow-Meows Kopf her halten. Dieser zappelte sichtlich und fauchte leise. Du brauchst echt Kauspielzeug! beschwerte sich die Puppe. Ich kicherte nur und lief an Mercurio vorbei, wieder in Tybalts Richtung.

Tatsächlich trug sogar ich den Koffer sehr leicht und schwang ihn mir über die Schulter, als ich Namnam und ihrer Puppe lachend hinaus folgte. Kauspielzeug, notiert. Das klingt als hättet ihr jetzt einen Hund. Ist ein Kind nicht irgendwie wie ein Hund? Mercutio! Ich grinste noch etwas mehr über die Reaktion der Stimme und entdeckte dann Tybalt am Handy. Na mein Prinz der Katzen? Hast du Lex Bescheid gesagt?

Ich hopste auf Tybalt von einem Fußvauf den anderen hüpfend zu, bis ich vor ihm stehen blieb und aufsah. Ich sah zwischen meinen "Papas" hin und her, rätselte sichtlich wer Lex sein sollte. Noch immer nuckelte und kaute ich dabei an meiner Puppe herum, bis ein hörbares Knurren von meinem Magen erklang. Ich kicherte leicht irre und hopste um Tybalt herum. Wo gehen wir hin? Ich achtete merklich darauf Tybalt nicht zu berühren.

( Zieh sie ruhig mit, aber ohne anzufassen. In der Bahn ist die Leitung so lahm)

Ich lachte noch etwas mehr, doch beobachtete auch Namnams Bewegungen. Mister Meow-Meow hatte offenbar nicht gelogen. Das Mädchen mied tatsächlich Berührungen. Ich grinste und lief neben ihr her Tybalt nach.
(Villa FeuerClan - mit Namnam)
(Alles klar ^^)

Ich saß in meinen kleinen Zimmer, was ich mit anderen 2 Mädchen teilte. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Ich werde hier sicherlich nicht bleiben... 10 Jahre sind genug.

Es gab Abendbrot, ich war ein Glück nicht mit Tischdecken dran, allerdings war es mir ohnehin egal. Ich nahm einen Beutel, packte Klamotten ein. Einiges an zutrinken und schlich mich dann in die Küche. Dort war gerade niemand zu sehen und dann packte ich paar Brotlaibe ein und etwas an Obst. Mein Beutel war nun vollgeladen... ein Handy besaß ich nicht. Nur ein Foto meiner verstorbenen Eltern und ein kleines Kissen, wo "ich liebe dich" drauf steht. Als alles verstaut war, machte ich mich leise aufm Weg zur Tür. Hier traf ich ein kleines Mädchen. Ich bat sie, leise zu sein und sie nickte nur leise. Ich schlich mich so aus dem Haus und ohne mich umzudrehen, ging ich einfach.

-->> Park

Der Van hielt vor dem Waisenhaus, welches bereits über meine Ankunft unterrichtet worden war. Trotz meiner entschlossenen Gegenwehr, wurde ich von den Betreuern gepackt und in eines der Einzelzimmer gebracht, wo man mich zu meiner eigenen Sicherheit am Bett festband. Mir wurde der Maulkorb abgenommen, um mir eine Blutkonserve an den Mund zu halten. Erst weigerte ich mich das aufgewärmte Blut zu trinken, doch dann tat ich es doch, allein weil der Geruch und Drang zu stark wurden. So wurde ich in den nächsten Stunden mit Blut versorgt, allerdings darauf achtend, dass ich es nur bekam, wenn mein Körper es brauchte. Nicht um den ewigen Blutdurst zu stillen. So musste ich mich Stück für Stück daran gewöhnen Blut nur zu trinken, wenn mein Körper es benötigte, nicht wenn mich der Blutdurst ergriff. Die Betreuer arbeiteten vor allem mit Tierblut.

Erst als die Betreuer sicher waren, dass ich niemanden anfallen würde, lösten sie meine Fesseln, behielten mich aber weiterhin im Einzelzimmer zur Beobachtung.