Ich reichte ihr den dritten Blutbeutel. Das stark rote Glühen in ihren Augen hatte angenommen und ich konnte sehen, wie es ihr langsam besser ging.

Fast schon genießend trank ich daraus.

Ich seufzte. Der Arzt stand immer noch stumm beobachtend im Raum. "Sobald es dir besser geht, müssen wir hier verschwinden.", sagte ich zu Lory. "Können sie bitte das Formular organisieren?", richtete ich mich an den Arzt. Dieser nickte und verschwand für ein paar Minuten. Als er wiederkam hielt er ein Blatt Papier und einen Stift in der Hand.

Neugierig wandte ich den Blick auf den Arzt. Er roch schon verführerisch und ich wollte mich erst auf ihn stürzen, doch dann besann ich mich eines besseren. Ich atmete tief durch und sah auf das Formular. „Was ist das?", fragte ich.

Ich staunte über Lorys Selbstbeherrschung. "Das ist das Formular, das bestätigt, dass du freiwillig verwandelt wurdest. Eigentlich hättest du das vorher unterzeichnen müssen, aber da das in deinem Zustand nicht möglich war, machen wir es einfach jetzt.", sagte ich lächelnd und reichte ihr den Stift.

Ich schnappte mir den Stift und unterzeichnete schwungvoll auf dem Formular. „Wenn - wer auch immer dafür verantwortlich ist - das nicht anerkennt, muss der Arzt einfach bestätigen, dass ich nicht in der Verfassung dafür war", überlegte ich und reichte das Formular zurück. Ich musste allerdings gestehen, dass die Reißzähne beim Sprechen ein wenig störten bzw. ungewohnt waren.

Ich musste lächeln, als ich hörte, dass meine Freundin leicht lispelte. "Keine Sorge, da wird niemand was dagegen haben. Außer uns weiß eh niemand, dass du erst hinterher unterschrieben hast. Und wenn doch jemand damit ein Problem haben sollte, wird der ganz schnell Bekanntschaft mit meiner Faust machen", versprach ich ihr. Ich grinste. "Und an die neuen Zähne wirst du dich auch gewöhnen.", sagte ich.

(Bin im Moment im Urlaub mit meiner Gastfamilie, deshalb werde ich nicht so regelmäßig on kommen können)

Gespielt beleidigt boxte ich Sheeta gegen den Arm. Sie hatte sich über mich lustig gemacht! „Tse. Ich kann ja selbst zuschlagen, aber das überlasse ich dir. Dann kannst du dich austoben. Wann kann ich hier raus?", wechselte ich abrupt das Thema.

Ich grinste schelmisch. "Wie fühlst du dich denn? Denkst du, du würdest gleich den nächstbesten anfallen oder kannst du dich zurückhalten?", fragte ich sie. Ich wusste, dass der Blutrausch noch etwa drei Tage nach der Verwandlung anhielt, aber es kam immer auf den einzelnen an, wie gut man damit umgehen konnte.

„Ich hab den Arzt nicht angefallen, aber ich denke, wenn ich auf mehrere Menschen treffe, könnte das anders ausgehen", gab ich zu.

Ich seufzte. "Ja, das denke ich auch.", sagte ich. Danach reichte ich ihr die letzten beiden Blutbeutel. "Hier, trink die und dann werden wir mal sehen." Ich wandte mich an den Arzt, der immer noch stumm mit im Raum stand. "Könnten sie eventuell dafür sorgen, dass wir auf dem Weg nach draußen so wenig Menschen wie möglich begegnen?", fragte ich. "Ich kann der Schwesternstation bescheid sagen und mal schauen, was sie organisieren können", meinte er und verschwand danach aus dem Raum.

Wie Sheeta befahl, trank ich beide zügig, aber nicht gierig aus. „Wenn ich jetzt sage, der Durst ist weg, dann werde ich eines Besseren belehrt, sobald ich auf einen Menschen treffe, oder?", stellte ich trocken in den Raum.

Ich neigte meinen Kopf zur Seite. "Vermutlich", antwortete ich. "Aber dafür bin ich ja da. Wenn du nicht hören willst, kommst du einfach in den Schwitzkasten.", sagte ich spielerisch aber gleichzeitig ernst. In diesem Augenblick kam der Arzt zurück. "Okay, also von hier bis zum Ausgang ist im Moment nur noch das Krankenhauspersonal. Sie müssen sich aber beeilen, lange können wir die Patienten nicht in ihren Zimmern halten", teilte er uns mit. Ich nickte Lory zu. "Bereit?"

Ich sprang Songschreiber auf, dass ich ins Straucheln geriet. „Wow. Umgewöhnen muss ich mich definitiv noch", kommentierte ich das ganze.

Ich war sofort zur Stelle und griff ihr - wortwörtlich - unter die Arme. "Dafür, dass du gerade noch gestorben bist, machst du dich verdammt gut", scherzte ich. Langsam ging ich mit ihr Richtung Ausgang.