Mein Kiefer zerstückelte gerade noch das Marmeladenbrot in meinem Mund, als ich mir die Krümel vom Shirt strich und mir den Teller voller geschnittener Paprika schnappte. Auch, wenn ich schon längst satt war, so schien meine Zähne trotzdem noch etwas zermahlen zu wollen. Vorsichtig schlängelte ich mich durchs Wohnzimmer, suchte mir einen bequemen Sessel und pflanzte mich dort hin. Die Augen, welche meinen langen Weg von der Küche zum Sessel nicht von der Paprika abgelassen hatten, stiegen unmerklich auf, um noch einmal den Raum zu checken. Es schien so, als wären die meisten Fremden gegangen. "Alsoooo….", fing ich an, in der Absicht, die verlorene Zeit, welche ich auf Reisen war wieder aufzuholen. "Habt ihr irgendetwas interessantes erlebt?" Es dauerte nicht lange, ehe ich die zweite Frage hinter herschob. "Was ist eigentlich mit den Vampirjägern?!". Diese Idioten hatte ich total vergessen gehabt.

Auch, wenn ich auf keinen Fall wegen Vampirjägern grinsen wollte, so gab es nichts Zufriedenstellenderes, als diesen Satz zu hören. "Was für Loosers". es tat gut, das sagen zu können, ohne fürchten zu müssen, dass Karma auf dich zurückfallen wird, und du von einem geschnappt wirst. "Das heißt... unsere Probleme sind gelöst? Keine Bedrohungen mehr?"

Mein Körper fühlte sich urplötzlich unglaublich leicht an. Als hätte Jemand Helium in mein Fleisch gepumpt, obwohl ich, statt in die Luft zu heben, eher gemütlich in meinen Sessel einsank. Ich hätte noch gerne irgendeine Geschichte gehört, wie Tybalt oder Lex die Vampirjäger noch gründlich aufgemischt hätten, bevor sie gegangen wären, doch dazu war ich gerade zu erleichtert. Ich ließ die Nachricht erst einmal genüsslich einsacken, bevor ich fortfuhr. "Alsoo… seit ich weg war, ist alles friedlich und ruhig?" Ich dachte an Tybalts Kleine und daran, was sie vielleicht schon alles so erlebt hat. Ich hatte noch nie ein Vampirkind gesehen. Wie das wohl sein mag.
(Sry, wenn ich immer erst so verzögert schreibe, aber ich arbeite nebenher noch :/)

Ich trat ebenfalls wieder ins Wohnzimmer und stellte meiner Tochter etwas zu trinken auf den Tisch. „Der Sturm war heftig, aber wir haben zum Glück ziemlich wenig abbekommen“, meinte ich.

Minimale Enttäuschung krabbelte an meinem Nacken hoch, als ich von dem Sturm hörte. Ich war schon immer ein Fan von Wetterkatastrophen gewesen, was klar darauf hinwies, dass ich noch nie einer ausgesetzt war. Mein Blick schweifte vom Gespräch ab, auf die kleine Vampirin. Sie hatte wohl nichts von den Vampirjägern mitbekommen. Oh Gott, wie sollte man das einem Kleinkind erklären? Eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf erinnerte mich, dass so etwas Lex übernehmen sollte. Ich schwieg und wartete darauf, auf Lex Erklärung eingehen zu können.

„Weißt du, Vampirjäger sind - wie der Name schon sagt - Menschen, welche uns - die Vampire - jagen und in der Regel umbringen wollen. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Zum einen, weil wir in den menschlichen Augen nicht ‚normal‘ sind, oder weil ein Vampir, der seinen Blutdurst nicht unter Kontrolle hat, jemanden umgebracht hat“, erklärte ich mit ruhiger Stimme und beobachtete meine Tochter genau.

Leicht schüttelte ich den Kopf. „Glaub mir Schätzchen, diese Jäger kann niemand mehr umstimmen. Ich hoffe für dich, dass du niemals mit ihnen in Kontakt kommen wirst, aber wenn du denen ins Gesicht siehst, dann erkennst du, dass nichts und niemand auf dieser Welt diese Jäger umstimmen kann“, erklärte ich weiter.