Das ist nur wegen all dieser Muskeln., beschwerte ich mich beinahe schon und piekte Danbi in die Seite, die mich beleidigt ansah und sich dann extra näher an Sandy kuschelte, Danbi kann sich auch ihren eigenen besten Freund suchen! Es stimmte natürlich, was ich da sagte, Sandy war mein bester Freund, er war auch so ziemlich mein einziger enger Freund, dessen Beziehung zu mir ich auch einfach nur als Freundschaft sah, es hatte nichts berufliches zu tun, auch wenn wir in ähnlichen Bereichen arbeiteten, auch nichts mit dem Clan oder ähnlichem, Sandy war mein einziger guter Freund und demnach, mein bester Freund. Für mich war das einfach eine logische Schlussfolgerung.

Die scheinen für viele sehr bequem zu sein, stimmt. Kaito schien sich da auch gerne anzukuscheln, wenn auch unter anderem aus anderen Gründen, die ich bei Victorine und Danbi nicht fand. Victorine wirkte im übrigen regelrecht von Danbi beleidigt, was mich zu Grinsen brachte, doch ehe ich noch etwas dazu deuten konnte, sagte sie etwas, das mich zwar überraschte, aber auch mit Freude erfüllte. Ich bin dein bester Freund?

Sandy war warm und bequem, das würde wohl jeder zugeben müssen, ganz egal, in welchem Kontext man ihn sah, aber der Gedanke daran, dass hieran irgendetwas mehr war als platonisch kam mir nicht einmal ansatzweise, ich war allerdings auch niemand, der über diese Sachen nachdachte, eher im Gegenteil, man musste mir so etwas ganz genau sagen, aber ich fragte mich doch, was es mit den anderen Personen so auf sich hatte, die sich gerne an Sandy kuschelten. Sein Freund zum Beispiel, nahm ich an, eine logische Schlussfolgerung, hoffentlich zumindest, dieser konnte kaum so grenzdebil sein wie der letzte. Ich begann allerdings etwas zu schnell zu plappern, auf seine Frage hin, die Augenbrauen nachdenklich zusammengezogen, Nun, du bist mein einziger guter Freund, was es technisch unmöglich macht, einen anderen besten Freund zu haben... also ja?

Victorine erklärte mir die Umstände sehr schnell und ich lächelte über ihre Worte, die rein logisch basiert zu sein schienen und durchaus Sinn machten, was mich allerdings nicht weniger freute, denn bester Freund war nun einmal bester Freund. Dann fühle ich mich sehr geehrt diesen Titel zu tragen, ich werde mir Mühe geben ihm zur Ehre zu gereichen. Am Ende ssalutierte ich etwas und grinste nun wieder leicht.

Etwas verlegen sah ich zu Sandy, aber ihn nicht wirklich direkt an, sondern zuerst seine Stirn, dann seine linke Wange, sein Kinn und schließlich seine rechte Wange, bevor ich wieder zur Seite sah. Ich wusste nicht wirklich, wie ich meine Emotionen ausdrücken sollte, denn eigentlich freute ich mich sehr, auch dass er mich einfach so annahm, aber ich wusste einfach nicht, wie ich es nach außen bringen sollte. Ich schaffte es wenigstens leicht in mich hineinzulächeln, unterstützt durch das salutieren von Sandy, das doch sehr lustig war, egal ob ich es nun richtig zeigte oder nicht.

Victorine lächelte leicht und das würde mir wohl reichen müssen. Ich nahm meine Hand wieder vom Salut herunter und wuschelte der kleineren Vampirin durch die Haare. Ich mochte sie wirklich gerne und ich fühlte mich bei ihr wohl, warum also nicht beste Freunde sein? Es war ja nicht so als hätte ich sonst viele Kontakte außerhalb der Arbeit oder meines Clans.

Etwas überrascht erstarrte ich über die Berührung, konnte dann aber nicht anders, als kurz die Augen zu schließen, denn eigentlich war sie doch relativ angenehm, nicht unangenehm auf jeden Fall. Danbi streckte sich einmal auf Sandy's Brust aus, bevor sie beschloss, dass sie lieber wieder wo anders erkunden gehen wollte und von meinem Bett auf den Boden sprang. Es war allerdings wirklich Zeit aufzustehen, langsam rollte ich mich von Sandy's unverschämt angenehmer Brust herunter. Wir hatten bevor uns das Clantreffen unterbrochen hat gerade über Shion gesprochen. Die beste Gesprächsüberleitung, die mir eingefallen war.

Mein Haare verwuscheln kam gut an und ich grinste freudig über Victorines Reaktion, ehe ich Danbi nachsah, die genug gekuschelt hatte, aber sich ihre Herrin schien den selben Gedanken zu haben, ehe sie, recht unelegant, unser Gespräch von vor dem Clantreffen weiter zu führen suchte. Ich setzte mich langsam wieder auf und streckte mich erst einmal gründlich. Stimmt, was war es noch genau?

Kanntest du Shion?, fragte ich nach und legte leicht den Kopf schief, während ich aufstand und dann hinter der Ecke verschwand, wo auch mein Kasten war, natürlich konnte mich Sandy dort theoretisch auch noch sehen, ich wollte seine Gesten immerhin auch erkennen können, aber ich machte mir keinen Gedanken dazu, als ich mich wieder begann in meine normale Kleidung umzuziehen, aus Anzug wurde wieder meine kurze Hose mit Bluse, hohen Stiefeln und der Rest, ich war immerhin nicht mehr am Clantreffen, kein Grund so formell herumzulaufen.

Nicht persönlich, aber ich habe einiges von ihm gehört. Ich starrte Victorine brav nicht an, wie es sich gehörte, auch wenn ich mit weiblichen Körpern ohnehin nichts anfangen konnte und in der älteren Vampirin nichts als eine sehr gute Freundin sah. Eine beste Freundin. Ich mochte diesen Gedanken, er brachte mich zum lächeln.

Er scheint sehr nachlässig gewesen zu sein, wenn ich mir seine Aufzeichnungen ansehe. Ungenau oder gar keine, viele auch von einer gewissen Vampira., kommentierte ich ohne jede Emotionen in meinem Tonfall, es waren für mich einfach nur Fakten, Zudem hat er den Clan vollkommen freiwillig verlassen. Ich zuckte mit den Schultern, während ich noch meine Stiegel ordentlich anlegte, den Mantel ließ ich gerade aus, es war dazu einfach etwas zu warm für meinen Geschmack.

Das klingt ziemlich mies. Ich zog die Augenbrauen zusammen und dachte über das nach was Victorine da erzählte. Shion war also ganz von sich aus gegangen und hatte seinen Clan im Stich gelassen, allerdings schien er sich auch davor schon kaum um ihn gekümmert zu haben, was das ganze noch unerfreulicher machte. Ich wusste gar nicht, dass er so wenig da war.

Es wurde Zeit, dass den Clan jemand anderer übernimmt., meinte ich abschließend mit einem Nicken, auch wenn man vielleicht eine leise Unsicherheit aus meiner Stimme heraushörte, in Form von Abwehrung, denn ich war mir auch nicht sicher, inwiefern ich die perfekte Wahl dafür gewesen war, aber jetzt war ich es und daran konnte ich wohl auch nichts ändern. Ayumi konnte es kaum glauben, als ich ihr das erzählt habe.

Ich schätze alles ist besser als S, aber eigentlich bin ich froh, dass es du geworden bist, alleine schon, weil das bedeutet, dass du hier bleiben wirst. Ich lächelte Victorine in aller Ehrlichkeit an und sah dann mit einer leicht amüsiert hochgezogenen Augenbraue fragend drein. Wieso denn das? Hat sie sich so sehr gefreut?

Etwas verlegen sah ich zu Sandy und zog meine Schultern beinahe etwas hilflos hoch, während ich auf sein spitzes Kinn starrte und spürte, wie sich meine Wangen wieder röter färbten. Ich schüttelte dann allerdings den Kopf, gefreut hatte sie sich nicht, sie hatte mir zum Glück aber erklärt, wie sie sich gefühlt hatte, ansonsten hätte ich Sandy auf diese Frage keine Antwort geben können, darin die Emotionen anderer zu erkennen war ich einfach nicht besonders gut, wenn ich sie nicht gerade analysierte. Sie schien Shion besser gekannt zu haben., erklärte ich ihm, Sie wirkte überrascht und... enttäuscht darüber.