Unsicher knetete ich die Finger und überlegte, ob ich ihm das wirklich anvertrauen konnte. Durch Sandy wusste ich, dass es einen ungelösten Fall in den Akten bei der Polizei durch mein Handeln gab und dieser wieder neu aufgerollt werden würde, wenn irgendjemand davon erfuhr, der besser nichts davon wusste. "Das bleibt aber unter uns, okay? Ich hab Dinge getan, die ich am Liebsten komplett rückgängig machen würde", gestand ich leise. Hätte ich irgendeine Chance, das Blutbad, das ich angerichtet hatte, rückgängig zu machen, würde ich es tun, ganz egal zu welchem Preis. "Mich hat schon mal ein Vampir mit geschleppt, zu seinem Zuhause. Er war so freundlich und so nett. Er wollte mir helfen und ich hab ihm halt geglaubt, viel Auswahl hatte ich nicht. Letztendlich hatte er aber Spaß daran, andere zu quälen, und ich fand mich in einer dunklen Zelle eingesperrt wieder", gab ich dann leise @Sakuya preis. Schon bald allerdings gingen die Lichter wieder an, was mich nur erleichtert aufatmen ließ. Die Taschenlampe hatte nicht gerade verlässlich gewirkt.

Ich hörte @Eli aufmerksam zu, die Ellbögen wieder auf dem Tisch abgestützt und das Kinn auf den ineinander gehakten Fingern ruhend. Naja..nett war ich nicht unbedingt zu dir. Und ich habe dir ja auch die Wahl gelassen, ob du mit willst oder nicht. sinnierte ich dann halb nachdenklich. Der Typ musste ja ein noch schlimmeres Arschloch gewesen sein, wie ich. Immerhin quälte ich andere nicht - zu meinem eigenen Vergnügen schon mal gar nicht. Als das Licht wieder anging zog ich nur kurz eine Augenbraue hoch und schaltete die Taschenlampe aus Wenn ich mit bekommen hätte, dass der Typ dich - und vermutlich auch andere einsperrt, hätte ich den in die Tonne geprügelt. Jemanden einsperren.. Ich schüttelte den Kopf und streckte dann meine rechte Hand in einer tröstenden Geste nach Eli aus, ließ sie aber in der Luft verharren. Zum einen wollte ich Eli weiter erzählen lassen, zum anderen wusste ich nicht ob es ihr recht sein würde, wenn ich sie anfasste.

Ich sah wie er die Hand ausstreckte, und nickte leicht. Es war okay, wenn er das tat, seine Geste wirkte tröstend. Langsam senkte ich den Blick. "Er... Er ist tot. Und mit ihm alle anderen, die auf dem Anwesen gewesen sind", kam es leise über meine Lippen, ich wagte es nicht mehr, @Sakuya anzusehen, "Du hast schnell gemerkt, dass meine Fähigkeit schnell töten kann. Wenn ich Blut rieche, kenne ich gar nichts mehr." ich hob den Blick erst wieder, als ich ein Lächeln aufgesetzt hatte. "Deshalb wird all das vermutlich ein Traum bleiben. Die große Liebe und so."

Behutsam legte ich meine Hand auf @Eli 's Hände, welche ja noch immer aneinander waren. Ich hörte ihr weiterhin ruhig zu, strich nur ab und an als Zeichen dass ich zuhörte, mit meinem Daumen über Elis Handrücken. Der Typ ist es doch auch selber schuld. Glaub mir - wenn ich nicht so eine..nun dämliche Fähigkeit hätte und bei dir gewesen wäre, wäre der Typ ebenfalls drauf gegangen. Außerdem hast du dich nur verteidigt - auch wenn deine Fähigkeit durch den Geruch von Blut außer Kontrolle geraten ist. Ich strich mir leicht mit meiner linken Hand über den Nacken Um ehrlich zu sein kann ich meine Fähigkeit auch nicht immer kontrollieren. Insbesondere wenn meine Emotionen hoch brodeln. Du siehst also..du bist nicht die einzigste, die Probleme mit ihrer Fähigkeit hat. Mit dem Unterschied dass deine eben eine extrem starke Fähigkeit ist..während meine eben..naja..ist.. Kurz drückte ich Elis Hände mit meiner rechten Hand. Ich bin mir sicher, dass auch wenn sie dich den Rest deines Lebens begleitet, dass du lernen wirst mit ihr zurecht zu kommen. Klingt vielleicht dämlich von jemanden der dich grade mal eine kurze Zeit kennt..falls man das überhaupt kennen nennen darf..

Tief atmete ich ein und aus. Es war verständlich, wir kannten beide das Gefühl, keine Kontrolle zu haben. Nur mit einem entscheidenden Unterschied. "Deine Fähigkeit wäre mir tausend mal lieber", gestand ich @Sakuya kurz darauf, "seine Angestellten waren menschlich. Sie wussten nichts davon und waren unschuldig." Wenig später senkte ich meinen Blick auf unsere Hände, von der er meine leicht drückte. "Wenn ich die Kontrolle verliere, kostet es Leben. Ich würde sogsr meinen Bruder töten, ohne es zu merken, wenn es passiert. Ich würde alles geben, um eine andere Fähigkeit zu haben. Eine harmlosere Fähigkeit", gestand ich dann leise. Dazu hatte Brüderchen alles gegeben, um mir zu helfen, hatte mich über sich gestellt. Was mir auch leid tat, ich wollte so gern für ihn da sein.

Ich drückte erneut behutsam die Hände von @Eli So harmlos wie meine Fähigkeit scheint, so nervig ist sie auch. Vor allem früher war es schlimm, wo ich sie noch gar nicht kontrollieren konnte. erwiderte ich dann und seufzte ein wenig Auch wenn sie Menschen waren, sie haben für einen Mistkerl gearbeitet. Wer weiß ob sie nicht doch geahnt haben, was er so treibt.. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass die Angestellten von dem Typen so ahnungslos gewesen sein sollten. Wie du bereits sagtest, du hast die Kontrolle verloren. Ich vermute mal..dass es das erste Mal war dass deine Fähigkeit zu Tage kam? Das würde zumindest ein wenig erklären warum sie es nicht wie vorhin beim Host hatte kontrollieren können. Sicher, es hatte kein Blutgeruch in der Luft gelegen, dennoch konnte ich erahnen wie schwer es sein musste die betroffene Person nicht umzubringen. Das klingt vielleicht doof, doch ich glaube, wenn du dich damals hättest kontrollieren können, dass du noch heute bei dem Typen gefangen wärest und er dich weiter quälen würde. Ich wusste nicht wieso, doch der Gedanke dass jemand Eli weh tat und sie quälte machte mich wütend. Auch wenn wir uns eben nicht besonders kannten. Doch sie wirkte wie ein scheues Rehkitz - ja erinnerte mich stark an Bambi aus dem Disneyfilm. Ich hob meine rechte Hand nun in Richtung von Elis Gesicht, wartete aber erneut ob sie es mir erlauben würde sie dort zu berühren.

Natürlich konnte ich verstehen, dass seine Fähigkeit nervte, besonders, als er sie noch gar nicht hatte kontrollieren können. Dennoch bestand für mich der Unterschied, dass er keine Menschen tötete, beziehungsweise, dass er nicht tötete, ich aber schon. Das Schlimmste war immer noch, dass ich vor nichts und niemandem Halt machen würde, wenn es erstmal soweit war. Bisher war Sandy der Einzige gewesen, der mich hatte bremsen können. Wenn ich wirklich jemanden verletzen oder gar töten würde, Brüderchen, Sandy, Nahuel, könnte ich mir das niemals verzeihen.
"Auch wenn sie es vielleicht geahnt hatten... mit seinem Tod kann ich leben. Aber du... es ist... es ist, als würdest du nach einer Ohnmacht wieder zu dir kommen.Alles war voller Blut, alles. Es gab niemanden mehr, der noch lebte. Und wenn ich ehrlich bin, will ich es einfach nur vergessen", antwortete ich dann ehrlich.
Ich ahnte nicht, dass es @Sakuya wütend machte, alleine die Vorstellung, wenn ich von jemandem verletzt wurde. Kaum merklich nickte ich, als er die Hand gehoben hatte. Er war nun nicht mehr das Arschloch, das er im Park gezeigt hatte, er war gerade so mitfühlend. Ob ich es hätte erzählen sollen? Immerhin ist er noch nicht weg gegangen oder sucht Abstand.

Ich legte nun sanft meine Hand an @Eli 's Wange. Hey, ist doch gut dass der Typ tot ist. Verdient hat er es auf jeden Fall! Und die Leute die für ihn gearbeitet haben, sind es letztlich selber schuld. Niemand hat sie gezwungen in deiner Nähe zu sein, als du die Kontrolle verloren hast. Ich bin sicher, dass wenn sie gewollt hätten, dass sie entkommen wären. Man merkte mir an, dass ich davon wirklich überzeugt war. Ich weiß ich bin vielleicht nicht der netteste..aber wenn du mal wen zum quatschen brauchst..du weißt schon. Ich war nicht besonders gut darin Empathie zu zeigen, wohl auch weil meistens die Gäste glaubten dass es zu meinem Job gehörte und dass ich es nicht ehrlich meinte. Ich bin sicher dass dein Bruder und alle anderen, die dir nahe stehen ihr Bestes tun werden dich zu beschützen und zu unterstützen - egal auf welche Weise. Außerdem, hast du deine Fähigkeit doch gerade auch gut im Griff gehabt. Du wirst eben Stück für Stück lernen mit ihr umzugehen, auch wenn sie dir noch so sehr Angst macht. Ich zog meine Hand nun zurück Nur wenn man sich seiner Angst stellt, kann man über sich hinaus wachsen und diese besiegen. Gab ich dann altklug von mir, wobei ich eine Miene aufsetzte als wäre ich ein uralter Mann, der seine Lebensweisheit weiter gab. Sicher wirkte es so, als ob ich mich lustig machte, jedoch meinte ich meine Worte absolut ernst.

Ich wusste nicht genau, was ich sagen sollte. Meine Wangen nahmen erneut einen sachten Rotton an, bei dieser sanften Geste, auch wenn die Situation vollkommen unpassend dafür war. Es tat mir gut, dass er mir zeigte, dass ich nicht zu hundert Prozent schuld war, dennoch verging das Gefühl nicht, dass ich ein Monster war. Das ganze Blut... Die starren Gesichter... All das würde ich niemals vergessen.
"Danke wirklich. Ich werde darauf zurück kommen", antwortete ich leise, es war wirklich nett von ihm. "Das tun sie auch, aber genau da liegt das Problem! Ich bin ihnen wirklich dankbar, aber ich kann doch nicht alles auf sie abladen. Mein Brüderchen hat auch seine eigenen Probleme. Er musste mir immer helfen, und ich hab nie irgendwas für ihn getan!", brachte ich dann heraus, denn so war es auch. Alle hatten meist dann verlangt, mir zu helfen, und wer hatte ihm geholfen? Nicht einmal ich.
"Ich kann mich dieser Angst nicht stellen. Ich will es nicht verantworten müssen, wenn irgendjemand verletzt wird, der mir wichtig ist. Oder jemand Unschuldiges", antwortete ich dann. Das Gesicht, dass er dabei machte, bemerkte ich, doch ich nahm jedes Wort ernst.

Ich verschränkte nun die Arme vor der Brust und blies eine Haarsträhne, welche mir ins Gesicht gefallen war, einfach weg. Weißt du..manche Vampire und auch Menschen fühlen sich am besten wenn sie anderen helfen können, wenn sie stark für diese sein können. Auch wenn es deinem Bruder mies geht, bin ich mir sicher dass er glücklich ist zu wissen, dass du ihm vertraust und er für dich da sein kann. Ich warf einen Blick zur Tür und seufzte dann Gerade Familie ist etwas, was einem Kraft geben sollte. Manchmal wünsche ich mir, dass mein Vater mehr Zeit für mich hat..oder vielmehr ich habe es mir immer gewünscht. erklärte ich dann recht ruhig Glaub mir, auch wenn du jetzt davon überzeugt bist dass du dich ihr nicht stellen kannst - ich bin fest davon überzeugt dass du stärker bist als du es glaubst. Damit streckte ich wieder meine rechte Hand nach Elis Gesicht aus, verharrte aber erneut. Wenn du willst halte ich auch gerne als Trainingspartner her.. Mir war es relativ egal ob das Risiko bestand, dass Eli die Kontrolle verlor und ich eventuell drauf gehen könnte. Wenn ich auf diese Weise eine Hilfe sein konnte, dann war das doch gut, oder nicht?

Ich war mir nicht sicher, ob das wirklich auf Brüderchen zutraf. Sicher half er mir gerne, allerdings wirkte er nicht gerade so, als würde es ihm dadurch besser gehen. Viel mehr schien es mir, als brodelten seine Probleme noch weiter und ich hoffte noch immer, dass ich noch für ihn da sein und ihm ebenfalls würde helfen können. Ich musste einfach für ihn da sein, weil er mir unglaublich wichtig war. Hoffentlich wusste er das auch und nahm nicht an, er sei mir egal. "Das kenne ich irgendwoher. Mein Vater hatte auch nicht so viel Zeit, die letzten Jahre", antwortete ich dann leise, ehe ich ihn ansah, "sprich doch mal mit ihm. Also, wenn du es nicht schon getan hast. Es ist vielleicht spät, aber sicherlich trotzdem noch nicht zu spät, noch etwas zu ändern."
Es war zwar wirklich lieb, dass er sich als Trainingspartner anbot, doch ich konnte nicht einfach zustimmen, wenn ich mir nicht sicher sein konnte, dass man mich ausknocken und bremsen konnte, sollte ich die Beherrschung komplett verlieren. "Danke für das Angebot, aber... das kann ich nicht annehmen. Ich... ich will nie wieder jemanden töten, nur weil ich es nicht kontrollieren kann", gab ich @Sakuya leise zurück.

Ich schüttelte den Kopf und strich nun erneut - da sie es ja nicht abgelehnt hatte - mit meiner Hand über Elis Wange Glaub mir, sobald mein Vater und ich versuchen miteinander zu reden, endet es letzten Endes darin, dass wir uns gegenseitig anschreien und nur noch streiten. Wir sind eben vom Wesen her grundverschieden. Außerdem vergleicht er mich immer mit meiner Mutter. Bei dem Wort Mutter blitzte Wut und Hass in meinen Augen auf, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Konnte ich diese Frau denn überhaupt als Mutter bezeichnen? Ich seufzte innerlich und legte meinen Fokus auf Eli Kannst du die Fähigkeit nur auf Menschen und Vampire anwenden oder auch auf andere Wesen? Eine kleine Idee begann in meinem Kopf zu wachsen. Jedoch hing diese von Elis Antwort ab.

Ein wenig verwirrt blinzelte ich im ersten Moment, ehe ich ihn aufmerksam beobachtete, während ich zuhörte. Es war nur ein kurzer Moment, ein ganz kurzer, doch der Hass, der bei der Erwähnung seiner Mutter in seinen Augen glomm, entging mir keineswegs. "Was hat sie euch angetan?", fragte ich kurz darauf. Denn dieser Hass kam mit Sicherheit nicht irgendwoher, es gab sicherlich einen Grund dafür. Allerdings lenkte mich seine Frage ab und ich zog meine Augenbrauen nachdenklich zusammen. "Das weiß ich gar nicht so genau... ehrlich gesagt", antwortete ich @Sakuya schließlich, "ich habe es noch nie bewusst ausprobiert. Naja, auf andere Wesen jedenfalls."

Ich zog tief die Stirn in Falten und brummte dann in einem leicht genervten Ton Oh du meinst außer mich als Säugling meinem Vater in den Arm zu drücken und dann auf nimmer wieder sehen zu verschwinden? Der Ton meiner Stimme war einen Moment sehr scharf, ehe ich durchatmete. Nein ich wollte jetzt nicht über meine Mutter reden oder gar nachdenken. Ich wollte Eli helfen. Was wäre wenn wir versuchen heraus zu finden, ob du es..sagen wir zum Beispiel an Ratten oder Mäusen anwenden kannst? Dadurch würdest du keine unschuldigen Menschen oder Vampire schaden und könntest dennoch trainieren...also falls du es auf die Tiere anwenden kannst.

Leicht schluckte ich. Das würde auch erklären, warum er Frauen gegenüber das Arschloch raus hängen ließ, wie ich fand. Zumindest passte das wirklich ins Bild. "Mein Beileid. Tut mir leid wegen der Frage, das wusste ich nicht", antwortete ich leise und senkte für kurz den Blick. Ich bohrte nicht nach, da er offensichtlich nicht darüber sprechen wollte.
"Das habe ich nie probiert, es wäre ein Versuch wert. Allerdings möchte ich nicht, dass Dann irgendjemand in der Nähe ist", gestand ich und kratzte mich leicht am Kopf.