"Ernsthaft jetzt? So außer Form bin ich aber gar nicht", beschwerte ich mich. Zu meinem Leid zog er wenig später bereits noch einmal das Tempo an, was dafür sorgte, dass ich ihn aus den Augen verlor. Außer Atem kam ich schließlich unter dem Baum stehen, auf den er sich unbemerkt versteckt hatte. "Hey, Mercutio! Komm schon raus!", rief ich nach ihm.

Ich kicherte unterdrückt und wartete bis Shion unter mir war und ließ mich dann fallen, so dass ich hoffentlich aauf ihm landen würde. Überraschung!

Erschrocken zuckte ich zusammen und mir entführt ein mädchenhafter Schrei, als jemand plötzlich auf mir landete. Ich wankte und kippte beinahe um, schaffte es aber noch, das Gleichgewicht zu halten und mit Mercutios auf meinem Rücken klar zu kommen. "Meine Güte, musst du mich so erschrecken?", brachte ich heraus.

Freust du dich denn gar nicht über deine Überraschung? das solltest du aber schon, immerhin bin ich es. Shion hatte es geschafft stehen zu bleiben und ich hing wieder wie ein Affe auf seinem Rücken. Du klingst übrigens wie ein Mädchem, wenn du schreist.

"Ich könnte mich mehr freuen, wenn ich nicht daran arbeiten müsste, mit dem Beinahe-Herzinfarkt klar zu kommen", gab ich dann zurück und grinste sie an, "Aber ich freue mich immer, euch zu sehen." Tief atmete ich durch und grinste bei seinem Kommentar wieder. "Gar nicht war", bestritt ich, obwohl ich genau wusste, dass er recht hatte.

Haarpracht, du bist ein Vampir, du kannst an einem Herzinfarkt nicht sterben, das können nur Menschen. Jedenfalls nahm ich das einmal an, wirklich wusste ich das zwar nicht, aber ich wusste ganz genau, dass wir Vampire nur sehr, sehr schwer umzubringen waren.

"Was trotzdem nicht bedeutet, dass es angenehm ist", gab ich mit einem Grinsen zurück. Mir war auch klar, dass wir Vampire nicht einfach so an so etwas starben, allerdings hatte er mir trotzdem einen ganz schönen Schrecken eingejagt. "Wo solls denn lang gehen, mein Lieber?"

Trotzdeeeem. Ich kicherte und zog an Shions Schultern herum, ohne aber natürlich meinen Klammergriff um ihn loszulassen. Vorwärts!

Lachend schüttelte ich den Kopf und setzte mich in Bewegung, während Mercutio an meinen Schultern herum zog. "Ich geh ja schon", antwortete ich, schüttelte aber leicht den Kopf. Er war wirklich unverbesserlich.

Du bist wirklich ein gutes Pferdchen, aber noch hast du nicht das Zeug zum Schlachtross, da musst du schon ein bisschen mehr Pfeffer zeigen. Kichernd klopfte ich mit meinen Fersen in Shions Bauch, wovor dem ich sie verschränkt hatte.

"Also eigentlich will ich gsr kein Pferd sein. Ein Schlachtross noch weniger", antwortete ich, nachdem ich aufgelacht hatte. Als er mit seinen Fersen kichernd in mein Bauch klopfte, zuckte ich ein wenig zusammen. "Nun, du kannst mir sagen, was du willst, statt mir mit den Fersen in den Bauch zu klopfen", merkte ich an.

Aber es ist doch so viel einfacher so als zu reden. Und du entkommst dem Pferdeasein nicht mehr. Ich löste eine Hand von Shion, um ihm wie einem Pferd die Stirn zu tätscheln.

"Nein, reden ist mir definitiv lieber", gab ich dann zurück, allerdings dieses Mal vollkommen ernst. Es war lustig, ja, aber mich komplett wie ein Pferd behandeln lassen, wollte ich nicht. "Und wenn ich dich abwerfe?"

Hü Hott! Kichernd ließ ich es so gar nicht sein Shion wie ein Pferd zu behandeln, schon gar nicht, wenn er es sagte. Das will ich erst einmal sehen Haarpracht.

"Mann, ernsthaft! Du weißt genau, dass ich es nicht zulassen darfst, dass du, wie auch immer, verletzt wirst!", beschwerte ich mich. Denn so konnte ich ihn gar nicht so einfach abwerfen oder abschütteln, denn mit Tybalt ein Problem zu kriegen, war definitiv schlimmer. Schließlich bahnte ich mir weiter mit Mercutio auf dem Rücken den Weg durch den Wald.