Viel Platz ist in dem kleinen Zimmer mit der Einbauküche wahrlich nicht. Eng an die Wand "gepresst" befindet sich eine Schlafcouch, welche gegeben falls ausgezogen werden kann. Gegenüber der Einbauküche mit den hohen Wandschränken befindet sich direkt der Kleiderschrank. Eine improvisierte Theke, bestehend aus zusammen geschraubten Brettern und teils schon rostigen Metallstreben, trennt die Küche vom Wohnraum. Vor der Theke steht ein Barhocker, welcher eindeutig schon bessere Tage gesehen hat. Eine alte Hängelampe spendet dem Raum ein dämmriges Licht - Ein Fenster sucht man vergeblich, auch wenn der schwache Durchzug verrät, dass irgendwo hinter den vielen Rockband-Postern eines sein muss. Neben dem Wohnraum mit der Küche gibt es ein sehr schmales Bad, mit Toilette, Waschbecken und Duschkabine. Dabei ist der Abstand zwischen Toilette und Duschkabine gerade so breit genug, dass man sich beim Klogang nicht die Beine einklemmt.

Meist findet man CDs oder Zeitschriften verstreut auf dem Boden vor der Schlafcouch, sowie einige geleerte Fertignudelpackungen. Eine alte Tischplatte liegt ebenfalls auf dem Boden, gerade mal so breit wie ein kleiner Nachttisch. Auf dieser Platte bewahrt Nolan seine Tarokarten - Decks auf oder legt sich diese dort ab und an selber.

Locker hing mein rechter Arm vom Sofa , während mein linker quer über meinem Bauch lag. Die Beine hatte ich angezogen und die Füße auf dem Sofa abgestellt , da sie sonst am Ende schmerzhaft herunter gehangen hätten. Mein Blick war starr an die Decke gerichtet, während aus meinen kabellosen Kopfhörern dumpf der Sound von meinem Ipod erklang. Wie meistens lauschte ich einer meiner Lieblingsbands "Motionless in white" , wobei mehr die Texte als die Musik selbst mich fesselten. Verstreut lag einer meiner Tarotkartenstapel auf dem Wohnzimmertisch. Wie immer hatte ich mir nach dem 'Aufwachen' die Karten selber gelegt. Eine Begegnung und ein neuer Ort..mh? Leicht ließ ich die Fingerspitzen meiner rechten Hand über den Boden gleiten, bis ich mit ihnen den Teller ertastete, auf welchem sich ein paar Scheiben Wurst befanden. Es war kein Hunger, welcher mich dazu verleitete mir eine der Scheiben zu nehmen und zu essen, nein vielmehr war es diese verdammte Ruhe und Langeweile. Auch würde sich das Ganze nicht wirklich an meinem Körper bemerkbar machen. Seufzend setzte ich mich schließlich auf und sah mich in dem leichten Chaos um, was herrschte. Wenn auch nicht viel, so hatte ich genügend aufgeräumt und Müll entsorgt, dass niemand sich über Geruch aus meiner Wohnung beschweren können würde. mit dem rechten Fuß schob ich den nun leeren Teller einfach unter das Sofa, spülen würde ich später. Ohne die Miene zu verziehen tapste ich zum Kleiderschrank, aus welchem ich frische Kleidung zog. Diese legte ich auf dem Hocker bei der Küchenzeile ab, ehe ich im Bad verschwand. Der Duschvorgang konnte fast schon als Katzenwäsche bezeichnet werden, ehe ich klatschnass wieder aus dem Bad trat. Wozu die Mühe machen sich abzutrocknen, wenn man trockene Kleidung anzog und sich bewegte? So striff ich mir das schwarze Shirt, welches am Rücken und den Schultern Risse aufwies, sowie Unterwäsche und eine dunkelgraue Hose über. Die Füße verschwanden in grauen Militärstiefeln - welche eindeutig schon bessere Tage gesehen hatten. Zuletzt zog ich mir meine Ohrringe an, welche ich Zuhause immer auszog. Leise klingelten die Glöckchen, sobald ich meinen Kopf nur minimal bewegte. Mehr oder weniger zufrieden mit meiner Wahl der Kleidung schnappte ich meinen Schlüssel, schob den Ipod in die linke Hosentasche , steckte die Kopfhörer in die Ohren und zog los.

--> Underground Lokal \'After-Dark\

Nachdem ich Zuhause angekommen war, was eine gefühlte Ewigkeit gedauert hatte. Begann ich sofort damit mich umzuziehen. Auch versuchte ich meine Haare zu einer Frisur zu formen, was nach hinten los ging. Wieder und wieder fielen sie zurück, so dass ich es letzten Endes aufgab. Dafür prüfte ich, ob die Arbeitskleidung wirklich keine Schäden aufwies. Ordentlich packte ich die Schürze und die Weste, welche zu dem Outfit gehörten, in eine Plastiktüte. Diese beiden würde ich erst vor Ort anziehen. Dieses mal zog ich mir sogar Socken an, ehe ich in die Arbeitsschuhe stieg. Ein letztes Mal warf ich einen Blick in den Spiegel, ehe ich zufrieden nickte und nach einem Durchatmen das Schreiben bereit legte um es später an das Amt senden zu können. Ein letztes Mal fuhr ich mir mit den Fingern durch die Haare, bevor ich mich wieder auf den Weg machte.

--> After-Dark

<- Untergrundlokal "After-Dark"

Tatsächlich waren die dröhnenden Kopfschmerzen erst der Anfang gewesen, ich verzog mich also sofort auf meine Schlafcouch, nachdem ich eine Nachricht an meine Arbeit geschrieben hatte, dass ich wohl krank sein würde und daher erst einmal nicht kommen würde. Ich machte mir noch immer Sorgen, wie das After-Dark nun laufen würde, da die Führung nun nicht mehr ein Vampir, sondern ein Mensch hatte, aber ich hatte auch keine Zeit wirklich darüber nachzudenken. Ich konnte mir nur die Decke über den Kopf ziehen und abwarten, bis es mir wieder besser ging und meine Erkrankung so gnädig war wieder vorbeizuziehen.