Hier wohnt Shiro alleine. Das Apartment umfasst 5 Zimmer. Alles ist schlicht eingerichtet, auch wenn man durchaus sehen kann, dass alles hochwertige Gegenstände und Möbel sind.

Ich öffnete die Tür und ließ Sean vor. "Bitte nach dir.", meinte ich dann und lächelte leicht. "Möchtest du was trinken?", wollte ich von ihm wissen, auch wenn wir gerade beide was getrunken hatten im Café.

Ich nickte dankend und trat in das Apartment ein. Es war groß. Für kurze Zeit stand ich nur da und sah mich um, bis mir einfiel, dass Shiro mir eine Frage gestellt hatte. "Nein. Ich brauche nichts. Danke" Fragend drehte ich mich zu ihm um. "Wohnst du hier alleine?"

Ich zog mir die Schuhe aus und zog die Tür zu. ,,Ja. Wer soll denn noch mit mir wohnen?"

Auch ich zog mir die Schuhe aus und löste mein Blick von dem Apartment, um Shiro meine Aufmerksamkeit zu schenken. "Freunde oder Verwandte?", schlug ich auf seine Frage mit hochgezogenen Augenbrauen vor. "Als was arbeitest du?" Er musste viel verdienen, wenn er sich alleine so eine Wohnung leisten konnte.

Ich schüttelte den Kopf. "Nein ich wohne definitiv alleine.", versicherte ich. Verwandte,... sowas habe ich schon lange nicht mehr. Bis auf meine Mutter,... wenn man genau nahm. "Ich bin Schauspieler & Sänger", mumelte ich und kratzte mir an den Kopf. "Und gelegentlich model ich auch..", fügte ich noch hinzu.

"Wow. Wirklich? Ich bin in dem Haus eines Promis?", fragte ich grinsend und nutzte diese Information gleich um mich besser umzusehen. "Was für Musik machst du so?" Mich interessierte wirklich wie er klang.

"Ja. Wirklich. Ach naja.", dabei lachte ich kurz verlegen und kratzte mir wieder an den Kopf. "Ich wurde als ich Kind war gedrillt und sehr gefördert. Da konnte ich eben nicht anders als anders zu machen. Wäre mein Vater nicht gewesen, wäre ich wohl nie so weit gekommen... es ist ganz gut so..", kurz verstummte ich und dachte an meinem Vater. Für den ich immer noch die Schuld seines Todes betrachtete. Ich lächelte wieder. Ich räusperte mich. Anstatt ihm zu sagen, was ich so für Musik machte, fing ich einfach an ein Lied zu singen.

(Cute x3 <3)

Ich spitzte die Ohren, als Shiro seinen Vater erwähnte. Irgendetwas an seinem Ausdruck hatte sich verändert, als er von ihm sprach, aber ich hatte keine Zeit mehr um nachzufragen. Shiros Stimme erklang in meinen Ohren. Ich brauchte kurz um zu verstehen, dass er mir gerade etwas vorsang. Das war verdammt niedlich. Ich suchte mir kurz einen Sitzplatz, um ihm von dort aus, besser zu hören zu können. Als er fertig war, konnte ich mir ein grinsen nicht verkneifen. "Du hast eine schöne Stimme", brachte ich noch hervor und verfiel in ein kurzes Schweigen, da das Lied noch immer in meinem Kopf seine Kreise zog. "Schreibst du die Lieder selber?", fragte ich, als ich mich wieder hatte und lehnte mich leicht vor.

Als er so grinste, musste ich mich kurz verlegen am Kopf kratzen. Das war Aufmerksamkeit, welche ich so nicht gewohnt war, jedenfalls nicht, so dass ich jemanden was vorsang. Das tat ich immerhin sonst nie, nicht vor einer einzelnen Person, wie ein Privatkonzert. "Nicht alle. Das Lied schon. Aber die meisten die ich singe, singe ich mit meiner Band. Wir sind zu 6. 5 Sänger und die 6. Person schreibt unsere Songtexte. Sie ist echt Klasse. Zu Anfangs konnten wir uns kaum alle leiden...", kurz lachte ich und kratzte mir wieder an den Kopf.

Meine Augen klebten an seinem süßen Verhalten und löste bei mir ein tiefes, kurzes Kichern aus. "Wie lange existiert eure Band schon?", fragte ich, da es mich interessierte, wann er damit angefangen hatte.

"Mhmm.", kurz musterte ich ihn und wurde noch röter. "Also. Einige Jahre schon. Es müssten bald 7 Jahre sein.", meinte ich nachdenklich. "Ich bekam schon früh von Hause Unterricht in allen möglichen Bereichen, eigentlich kaum das ich mein erstes Wort sagen konnte,.. ", murmelte ich noch hinterher.

"Das heißt, du wurdest quasi dazu erzogen zu singen?", fragte ich mit schiefgelegtem Kopf. Ihm schien es wirklich zu liegen.

"Nein,... natürlich nicht, aber, mein Vater hat in mir ein Wunderkind gesehen, im Gegensatz zu meinen Brüdern hat er sich um mich gekümmert und mich stark in allem eingeschränkt, weil ich eben immer lernen oder woanders hin musste. Ich wurde ja schon selbst von meinen Brüdern abgeschottet, als er sie auf einer Schule schickte und mich zu Hause untterichten ließ.... Naja.." Ich musterte Sean. "Man kann halt nicht alles haben..."

Ich hörte seinen Erzählungen zu, nicht sicher, ob ich ihn bemitleidete. Es schien eine traurigen Geschichte zu sein, allerdings, klang es aus seinem Mund so selbstverständlich. Als hätte es einen Grund. Man kann halt nicht alles haben... Ich dachte kurz über diese Worte nach. "Redest du dir das ein, damit die Beziehung zwischen dir und deinen Brüdern berechtigt ist?" Gut, das war vielleicht ein bisschen persönlich, aber das war mir im Moment egal. Es störte mich zu hören, dass seine Brüder ihn abgeschottet hatten, und dass er so normal damit umging. Was zur Hölle erwartete ich? Wir kannten uns kaum. Er würde vor keinem Fremden emotional werden. Trotzdem störte es mich, dass von ihm zu hören.