Spieler:
@Quentin und @Shion

Plot:
Shion wurde von seinem Halbbruder in eine Falle gelockt, durch die er ziemlich verletzt wurde. Alleine kann er sich gegen diesen nicht mehr wehren, als Quentin ihm zu Hilfe kommt und ihn rettet...

Ein lautes, röchelndes Husten kam über meine Lippen. Ich hatte nie erwartet, dass Damien wirklich so weit gehen würde, nur um zu kriegen, was er wollte. Mit der Zeit, ich hatte gedacht, er würde mich endlich in Ruhe lassen, wenn ich ihn ignorierte, hatte er immer mehr und mehr und mehr angestellt. Dann hatte er sogar begonnen, jemanden als Geisel zu nehmen, zumindest war mir das so zugetragen worden. Und das war der Punkt gewesen, an dem ich nicht mehr hatte still sitzen können. Es war meine Pflicht gewesen, nicht nur als Anführer des FichtenClans, sondern auch meine Ehre gebot es mir, etwas zu tun und diese Geisel wenn möglich zu befreien. Dummerweise hatte es sich als eine üble Falle heraus gestellt und nun? Nun lag ich hier.
Mein ganzer Körper fühlte sich schwer an, der Waldboden fühlte sich unangenehm unter mir an. Ich lag auf dem Bauch und hatte keine Chance, mich zu bewegen, weil er zusätzlich dazu noch einen Fuß auf meinen Rücken gestellt hatte. Überlegen grinste er zu mir hinab. "Du hättest mich eben einfach nicht ignorieren sollen", meinte er überheblich. Er hatte mich gut ausgespielt, sodass ich zu viel Kraft verbraucht hatte. Das Ende vom Lied war, dass ich mich kaum noch rühren konnte. Ob er jetzt mein Ende sein würde? Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Ich hatte, wenn ich ehrlich war, gehofft, dass es sich ganz anders entwickeln würde. Komplett anders als das hier.

Meine Flügel brachten mich immer weiter und weiter, meine Rabenfreunde, ja, so waren sie für mich, waren sehr aufgebracht gewesen, weswegen ich ihnen gefolgt war. Schließlich kamen wir im Wald an, etwas tiefer, wahrscheinlich wollte man nicht so schnell gesehen werden, doch da hatte man eine Rechnung ohne meine Raben gemacht. Meine Augen blickten zu den beiden Personen herab, die dort waren, sich unterhielten, wobei, nicht wirklich. Der eine wurde fest gehalten. Jedoch konnte ich dem anderen nicht einfach dem Schicksal überlassen, meine Raben hatten mich hier her geführt, also war das wohl schon etwas mehr, als nur was kleines. Ich stürzte mich schließlich vom Baum herunter und machte ein Rabenähnliches Geräusch, was man auch als Angriffslaut meiner Seits verstehen kann. Als Rabe kann ich immerhin nicht sprechen. Die anderen 3 Raben, die mir den Weg gezeigt hatten, stürtzen sich ebenfalls herunter und dann hackten wir zu viert auf den Mann ein, der den anderen auf den Boden hielt und so selbst gefällig grinste, dass ich gleich kotzen musste.

Auf einmal verschwand das Gewicht des Fußes von meinem Rücken, was mich verwirrt blinzeln ließ, da ich am Anfang den Schrei des Rabens, den ich gehört hatte, nicht damit in Verbindung bringen konnte. Langsam schaffte ich es, mich umzudrehen, damit ich auf dem Rücken lag und das Geschehen beobachten konnte. Mein Halbbruder kämpfte gegen vier Raben und schlug nach ihnen, ein Schwall Beleidigungen und Flüche kam aus seinem Mund. "Was soll der Scheiß? Dumme Viecher... verpisst euch!", fluchte er, doch er hatte keine Chance, sich richtig gegen diese zu wehren. Während ich versuchte. mich zu einem Baum zu ziehen und mich dort wenigstens halbwegs aufzurichten, ich hatte mich schon lange nicht mehr so kraftlos gefühlt, war Damien vollkommen mit den Raben beschäftigt.
Es ging sogar so weit, dass er schließlich aufgab. "Dämliche Mistviecher! Du zählst da auch dazu, Bruder. Eines Tages komme ich wieder und dann wirst du es bereuen, mich ignoriert zu haben!", fluchte er lautstark, ehe er dann die Flucht antrat und verschwand. Offensichtlich hatte er Hoffnung, dass die Raben so wieder von ihm ablassen würden. Ich konnte nur froh sein, auch wenn ich mir das hier nicht erklären konnte. Dreck vom Boden hing in meinen langen, unordentlichen, weißen Haaren fest. Diese würde ich später, wenn es mir wieder besser ging, erst einmal wieder ordentlich richten müssen.

Ich hatte ihn mit meinem spitzen Schnabel gepiekt, gebissen und mit meinen Krallen schließlich auch gekratzt. Etwas amüsiert, wie schnell er doch offenbar aufgab, kräzte ich triumphierend. Dann flog ich zum jungen Mann, landete kurz auf seinen Kopf. Die anderen Raben folgten mir und ließen sich vor ihm zu Boden sinken. Ich beugte mich leicht von seinem Kopf herunter, so dass ich mit meinen Augen in seine schauen konnte. Dann flog ich schließlich wieder von dessen Kopf und im Flug verwandelte ich mich zurück und stand dann als Mann vor ihm und sah ihn besorgt an. "Geht es dir gut?", fragte ich und wunderte mich, wie ein Bruder, wie er sagte, sowas nur tun konnte. "Netten Bruder hast du da..", meinte ich dann sarkastisch und gab ihm meine rechte Hand, damit er aufstehen konnte.

Mit großen Augen sah ich den Raben an, der einen Moment in meine Augen sah. Wenig später flog die Krähe hinab und verwandelte sich vor meinen Augen in einen jungen Mann (Quentin). Einen Moment wusste ich nicht, was ich sagen sollte, aber ich war ihm absolut dankbar für sein Einschreiten.
"Ja... Halbwegs... Dank Ihnen", antwortete ich dann ehrlich und lächelte schwach, "Er ist... Mein Halbbruder... Und ich mag ihn auch nicht..." Ich ergriff seine Hand, die er mir hin hielt, um mir hoch helfen zu lassen, doch kaum dass ich stand, begann ich zu schwanken. Von meiner Fähigkeit hatte ich heute viel zu viel Gebrauch gemacht.

"Ich versteh nicht, wie man mit Geschwistern so umgehen kann.", meinte ich und hielt ihn schließlich fest, als er zu schwangen begann. "Geht es wieder?", wollte ich besorgt wissen und betrachtete ihn eine Zeit lang.

"Wie verhalten sich Geschwister denn untereinander? Ich habe bis vor kurzem nicht mal gewusst, dass ich einen habe", gestand ich ehrlich und kratzte mich am Kopf, nachdem er mich daran gehindert hatte, umzukippen, "nicht ganz... Ich hab meine Fähigkeiten zu viel benutzt und kann kaum stehen." Meine langen Haare hingen mir wirr ins Gesicht. "Ich war... Aber selbst schuld, dass es eskaliert ist", gab ich leise zu.

"Geschwister sind für einander da, geben sich Halt und beschützen den jüngeren oder generell die Geschwister an sich.", erklärte ich und runzelte die Stirn. "Jedenfalls, hab ich es nie anders kennen gelernt. Ich bin der letzte von 5 Kindern.", erklärte ich dann noch. "Ich kann dich zu mir bringen, allerdings, ist es keine Wohnung in dem Sinne. Es ist einfach nrur ein verlassenes Haus, in dem ich quasi lebe.", Ich schüttelte den Kopf etwas. "Das glaube ich nicht. Ich denke, dazu gehören immer zwei, allerdings weiß ich nicht, was sein Hass so schürt, dass er dich angreift.", meinte ich und konnte dazu nichts weiter sagen.

Aufmerksam hörte ich ihm zu und nickte langsam. So fühlte es sich also an, wenn man sich wirklich auf seine Familie verlassen konnte. So wareb auch meine Gefühle zum FichtenClan gewesen, denn dieser hatte die Familie dargestellt, wie ich sie eigentlich nie hatte haben können.
"Ich verstehe...", antwortete ich dann ehrlich. Dass er in einem verlassenen Haus wohnte, störte mich dabei allerdings nicht im Geringsten. "Das ist schon okay", antwortete ich, denn ich war froh, überhaupt irgendwo unterkommen zu können, "Wenn du später irgendwann Hilfe brauchst, ich werde dir das hier nie vergessen. Die Türen des FichtenClans stehen dir jederzeit offen." Das bedeutete auch, wenn er mal aus dem verlassenen Haus ausziehen wollte oder nicht mehr wusste, wohin.
"Ich wünschte, ich wüsste es. Allerdings war es nicht gerade zuträglich, ihn zu ignorieren", gab ich dann offen zu. Wenigstens schien das nicht allein meine Schuld zu sein.

"FichtenClan?", fragte ich und runzelte die Stirn. Von Clans hatte ich schon mal gehört, allerdings bis jetzt nie daran Interesse gehegt, dort mal vorbei zu schauen oder in Erwägung zu ziehen, wirklich zu leben. "Danke, ich werde das auch nicht wieder vergessen.", meinte ich und zwinkerte ihm doch etwas frech zu. "Gut, dass ist auch nicht allzu weit entfernt von hier. Scheint als ein Wink des Schicksals gewesen zu sein, dass du hier .... ich meine, dass ich dich hier fand.", meinte ich und sah ihn kurz entschuldigend an. "Darüber können wir uns ein anderes Mal sorgen und darüber Gedanken machen, wir sollten erstmal von hier verschwinden und dich wieder auf die Beine bringen. Du hast Glück, dass ich davor etwas gejagt und gekocht hatte, was du haben kannst.", erklärte ich dann. "Oder trinkst anderes als Tierblut?", wollte ich wissen. In die Stadt war ich nämlich noch nicht gekommen, jedoch war der Grund hierfür nicht mehr vorhanden. Ich könnte quasi wieder in die Stadt gehen.

Es war mir wichtig, dass er wusste, dass er dann jederzeit zu uns kommen konnte, wenn etwas war. Natürlich auch, wenn er einfach so wollte. "Wir sind einer der drei Clans dieser Stadt. Ich kann dir den später gerne mal zeigen, falls du Lust hast", bot ich ihm dann an.
Sein freches Zwinkern ließ mich schwach lächeln. Allerdings überraschte es mich, als er davon sprach, dass das hier vielleicht Schicksal gewesen war. "Das kann gut sein", antwortete ich dann, bisher hatte ich es nicht so sehr mit Schicksal gehabt. Gemeinsam ging es dann los.
Ich versuchte, mich nicht so schwer zu machen, aber aufgrund meiner Statur war ich das vermutlich sowieso nicht. "Das ist echt lieb von dir, danke", antwortete ich ehrlich, denn ich konnte wirklich froh sein, dass er mir so half. "Tierblut ist perfekt, ich bevorzuge das", gab ich zurück, Menschen-und Vampirblut nahm ich nur zu mir, wenn keine andere Möglichkeit bestand. Es wunderte mich, dass er allerdings alleine in einem verlassenen Haus lebte. Doch die Fragen verschob ich erst einmal auf später.

"Das kannst du sehr gerne tun.", stimmte ich schließlich zu. Auch wenn ich nicht glaubte, dass ich wirklich Teil werden wollte, aber vielleicht änderte sich das ja noch? "Nichts zu danken, ich helfe, wo ich kann", erwiderte ich daraufhin und das tat ich immerhin wirklich. Konnte ja kaum ihm sich selbst überlassen, aber selbst wenn ich es nicht tun würde, würde ich bei ihm wohl genauso handeln, wie ich gerade handelte. Ich führte ihn dann in die verlassene Stadt, in das Haus, was ich mit Lilliana bezogen hatte. "So, da wären wir, Luxus kann ich dir zwar nicht bieten, aber verhungern und verdursten wirst du hier nicht.", erklärte ich dann mit einem kurzen Lächeln und reichte ihm Tierblut, was ich extra in Blutbeutel abgepackt hatte.

Dankbar nahm ich den Beutel entgegen. "Ich brauche nicht unbedingt Luxus, das hier reicht vollkommen aus. Danke nochmal für deine Hilfe", gab ich zurück und lächelte ihn kurz an, ehe ich mich, möglichst zivilisiert, über das Blut her machte. Der vertraute Geschmack erinnerte mich an früher, als ich noch versteckt gelebt hatte, bevor ich nach Bordeaux gegangen war. Wie sehr die Zeit vergeht. Ich wischte mir den Mund ab und atmete durch. "Soll ich den leeren Beutel in den Müll werfen oder irgendwo hin tun?"

"Dann ist gut, den kann ich dir nämlich ohnehin nicht bieten", erklärte ich dann. Ich sah ihm dann kurz an, ließ ihn schließlich in Ruhe den Blutbeutel leeren. "Leg ihn einfach dort auf den Hocker", meinte ich und zeigte auf den hölzernen Hocker, der eigentlich eher ein Baumstumpf war, der mal locker in der Erde gesteckt hatte. "Da ich nicht unendlich von den Dingern habe, nutze ich sie zweimal.", meinte ich dann schließlich.