Danke, das ehrt mich., bedankte ich mich mit einem höflichen Kopfnicken, während ich meinen leeren Teebecher wieder abstellte. Tee musste heiß getrunken werden, zumindest war ich dieser Auffassung, gerade so, dass man sich nicht verbrannte, aber trotzdem noch die Hitze spüren konnte. Es tat gut, besonders in meinem nicht ganz bekleideten Zustand, den ich nun auch mit einem etwas belustigten Tonfall, wie um Meguru etwas zu ärgern, kommentierte, Wenn du mir dann meinen Ersatzkimono wiedergibst. Ich sah ihn nicht direkt an, so nahe bei ihm musste ich mich viel mehr darauf konzentrieren einfach zu atmen, um nicht noch etwas unüberlegtes zu tun.

Ich trank meinen Tee selbst aus und zog dann eine gestellte Schnute, nur um, nachdem ich meinen Becher auch abgestellt hatte, den Kimono etwas dramatisch noch enger um mich zu ziehen. Muss ich wirklich? Ich hörte von draußen keinen Donner mehr, ich war also durchaus wieder bereit den Kimono herzugeben, aber ich wollte eben doch ein bisschen spielen.

Etwas perplex sah ich nun doch wieder zu Meguru hinab und betrachtete seinen Gesichtsausdruck, vielleicht im ersten Moment ein wenig irritiert, bevor meine rechte Augenbraue hochzuckte und in meinen Augen kurz etwas amüsiertes aufblitzte. Ich werde dich weder in Unterwäsche noch in meinem nassen Kimono begleiten können., sagte ich und hielt Meguru auffordernd meine Hand hin, wie einem kleinen Kind, das man erziehen wollte ein Spielzeug herzugeben, Du wirst dich entscheiden müssen.

Also gegen eins der beiden hätte ich sicher nichts einzuwenden. Ich grinste plötzlich einen Moment frech, ehe ich mit einem dramatischen Seufzen langsam den Kimono von meinem Kopf zog und ihn gespielt beleidigt Kaoru überreichte. Aber schöööön...

Meine Augenbraue zuckte leicht, ansonsten pflückte ich den Kimono aus Meguru's Händen, nur um dann prompt mein Handtuch fallen zu lassen, bevor ich den besagten Kimono wieder über meiner Unterwäsche anlegte. Für dich leider bin ich nicht diese Art der Person. Aber dann hättest du dich den Fans meines... von Kojiro anschließen können., kommentierte ich mit einem Tonfall, den man beinahe als genervt hätte bezeichnen können, als hätte ich nicht gerade fast Kojiro als meinen besten Freund bezeichnet und ich meine Haare noch richtete. Wieder richtig angezogen zupfte ich noch an meinem Kimono herum, bevor ich mich bereits in Richtung Ausgang begab, wobei ich Carla von ihrer Wandhalterung nahm. Wäre es in Ordnung für dich das Motorrad zu nehmen?

Als Kaoru sein Handtuch fallen ließ sah ich mich doch gezwungen den Blick abzuwenden und mich auf etwas zu konzentrieren, das weitaus weniger ansprechend war als der Mann, der sich da eben vor mir nur in Unterwäsche präsentierte. Abgebrochene Nägel. Zerrissene Kleidung. Scheußliches MakeUp. Es funktionierte nur so halb, aber immerhin genug, dass ich es schaffte halbwegs normal eine Frage zu stellen. Wer ist Kojiro? Ich erhob mich schließlich auch und nickte als Antwort, denn meiner Stimme mochte ich nicht noch für einen Satz vertrauen, Motorradfahren war für mich kein Problem, jedenfalls nahm ich das an, ich war eigentlich noch nie bei irgendwem mitgefahren.

Ein nerviger, ungehobelter Gorilla., sagte ich mit einem arroganten, aber auch durchaus sehr weichen Unterton, man nahm es mir also eindeutig nicht ab, dass ich ihn wirklich verabscheute, aber ich vermisste diesen großen muskulösen Idioten ja auch, genauso wie den Rest. Ich blieb draußen stehen und stellte Carla am Boden vor uns ab. Carla, Motorcycle-Mode. Yes Master, commencing type: motorcycle., meldete sich Carla sofort zurück und begann sich in ein Motorrad umzubauen. Ich lächelte und hielt Meguru dann die Hand hin, um ihm auf das Motorrad zu helfen, Carla würde es automatisch stabilisieren, aber ich wusste nicht, inwiefern er Hilfe brauchen würde.

Ich lächelte amüsiert über Kaorus Worte, denn auch wenn sie mir kein weiteres Bild von diesem Kojiro malten, so war doch klar, dass diese Person sehr wichtig für den größeren Mann da neben mir war, das war ganz klar zu erkennen. Ehe ich aber weiter nachfragen konnte, baute Carla sich vor meinen Augen zu einem Motorrad um und ich staunte nicht schlecht darüber. Oh wow, das ist ja so cool Carla! Ich klatschte begeistert in die Hände und ließ mir dann nur zu gerne auf das Motorrad helfen, zum einen, weil ich wirklich keine Ahnung hatte wie ich da alleine raufkommen sollte, und zum anderen, weil ich dadurch die Chance bekam Kaorus Hand zu halten und die würde ich nie ausschlagen. Danke. So saß ich nun also auf dem Motorrad und wusste nicht recht weiter. Meine Beine hingen an den Seiten herunter und ich grinste etwas verlegen. Ich schätze das ist ein guter Moment um dir zu sagen, dass ich noch nie auf einem Motorrad mitgefahren bin.

Mit fester, aber sehr eleganter Handhabe half ich Meguru auf das Motorrad, bevor ich mich vor ihn darauf setzte. Ich lächelte ein wenig stolz, als er Carla lobte, ich musste zugeben, es beeindruckte mich mehr, als ich es zugeben wollte, dass er Carla wie eine Person ansprach, das war wirklich selten, sogar mein bester... dieser Idiot Kojiro hatte sie nie wirklich verstanden. Die meisten waren wohl einfach nicht intelligent genug, um zu verstehen, dass Carla eben eine richtige Person war und das nicht nur für mich. Sogar meine Fans hatten es nie wirklich verstanden. Sie hat sehr viele Funktionen., gab ich stolz an und hielt Meguru's Hand vielleicht ein paar Momente zu lange, bevor ich selber auf das Motorrad stieg. Ich sah über meine Schulter und grinste kurz leicht, wobei ich kurz meine spitzen Fangzähne zeigte, etwas das ich sonst nie tat, als ich sagte, Dann solltest du dich gut festhalten. Diese kleine Warnung wartete ich noch ab und dann fuhr Carla bereits an, ich hatte natürlich die volle Kontrolle, aber Carla würde jeden Unfall oder jede Fehlentscheidung ausgleichen können, es war wie beim skaten, einer der Gründe, warum ich auch immer ohne Helm fuhr, ob nun erlaubt oder nicht.

tbc: Wohnstraße

Ich kam nicht mehr dazu nach all den anderen Funktionen zu fragen, die Carla noch so hatte, denn Kaoru grinste mich an, was mein Herz einen Schlag aussetzen ließ, und fuhr dann plötzlich los. Ich quietschte erschrocken auf und schlang die Arme um den muskulösen Körper vor mir, was mir so gar nicht unrecht war. Ich brauchte allerdings eine Weile bis ich mich an das Motorradfahren gewöhnt hatte und meine Umklammerung etwas aufgab. Das ganze wurde noch erschwert durch die Tatsache, dass ich durch diese Nähe Kaorus Wärme sehr deutlich wahrnahm und unauffällig seinen Geruch genießen konnte, der mir auch sehr gefiel.

(Wohnstraße)