Mit einem Lächeln, vielleicht würde ich irgendwann verstehen, warum im alles in der Welt er so nett zu mir war, würde ich das auch noch verstehen, nahm ich schließlich den Arm an, den er mir galant anbot. "Na dann mal los", gab ich zurück. Es war lange her, seit ich Einkaufen gewesen war. Bisher hatte ich nur von dem nötigsten gelebt, alles weitere war in meiner Jagd vollkommen vergessen gewesen.

=> Großes Shoppingcenter

Schlendernd kamen Ashe und ich an dem Wohnhaus an, in welchem sich meine Wohnung befand. Kurz setzte ich die Einkaufstüten ab, um meine Wohnung aufzuschließen, ehe ich Ashe den Vortritt in eben diese überließ, ehe ich ihr mit den Tüten folgte. Stell es ruhig in der Küche auf dem Tisch ab, okay? brummte ich fröhlich, ehe ich kurzerhand die Tüten in das Schlafzimmer brachte, nur um Momente später in die Küche zu gehen und dort zwei große Tassen aus dem Geschirrschrank zu holen. Schnell war der Wasserkocher mit Wasser gefüllt und eingeschaltet, ehe ich die Keramikdose mit dem Trinkschokolade-Pulver aus einem der Schränke holte. Man konnte sofort sehen, dass auf der Dose das Zeichen des McJames Clans zu sehen war. Immerhin war die Dose ein Geschenk meiner Mutter, weshalb ich auch stets gut auf sie acht gab. Leise summte ich vor mich hin, während ich die Dose behutsam auf den Küchentisch stellte und zwinkerte Ashe dann neckend zu.

Dankbar nickte ich ihm zu und trat schließlich ein. Sam wusste wirklich, wie man eine Dame behandelte, und ich hatte nicht erwartet, dass es heutzutage noch Männer vom alten Schlag gab, die sich auch entsprechend gegenüber anderen verhielten. Denn nach meinem Mordversuch hatte er eigentlich allen Grund gehabt, mich zu hassen und in Grund und Boden zu stampfen. Stattdessen hatte er mir zugehört, anders als diese Menschenfrau (MIreille), welche mir stattdessen Vorwürfe gemacht hatte, statt zu versuchen, mich zu verstehen. Und er hatte es tatsächlich versucht. "Alles klar, vielen Dank", gab ich zurück und ging in die Küche, um alles auf dem Tisch abzustellen. Sam war auch schon in der Küche angekommen und ich beäugte ihn neugierig, als er den Wasserkocher anschaltete und eine Keramik-Dose aus dem Schrank hörte. Als er mir zuzwinkerte, begann ich zu grinsen, zog aber die Augenbrauen hoch, ehe ich die Dose genauer und offensichtlich eine Spur zu neugierig betrachtete. Das Zeichen war auffällig, jedoch konnte ich es nicht zuordnen.

Ich schmunzelte als ich Ashes Blick auf die Dose sah. Das ist das Emblem des McJames Clans. Hübsch nicht wahr? Fast schon liebevoll strich ich mit den Fingerspitzen über das Symbol. Es sah aus wie ein Kleeblatt, auf welchem man den Abdruck einer Wolfspfote sah - welcher jedoch wiederum eher wirkte als hätte der Wolf an dem Kleeblatt gerissen. Summend holte ich kleine Teller und Kuchengabeln, ehe ich diese zusammen mit den großen Tassen auf den Tisch stellte. Anschließend befreite ich die Kuchenstücke von ihrer Verpackung - ehe der Wasserkocher brummte. Für gewöhnlich reichen 2 oder 3 gehäufte Teelöffel von dem Kakaopulver, ganz nach Geschmack. Hier..falls es dir nicht süß genug sein sollte. mit den letzten Worten stellte ich eine Zuckerschale auf den Tisch und holte dann die Kanne des Wasserkochers auf den Tisch. Letzten Endes setzte ich mich und befüllte meine Tasse mit 3 Teelöffeln des Kakaopulvers, ehe ich Wasser über dieses goss. Im Kühlschrank ist auch Milch, wenn du welche hinzu geben möchtest erklärte ich Ashe dann lächelnd.

Aufmerksam betrachtete ich das Symbol auf der Dose. Offensichtlich war sie für ihn von hohem Wert, wie ich bemerkte, nachdem er mir erklärte, dass es das Clansymbol des McJames Clans war. "Dann ist es das Symbol deines Clans?", fragte ich interessiert nach, während ich beobachtete, wie er fast liebevoll mit den Fingerspitzen über das Symbol strich. Es sah wirklich schön aus. Danach bereitete er alles vor, während ich gedankenverloren seufzte. Irgendwo dazu gehören. Ja, das wäre wirklich schön. Schnell vertrieb ich den Gedanken gleich wieder. Dankbar lächelte ich ihn an, machte mich nach ihm daran, ebenfalls drei Löffel von dem Kakaopulver in die Tasse zu geben und dieses mit heißem Wasser zu übergießen, welches ich umrührte. "Alles klar, ich probiere mal und schaue dann, was ich noch brauche. Danke." Die Normalität, die es gerade inne hatte, hier mit ihm zu sitzen, und heiße Schokolade zu trinken, mit Torte essen, fühlte sich noch recht merkwürdig an.

Ich nickte auf Ashes Frage hin und rührte leicht gedankenversunken in meinem Kakao herum, ehe ich mein Stück Torte auf meinen Teller schob mit der Kuchengabel und einen Bissen nahm. Unser Clan ist vielleicht nicht der größte, aber eben gerade darum ist das Verhalten zwischen uns allen sehr eng. Ich bemerkte sehr wohl, dass Ashe seufzte und zog daher eine Augenbraue hoch, ehe ich meine Hand behutsam auf ihren Arm legte. Ein warmes, liebevolles Lächeln lag auf meinen Lippen. Auch wenn es noch so doof klingt..wenn du dich damit wohl fühlst, kannst du mich gerne als großen Bruder sehen.

Aufmerksam hörte ich zu, als er mit einer Antwort auf meine Frage begann. Das war interessant, sehr sogar, und es hörte sich auch sehr schön an. Da konnte ich leider nicht ganz verhindern, dass der Gedanke, irgendwo dazuzugehören, in mir hoch kroch. Aber war das denn überhaupt möglich? Als vollständig sozial rehabilitiert würde ich mich nicht gerade bezeichnen, das war eine wirklich dumme Idee. „Das hört sich wirklich schön an”, antwortete ich ehrlich. Mit meinem Schöpfer hatte mich nichts als Hass verbunden. Damals hatte dieser mir meine Heimat genommen... Überrascht sah ich Sam jedoch an, als ich seinen Vorschlag hörte, der Bissen Torte rutschte mir dabei sogar wieder von der Gabel. „Bist du dir sicher? Willst du nicht zu erst irgendwas über meine Vergangenheit oder sowas wissen?“ Immerhin hatte ich versucht, ihn umzubringen. Manchmal verwirrte es mich, dass er mir so sehr helfen wollte, Einen anderen Lebensweg zu finden.

Ich brummte leicht und drückte kurz Ashes Arm. Man sollte manchmal seine Vergangenheit ruhen lassen, um der Zukunft Bahn zu schaffen. Außerdem leben wir im hier und jetzt. Dich nach etwas zu beurteilen, was vor unserem Aufeinandertreffen lag, wäre falsch. Ich mache mir lieber selber ein Bild. Bisher finde ich dass du ein nettes Mädel bist..das einfach nur noch zu sehr in der Vergangenheit gefangen ist. Mein Blick war während ich sprach sehr ernst. Dann löste ich den Griff an Ashes Arm und nahm erneut einen Bissen meines Kuchens. Ich kann dir nur anbieten, was..ja wer ich bin und was mir an Möglichkeiten zur Verfügung steht. Und wenn es dir ein Gefühl der Sicherheit gibt - oder gar das Gefühl zuhause zu sein - dann bin ich gerne dein großer Bruder. Ich zwinkerte kurz und legte die Gabel ab, ehe ich meine Tasse anhob und wohl wartete ob auch Ashe ihre anhob.

Nun, so ungern ich es zugab, er hatte recht. Auch wenn ich mir nicht sicher war, wie man denn die Vergangenheit ruhen lassen sollte. Das war gar nicht so einfach, aber das wusste Sam hoffentlich genauso gut wie ich. Seine Worte sorgten dafür, dass verlegene Röte meine Wangen empor kroch und dafür sorgte, dass diese warm wurden. Leicht senkte ich den Blick, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, auch wenn mich das wirklich sehr freute. Für ihn war ich zum Glück doch mehr als eine Last. "Danke... das schmeichelt mir. Und es freut mich natürlich", gab ich ehrlich, aber weiterhin sichtlich verlegen, zurück. Aufmerksam hörte ich kurz darauf zu. Nun traten mir doch Tränen in die Augen, auch wenn ich versuchte, mich zusammen zu reißen und das zu verbergen. "Ich hatte schon sehr lange kein Zuhause mehr. Aber ich nehme gern an... großer Bruder", erwiderte ich schließlich gerührt und lächelte ihn erfreut an, dankbar. Nun hob ich kurz nach ihm, nachdem ich ebenfalls meine Gabel angehoben hatte, und hob diesen ebenso an.

Sachte stieß ich mit meiner Tasse gegen die von Ashe. Dann lass es dir schmecken, kleine Schwester. schmunzelte ich weich. Mir war durchaus bewusst dass es nicht einfach für Ashe werden würde, alles was geschehen war hinter sich zu lassen - das war es ja auch für mich nicht. Nach wie vor musste ich an meine Kindheitsfreundin denken, welche mich gewandelt hatte. Doch noch immer spürte ich keine Wut wegen den Ereignissen, auch wenn sich einiges in meinem Leben dadurch geändert hatte. Also wenn du magst, steht dir mein Bett zur Verfügung. Ich habe kein Problem damit auf dem Sofa zu schlafen. Auch wenn wir auf Dauer wohl eine andere Lösung finden mussten.

Gemeinsam stießen wir an und in meinem Herzen breitete sich ein warmes Gefühl aus. Es freute mich sehr und wenn ich ehrlich war, fühlte ich mich Zuhause. Ein schönes Gefühl, das ich niemals wieder missen wollte. Und dank Sam musste ich es auch nicht mehr. Nun machte ich mich gänzlich über mein Stück Torte her und trank auch meine heiße Schokolade. Diese war genau richtig, ich war sehr zufrieden. Es war ein schöner Ausklang eines Tages. Vielleicht... konnte ich doch mein Leben wieder in die Hand nehmen und etwas anderes daraus machen als das, was es war. Denn im Grunde... war das hier nicht das... was ich eigentlich wollte. Überrascht sah ich ihn an, als er meinte, ich könne sein Bett gerne verwenden, aber es war keine Lösung auf Dauer. "Das ist lieb, danke. Aber in der Zeit überlegen wir uns noch eine bessere Lösung, okay?", antwortete ich lächelnd.

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Die Wochen zogen ins Land und langsam gelang es mir, mit Sams Hilfe natürlich, die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Durch ihn konnte ich langsam anfangen, ein normales Leben zu führen, doch mit der Zeit merkte ich immer mehr, dass es mein Herz in die Ferne zog. Ich wollte auf Reisen gehen, die Ferne sehen, diese neuartige Welt erkunden. So wie früher, als mein Liebster noch an meiner Seite gewesen war. Damals waren wir auch viel auf Reisen gewesen. Mit gepackter Tasche stand ich an seiner Wohnungstür und drehte mich noch einmal um. Etwas wehmütig lächelte ich ihn an, es fühlte sich schon merkwürdig an, zu gehen. Davon abgesehen wusste ich genau, dass ich ihn vermissen würde und es tat mir auch leid. Innerlich hoffte ich,d ass er mich deswegen jetzt nicht für undankbar hielt. "Nun, ich hoffe, es wirkt nicht so undankbar, wie es sich anfühlt", begann ich schließlich, "danke für alles, Sam. Nein, großer Bruder." Als ich seinen Blick auffing, lächelte ich leicht. "Ich werde mich regelmäßig bei dir melden, versprochen. Wer weiß, vielleicht treffe ich durch Zufall auch auf deine Angehörigen in Schottland", fügte ich schließlich hinzu, "du wirst für mich immer ein großer Bruder sein. Und das hier mein Zuhause. Danke für alles. Und pass auf dich auf. Und viel Glück auf deinem weiteren Weg." Kurz darauf schlang ich ein letztes Mal die Arme um ihn, drückte mich an ihn, und beließ es so für eine ganze Weile. Erst dann löste ich mich von ihm, verabschiedete mich noch einmal und verließ damit die Wohnung. Schon bald blieb auch die Stadt Bordeaux hinter mir zurück.

=> Ashe verlässt hiermit das Rpg.

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Nach unserem Kuchenessen hatte ich mein Bett neu bezogen und es so Ashe zur Verfügung gestellt. Gemeinsam verbrachten wir die nächsten Wochen damit, an ihrem Sozialverhalten zu arbeiten und die Vergangenheit mehr in den Hintergrund zu stellen - auch wenn diese niemals völlig aus ihren Gedanken sein würde. Jedoch merkte ich sehr wohl, wie unruhig Ashe mehr und mehr wurde - nicht zuletzt wenn sie sich Broschüren über andere Länder durch las. Schmunzelnd ahnte ich dass sie bald wie ein junger flügel Falke das Nest verlassen würde.

Der Tag kam schneller als gedacht, was mich schon etwas wehmütig stimmte, da es mir gut getan hatte jemanden um mich zu haben um den ich mich kümmern konnte. Nachdem ich Ashe mit ihrem Gepäck geholfen hatte und wir auf das Taxi warteten grinste ich nur und brummte leicht. Das hier wird immer dein Zuhause sein Kleines. Ihre Umarmung erwiderte ich behutsam, ehe ich ihr half das Gepäck zum Taxi zu bringen und ihr dann nachsah, wie sie vorerst aus meinem Leben entschwand. Seufzend schob ich die Hände in meine Jeanstaschen und zog mich in meine Wohnung zurück.

Inzwischen hatte ich eine Stelle als Hilfsmetzger in einem Metzgerladen erhalten, welcher im Einkaufszentrum lag. Es kam nicht selten vor, dass ich zum Feierabend das ein oder andere Fleisch- oder Wurststück mitnehmen durfte. Ich mochte meinen Chef und auch meine Kollegen. Heute hatte ich einen freien Tag, weshalb ich mich entschied ein wenig spazieren zu gehen. Eine lockere Jogginghose und ein Shirt bildeten die Grundlagen meiner Kleidung, während ich über dem Shirt eine Joggingjacke und an den Füßen bequeme Sportschuhe trug. Um meinen Hals legte ich ein Handtuch, so dass die Enden über meinen Schultern nach vorne hingen. Falls ich eben schwitzen würde, konnte ich mich mit dem Handtuch abtupfen. Auch wenn das Wetter noch immer sehr frisch wirkte. Mit einem zufriedenem Brummen machte ich mich auf den Weg.

--> Kleiner Park mit Springbrunnen

<- Revier des FichtenClans🌲 » Terrasse

Das Grillfest bei meinem neuen Clan, den FichtenClan, hatte mich noch einmal bestärkt, dass es die richtige Entscheidung war, die ich dort getroffen hatte, mich diesem Clan anzuschließen, der gerade erst im Aufbau war, aber schon deutliche Wurzeln geschlagen hatte. Es war nun also Zeit, den nächsten wichtigen Schritt zu machen, und mir dort mein Zimmer einzurichten, in der Villa, die mein Clan sein zuhause nannte. Es war doch eine größere Umstellung, da ich mir überlegen musste, ob ich meine Bude hier ganz aufgeben, oder nur ein paar Sachen übersiedeln wollte, doch ich hatte Zeit für meine Entscheidung, immerhin hatte ich auch noch einen Beruf, ein privates Leben und den Luxus, mich nicht sofort entscheiden zu müssen. Ich konnte es allerdings kaum erwarten zu sehen, was die Zukunft für mich, für den Clan und meine neuen Freunde brachte.