Meine Mutter hatte damals immer Schiffe versenken mit mir gespielt, ich konnte mich nur mehr wage daran erinnern, aber ich war schon immer recht schweigsam gewesen und so hatte sie mich dazu bekommen ihr auch nähere Details zu erzählen. Es war beinahe ka­thar­tisch es nun mit Masch zu spielen, denn ich wusste nicht was es war, aber es schien mir beinahe so, als ob wirklich nahezu alles an ihm mich dazu bewegen wollte ihn zu beschützen. Sandy war wieder das nächste Gesprächsthema, nachdem ich wohl richtig getippt hatte, ich kannte ihn nicht, aber er schien Masch wohl wirklich am nächsten zu stehen, ich würde ihn mir definitiv ansehen müssen. So einfach würde ich das hier nicht mehr loslassen, es kam schließlich nicht alle Tage vor, dass ich jemanden zu mir nachhause nahm, ihn sich ausweinen ließ, für ihn kochte, ihm meine Klamotten ausleihen ließ und dann mit ihm mir auch noch die Zeit zu vertreiben. Meistens wenn ich konnte blieb ich lieber alleine zuhause oder war auf der Arbeit, aber gerade war ich bei Masch. Muss hart gewesen sein., sagte ich zu ihm und musterte ihn einmal, Aber es ist gut. Dass du da warst. Nicht viele schaffen es so weit. Ich hing die Sätze sehr kurz hintereinander, aber ich meinte das, was ich sagte, ich fand es tatsächlich gut, dass Masch dort gewesen war, ich hatte viele an der Straße auch an einer Überdosis sterben sehen, das alleine hatte mich einen großen Bogen darum machen lassen. Getroffen., antwortete ich und überlegte dann kurz etwas, Ich interessiere mich sehr für das, was ich trage... Nein, das ist zu offensichtlich. Ein tiefes Brummen kam aus meiner Kehle, mit einem belustigten Unterton, denn nun, es war wohl wirklich offensichtlich, ich hatte mir immerhin dafür, dass Masch und ich jetzt vor meiner Couch saßen einen Anzug angezogen. Es fiel mir noch etwas besseres, weniger offensichtliches ein. Ich mag Tiere. F5. Ich hatte einfach direkt auf das Feld neben meinem Treffer getippt, da konnte man meistens nicht allzu viel falsch machen.

Wie in eine Art Bann gezogen beobachtete ich Masch ganz genau bei seiner jeden Bewegung, es erinnerte mich an die Art und Weise, wenn mir bei der Arbeit jemand auffiel, den ich beobachten wollte, für die Sicherheit des Clubs, aber es war auch so anders, ich fühle mich nicht angespannt, sondern eher, als hätte ich keinen Grund mich auf etwas andere zu konzentrieren. Ich nickte Masch zu, er mochte Tiere also auch, ich musste zugeben, es machte mir schon eine kleine Freude, wenn er von sich aus etwas sagte. Es schien, als ob das Spiel noch immer Wirkung zeigen würde und man so doch immer mehr über sein Gegenüber erfahren konnte. Spinnen, das würde ich mir merken. Getroffen., sagte ich und überlegte dann gar nicht lange, Es gibt wenig, was ich mehr mag wie ein gutes Buch. Und... F6.

Nun, das war doch tatsächlich ein etwas amüsierender Fakt, denn seine Augen passten einfach stichgenau zu seinen Haaren und diese wiederum hatten perfekt zu seinem süßen Katzenohrenpullover gepasst. Ich wollte ehrlich sein, ich war froh, dass ich nicht in so einen Körper hineingeboren worden war, es hätte auch gar nicht zu mir gepasst, aber ich fand, dass es wirklich sehr gut zu Masch passte. Er mochte gerade nicht in seiner besten Verfassung sein, aber wenn sein Lächeln auch nur ein wenig häufiger werden würde, könnte ich jetzt schon kaum wo anders hinsehen. Getroffen und versenkt., sagte ich und machte es Masch dann nach, um auch über etwas körperliches zu sprechen, Ich habe ein Rückentattoo, jedes Tattoo steht für etwas aus meiner Vergangenheit. Das Raten ging wieder etwas hin und her, nachdem Masch und ich zuletzt beide ein Schiff versenkt hatten, gab es natürlich wieder ein paar Fehlschläge auf meinen Seiten, bevor ich wieder mich an der oberen linken Ecke versuchte. A1.

Warum?, fragte ich noch bevor ich mich aufhalten konnte, denn es war wirklich interessant für mich. Denn sogar einigen hart gesottenen Kerlen, die ich aus meiner Berufsbranche kannte, ging der Reiß aus, wenn sie einen Friedhof betraten, vor allem bei nachts. Aberglaube machte eben auch nicht vor der Größe oder Stärke halt, allerdings war ich keiner von ihnen. Ich hatte vielleicht bei einem Friedhof noch nie an das Wort "beruhigend" gedacht, aber ich war so interessiert, wie ich schon lange an niemandem mehr gewesen war. Masch war erstaunlich, deutlich facettenreicher, als man es ihm vielleicht zuerst ansah. Er versteckte sich auch gleich schon wieder hinter seinen schönen Haaren, aber ich verurteilte ihn nicht deswegen, ich hatte schon seltsameres gehört, vor allem von Betrunkenen. Getroffen., gab ich zu und teilte mit ihm dann auch meinen liebsten Ort auf dieser Welt, Auch wenn es oft nervt, am liebsten bin ich auf der Arbeit. A3.

Wieder nickte ich nur, aber ich musterte Masch einmal kurz interessiert, davon abgesehen, dass ich kurz erleichtert aufatmete, als er so viel auf einmal sprach. Es war schön zu sehen, ich stellte fest, dass ich ihm eigentlich wirklich gerne zuhörte, dass ich ihm sogar aufmerksam zuhörte, als wäre er ein interessantes Buch, dass ich gerade las. Allerdings runzelte ich leicht die Stirn, als ich hörte, was er sagte und daraufhin direkt einmal hustete. Wenn du noch eine Decke brauchst..., sagte ich und musterte ihn noch einmal, bevor ich schnell auf mein eigenes Papier sah und feststellte, Getroffen und versenkt. Ich- äh, ich habe früh gelernt, dass man stark sein muss, um auf der Straße zu überleben, deshalb hebe ich auch das Angebot angenommen zum Vampir zu werden. Ich sah auf das Papier und meine Notizen zu den Schiffen, die ich von Masch getroffen hatte bisher, bevor ich mich für die nächste Koordinate entschied. B3.

Das erste Mal entglitt mir wirklich meine Gesichtszüge, als ich hörte, wie Masch darüber sprach, Kleider seiner Schwester getragen zu haben. Nicht, weil ich etwas falsch damit fand, ganz im Gegenteil oder weil ich mir sicher war, er hatte ziemlich sicher perfekt darin ausgesehen, auch wenn ich zugegeben nicht verhindern konnte es mir kurz versuchen vorzustellen, sondern die Art, wie er darüber sprach. Dass etwas falsch damit gewesen war, ich war mir sicher, früher bedeutete auch noch als Kind, also konnte ich nicht anders, als sofort zu fragen, Wer hat dir denn diesen Mist erzählt? Mein Tonfall war vielleicht etwas ungehalten, definitiv sehr direkt, aber nicht Masch gegenüber, sondern eher der Gesellschaft, die so etwas verurteilte. Wenn ich eines nicht leiden konnte, dann diese ewigen Vorschriften, wie etwas zu sein hatte, es war derselbe Grund, warum auch meine Eltern gestorben waren. Warum so viele andere starben, nur weil jemand anderem etwas nicht "passte". Es ist nichts falsch damit., sagte ich dann noch, etwas ruhiger, denn ich rief mich selbst zur Ordnung auf, ich wollte Masch wirklich nicht beunruhigen, auch wenn ich meine Wut wirklich nicht gegen ihn gerichtet hatte, Wenn es dir Spaß gemacht hat, kann daran auch nichts falsch gewesen sein. Nichts falsch für ihn selbst jedenfalls, für die anderen Idioten sicherlich. Grundsätzlich lebte ich sehr hedonistisch, was bedeutete, ich tat meistens nur das, auf was ich wirklich selbst Lust hatte, ich fühlte mich anderen gegenüber eigentlich so gut wie nie zu etwas verpflichtet. Ich machte meine Arbeit, weil sie mir Spaß machte, ich trug Anzüge, weil ich schöne Kleidung mochte, nichts davon hatte etwas mit Erwartungen von anderen zu tun. Zwar sah ich mich nicht unbedingt in einem Kleid, aber wenn ich es wollen würde, hätte ich auch ein Kleid getragen. Und hätte jemand blöd geschaut, dann hätte ich ihm wohl die Nase gebrochen. Geschichte zu Ende. Getroffen und versenkt., sagte ich und fügte dann gleich hinzu, Ich bin extrem stur und kann es nicht leiden, wenn jemand versucht jemand anderem etwas vorzuschreiben. Ich wählte wahllos die nächste Koordinate, noch immer etwas aufgebracht. H6.

Cross-Dressing, man mochte meinen, dass heutzutage es selbstverständlich war, dass er auch vollkommen normal war, wenn man keine stereotypische Kleidung trug, die irgendjemand mal seinem Geschlecht zugeschrieben hatte. Um mich da nicht falsch zu verstehen, ich identifizierte mich eindeutig als Mann, mochte auch sein, dass ich alle stereotypischen Merkmale eines Mannes besaß, aber das bedeutete noch lange nicht, dass ich daran gebunden war oder das ich es tat, weil ich eben ein Mann war. Ich tat das, worauf ich Lust hatte und alleine Masch's Reaktion machte mich wütend, weil er damit gerechnet hatte, dass ich negativ reagieren würde. Natürlich hatte er das, bei diesen... Idioten., sprach ich meinen letzten Gedanken laut aus und seufzte dann, Schau, ich trage gerne schöne Anzüge, ja? Aber das macht mich nicht zu einem Mann. Was mich zu einem Mann macht, ist innen und nicht außen. Ich war nicht so gut mit Worten, es fiel mir oft schwer mich selbst vollkommen zu erklären, meistens wurde ich auch zu schnell frustriert, um es wirklich zu tun, also nutzte ich einfach die Gelegenheit, da Masch sowieso ein Schiff von mir getroffen hatte. Andere waren meist besser darin das auszudrücken und ich hatte zum Glück jemanden gekannt, ein bisschen besser als die meisten, der tatsächlich ein richtiger Cross-Dresser war. Getroffen., sprach ich also, Lady S., die Person, die mich verwandelt hatte, war ein Mann. Er trug eigentlich jeden Tag Kleider oder Röcke, aber er war trotzdem ein Mann. Er hatte auch kein Problem damit für eine Frau gehalten zu werden, ich meine, Scheiße, er hat es eigentlich mehr darauf angelegt, aber er hat immer darauf bestanden, dass Kleidung kein Geschlecht hat. Er sagte immer: "Mode kennt keinen Scham." oder so etwas. Es war definitiv das meiste, das ich in den letzten Wochen an einem Stück, noch dazu mit einer Person, gesprochen hatte, es erstaunte mich selbst etwas, aber alleine der Gedanke machte es wett, dass Masch sich tatsächlich schlecht gefühlt hatte. Für etwas, das vollkommen normal war, oder eher als normal gelten sollte. ich räusperte mich tatsächlich für einen winzigen Moment etwas verlegen, bevor ich schnell sagte, E10.

Zuerst hatte ich das Gefühl das mich Masch einfach nur mit offenem Mund anstarrte und dann senkte er seinen Kopf wieder um auf seinen Block zu sehen, etwas war nicht in Ordnung. Ich konnte zwar ein ganz schöner Trampel sein, aber ich konnte Situationen sehr gut einschätzen, ansonsten hätte ich draußen auf der Straße niemals überlebt. Trotzdem hatte ich Schwierigkeiten damit vor allem auf Emotionen anderer zu reagieren, ich wollte Masch zu gerne helfen, aber ich wusste einfach auch gar nicht, wo ich anfangen sollte. Die Feststellung erschreckte mich erneut, auch wenn ich es nicht zeigte, denn ich konnte nicht fassen, wie sehr der junge Mann vor mir glaubte, dass etwas falsch mit ihm war. Habe ich etwas Falsches gesagt?, fragte ich schließlich, ich tat mir nicht leicht damit, aber ich musste es dennoch fragen. Nichts war falsch mit ihm, nicht weil er an die falschen Freunde geraten war, dass er an die Drogen gekommen war oder, dass er gerne die Kleider seiner Schwester getragen hatte. Meine Mutter hätte mich in absolut allem unterstützt, egal was ich wollte, das wusste ich, mein Vater wäre genauso gewesen, und trotzdem waren sie gestorben. Masch hatte zwar Eltern, aber sie waren offensichtlich schwer nachlässig. Ich zögerte kurz, während ich mir das mit den Gewittern innerlich notierte. Getroffen und versenkt. Ich... beschütze gerne Andere, deswegen wollte ich auch als Türsteher arbeiten. F10.