Ich zögerte noch immer ein wenig, war mir nicht sicher, ob das eine gute Idee war. In der letzten Zeit war ich nur als Katze Gast gewesen, sonst war ich anderen eher nicht willkommen gewesen. Aber wenn Sandy sagt, dass es dann okay sei, muss es ja so sein. "Okay, dann geben wir Bescheid, Miau", kam es von mir. Meine Ohren zuckten leicht und ich hob meine Hand wieder, als sei diese meine Pfote.

Mach dir keine Sorgen, mit den Dienern verstehe ich mich bestens, sie werden dich akzeptieren. Ich ging zur Tür und sah Nahuel mit einem auffordernden Lächeln an, ehe ich hindurch ging und auf dem Gang den nächsten Angestellten suchte. Ich fand auch bald jemanden. Paul ging eben aus einem der Bäder und ich machte mit Winken auf mich aufmerksam. Er sah mich, lächelte und kam zu mir herüber. "Hey Sandy, gehts dir gut?" Ja. Dir auch? "Allerdings, nur etwas müde. Hör mal, P, ich habe im Moment einen Freund bei mir zu Gast, er ist auch ein Vampir und bräuchte ab und an Blut, nur, dass sich keiner von euch erschreckt oder wundert.

Ich folgte ihm eher zögerlich und sah mich immer wieder um. Auch wenn Sandy mir versicherte, dass sie mich sicher akzeptieren würden, hätte ich Angst davor, dass sie es vielleicht doch nicht tun würden. Mein Schweif peitschte unruhig hin und her und meine Ohren zuckten.
Als er dann davon gesprochen hatte, dass er einen Gast habe, war das für mich mein Stichwort und ich trat dazu. "Guten Tag. Miau", grüßte ich höflich, neigte leicht den Kopf, "Ich bin Nahuel. Miau." Beide Male hob ich die Hand wieder wie die Pfote einer Katze.

Paul sah zu Nahuel und musterte ihn einige Momente kritisch, ehe er nickte. "In Ordnung. Hallo Nahuel, ich bin Paul, wenn du etwas brauchst kannst du dich gerne an mich wenden, aber Sandy..." Er sah mich wieder ernst an. "...wenn Nahuel länger hier bleibt solltest du Valentina oder Sheeta bescheid geben." Er ertappte sich bei seinem Fehler und korrigierte sich rasch. "Oder natürlich Keregi. Ich vergesse immer wieder, dass der Hausherr wieder da ist." Ich auch, ich glaube so geht es uns allen. Paul atmete etwas auf und nickte, ehe er sich verabschiedete und wieder seiner Arbeit nachging. Ich wandte mich wieder Nahuel zu, ein Lächeln auf den Lippen, das aber nur knapp meine Augen erreichte. Siehst du? Alles okay.

Unter der kritischen Musterung Pauls schien ich völlig zusammen zu sinken und schon fast kleiner zu werden. Unruhig zuckten meine Ohren und auch mein Schweif peitschte aufgeregt hin und her. Stumm verfolgte ich das Gespräch, anscheinend war hier irgendetwas wieder im Wandel. "Vielen Dank, freut mich sehr, miau", kam es von mir. Erneut hob ich die Pfote, als sei ich eine Katze. Als Paul wieder seiner Arbeit nachging, wandte ich mich Sandy zu und lächelte erleichtert. So langsam kamen mein Schweif und meine Ohren auch wieder zur Ruhe. "Du hast recht. Sie sind echt nett hier. Miau", deutete ich dann als Antwort.

Nicht wahr? Die Dienerschaft ist meine Familie. Ich muss dir später auch D vorstellen, meine Mutter. Zumindest quasi, offiziell hatte mich Valentina adoptiert. Nach all den Jahren hatte ich Mama zwar nicht vergessen, aber die Erinnerung an sie war verblasst und Daphne hatte ihren Platz eingenommen.

Ich nickte. Mit so viel Nettigkeit hatte ich nicht gerechnet, und das trotz der Tatsache, was mit mir los war. Anscheinend war das doch nicht ganz so schlimm wie gedacht, hier schien niemand etwas dagegen zu haben, dass ich irgendwie Vampir und Katze zugleich war. "Wenn sie genauso nett ist wie du, freue ich mich schon sehr darauf. Miau", deutete ich dann als Antwort.

Das ist sie, du wirst sie sicher bald treffen. Ich lächelte und warf dann einen Blick auf die Uhr, rasch die Zeiten durchrechnend. Ich habe noch drei Stunden, ehe ich wieder einschlafe, willst du etwas unternehmen?

Als er lächelte, erwiderte ich sein Lächeln. "Du hast übrigens ein sehr schönes Lächeln, Miau. Ich mag es, dich lächeln zu sehen, Miau", warf ich dann ein, ehe ich über eine Antwort bezüglich seiner Frage nachdachte. Mein Schweif pendelte in einem gemächlichen Tempo hin und her. "Sollten wir dann in der Nähe bleiben? Miau. Was kann man hier denn so alles anstellen? Miau", fragte ich zurück. Bei jedem Miau hob ich die Hand wie immer so an, als sei diese eine Katzenpfote.

Ich wurde einmal mehr rot, als Nahuel mir so ein Kompliment machte und sah verlegen zur Seite, doch nutzte das auch um über seine Gegenfrage nachzudenken. Es gibt hier in der nähe der Villa nicht so viel was man tun kann. Wir können schon auch in die Stadt gehen oder in den Wald, ich muss nur rechtzeitig zurück gehen.

Es war wirklich süß, wie Sandy rot wurde und ließ ihn einfach die Zeit, um über eine Antwort nachzudenken. "Hm... In dem Fall... Miau... Ich hab in der Stadt ein Café gesehen. Miau. Wollen wir dahin? Miau", schlug ich dann vor. Was hatte es da Ärger gegeben, als ich mich dort mal als Katze rein geschlichen hatte.

Okay, gehen wir ins Café. Ich lächelte und hob den Finger, dass Nahuel kurz warten sollte, ehe ich in mein Zimmer zurück huschte und meine Geldbörse holte. Viel Taschengeld bekam ich nicht, aber ich gab eigentlich nie etwas aus, außer für Trainingsgeräte, deshalb würde es sicherlich reichen. Gehen wir.

Als er. Ir signalisierte, zu warten, nickte ich. "Ich bewege mich nicht vom Fleck, bis du zurück bist. Miau", versprach ich dann. Als er dann los ging, wartete ich, wie ich versprochen hatte, während meine Ohren leicht zuckten. Mein Katzenschweif ging stetig hin und her. Ich freute mich schon sehr auf das Café.
"Ich freue mich schon, Miau!", meinte ich erfreut, ehe ich ihm meinen Arm zum einhaken anbot.

Ich mich auch. Mit einem Lächeln hakte ich mich bei Nahuel ein, so dass wir nebeneinander hergingen, als es losging.
(Caféhaus)

Gemeinsam gingen wir nebeneinander her, nachdem er sich eingehakt hatte und zogen los, um zum Caféhaus zu gehen. Ich verbrachte gerne Zeit in seiner Nähe und es fühlte sich gut an, dass ich bei ihm vollkommen ich selbst sein konnte.

=> Caféhaus