In diesem gemütlichen und innen hellen Haus wohnt Ana zur Miete.

Als ich bei mir Zuhause ankam, schloss ich mit einer Hand geschickt die Tür auf, ehe ich eintrat und diese mit dem Fuß zu. Mit dem Kleinen in meinen Armen ging ich ins Schlafzimmer und legte ihn dort auf mein Bett. Ich deckte ihn ordentlich zu und verließ den Raum, um meine Schuhe auszuziehen und einen Tee zu kochen.

Mit einem schnappen wachte ich auf. Ich lag in einem Bett, aber das war nicht das von Mama. Ich schrie lautlos auf, als ich bemerkte, dass ich bei jemand Fremden gelandet sein musste.

Ich merkte nicht dass er bereits wach war, sondern goss noch den Tee auf. Als ich zurück kam, saß er im Bett und wirke sehr verängstigt. Beschwichtigen hob ich die Hände. "Es ist alles gut... Ich tu dir nichts. Ich konnte dich nicht im Regen im Wald liegen lassen", meinte ich mit sanfter Stimme, "Kann ich dir was anbieten? Tee? Heiße Schokolade?" Irgendwie kommt kein Laut von ihm... Seltsam.

Ich schüttelte hektisch den Kopf und hob die Hände. Wo bin ich? Wo ist meine Mama?

Ich schluckte schwer. "Also, ich hab dich zu mir nach Hause gebracht. Wenn du mir zeigst, wo du wohnst, bringe ich dich zurück. Aber ich kann leider keine Gebärdensprache. Kannst du schreiben oder so?", fragte ich dann. Der Kleine wirkte echt schlau, da er schon Gebärdensprache konnte.

Ich zögerte, doch nickte dann. Ich konnte nicht schön schreiben, aber es ging. Die Frau wirkte nicht böse, doch ich war immer noch unsicher.

Das erleichterte unsere Kommunikation ungemein. Erleichtert atmete ich auf, sah ihn aber bewundernd an. "Wow! Du bist wirklich richtig schlau! Das ist toll! Du bist was besonderes", meinte ich dann überzeugt, ehe ich Block und Stifte holte. Ich legte ihm beides hin. "Ich gehe nur kurz mein Tee holen, bin gleich zurück", meinte ich dann. Nachdem ich kurz in der Küche gewesen war, hatte ich den Teebeutel in den Müll geworfen, einen Löffel Honig rein gepackt und war wieder zurück gekehrt.

Ich wurde leicht rot und lächelte verlegen. Dann griff ich nach dem Zettel und dem Stift und begann darauf zu schreiben, während die Frau ihren Tee holte. "Ich heiße Sandy und gehöre zum SonnenClan. Ich wollte einen goldenen Fuchs jagen und bin von der Villa weggerannt. Ich bin stumm und kann deshalb nicht reden. Wer bist du?"

Als ich zurück kehrte, hatte er schon zu schreiben begonnen. Seine Schrift war nicht die Schönste, aber gut lesbar. "Freut mich, doch kennenzulernen, Sandy. Ich bin Ana und wohne hier. Ich konnte dich nicht einfach im Wald liegen lassen, sonst hättest du dich vielleicht erkältet oder schlimmeres. Dann gehörst du dem SonnenClan an? Das ist schön, wie ist es denn so in einem Clan zu leben?", fragte ich dann nach. Ich lächelte ihn an. Es war seltsam, ein Gespräch auf diese Weise zu führen, aber es klappte ja ganz gut.

Ich hörte Ana mit schiefgelegtem Kopf zu und begann dann zu lächeln. "Ich muss eingeschlafen sein. Das passiert oft. Im Clan leben ist toll, aber es ist auch langweilig. Keiner spielt mit mir."

Aufmerksam sah ich ihn an und schmolz bei seinem Lächeln dahin. "Äh okay. Klingt trotzdem interessant. Weißt du, ich kenn das Clanleben so gar nicht. Aber hast du keine Freunde, die mit dir spielen wollen?", fragte ich dann nach, trank dann ein wenig von meinem Tee.

Ich schüttelte den Kopf, doch zögerte dann kurz. "Doch, ich habe einen Freund, aber ich weiß nicht wie ich ihn erreichen soll. Ich habe ihn zuletzt im Waisenhaus gesehen."

Ich las seine Antwort und strich mir grübelnd über das Kinn. "Das ist natürlich sehr schade und tut mir wirklich leid. Wenn du magst, können wir noch beim Waisenhaus vorbei schauen. Und weiß deine Mama davon? Was hat sie gesagt?"

"Gar nichts. Ich weiß nicht ob es Mama interessiert. Würdest du mit mir hinehen? Wirklich?" Ich lächelte Ana begeistert an.